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Julian und das Ende der Nacht

Titel: Julian und das Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Cara Wagner
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und zog den Dolch, den er in der Hand hielt, durch Edis Kehle.

60
    Mürrisch betrat Kairon den Thronsaal. Ariana, die ihm folgte, wirkte sichtlich aufgelöst. „Wo ist unsere Tochter?“, polterte Kairon und blieb vor Ewan stehen. „Du lässt mich sicher nicht ohne Grund aus dem Bett holen.“ Ängstlich blickte Ariana Ewan an. „Was ist auf der Erde passiert?“
    „Die Erde hat neue Bewohner“, erwiderte Ewan angespannt. „Richard, Safra und Lilith.“
    „Wie zum Teufel konnte das passieren?“, brüllte Kairon außer sich.
    „Ich fürchte, mein Sohn Jared ist dafür verantwortlich. Es ist mir ein Rätsel, wie er herausgefunden hat, dass es meiner Blutlinie bedarf, Richard und Lilith aus der Unterwelt zu befreien. Da Jared im Besitz des Buches des Bösen war, gehe ich davon aus, dass es nun in Richards Händen ist.“ Ewan schwieg und musterte Kairon, der kurz vor einer Explosion stand.
    „Wieso hast du Cara nicht mitgebracht?“ Vorwurfsvoll blickte Ariana zu Ewan auf.
    „Weil keine unserer Welten sicher ist. Cara befindet sich mit den anderen Frauen im Hotel meines Sohnes Eric. Sie möchte, dass ich dich und Luna zu ihr bringe. Dort seid ihr in Sicherheit“, erklärte Ewan.
    „Soweit es vor Richard einen sicheren Platz gibt“, erwiderte Ariana. Nachdenklich fuhr sich Kairon durchs Haar. „Ewan hat Recht, keine unserer Welten ist mehr sicher. Geh' mit ihm.“
    „Ich gehe und packe ein paar Sachen.“ Ariana wandte sich schweren Herzens ab und verließ den Saal. Sie wollte weder ihren Mann noch ihre Welt verlassen, doch wahrscheinlich war es besser, den Männern nicht im Weg zu stehen.
    „Ich habe Richard verbannt, sicher übt er erst an mir Rache, bevor er dich angreift.“
    „Wie viele Männer hast du auf der Erde zur Verfügung?“ „Gabriel, Rafael, Thomas, Henry, Julian und mein Bruder John stehen an meiner Seite.“ „Lass' mich wissen, wenn du mehr Hilfe brauchst, dann schicke ich meine Armee zur Erde.“
    „Danke, Kairon. Wenn ich versage, ist es an dir, Richard aufzuhalten.“ „Verschone ihn diesmal nicht. Er muss den Tod finden, leider hat mein Bruder bis heute nicht begriffen, dass nur das Gute in eine Zukunft führt.“ Kairon klang verbittert. „Wir sind so weit.“ Mit Luna auf dem Arm und einem Koffer in der Hand betrat Ariana den Saal. Luna lehnte an Arianas Schulter und schlief friedlich. Besorgt näherte sich Ewan den beiden und streichelte Luna über das spärlich vorhandene schwarze Haar. „Du wirst in Frieden aufwachsen, das verspreche ich dir.“ Ewan ergriff Arianas Hand und nickte Kairon zu. „Ich informiere dich sobald wie möglich.“
    „Wachen! Wachen!“, brüllte Kairon, als er sich allein im Saal befand.
    „Herrscher!“, außer Atem kamen Ismael und Pepe angelaufen und verneigten sich. „Nehmt alle Männer, geht zu Richards Haus, durchsucht es und brennt es nieder.“

61
    Die Tür zum Thronsaal knarrte leicht, als John sie aufschob. Wie erwartet, fand er Tamino vor Emmas Gemälde.
    „Ich dachte mir, dass du noch wach bist.“ In John stieg Unbehagen auf, als er sah, wie sich Taminos Hände zu Fäusten ballten.
    „Nur um dich zu töten“, knurrte Tamino gefährlich. „Ein toter Mann kann dir keinen Gefallen tun“, gab John zu bedenken.
    „Hast du dir auf der Erde den Kopf gestoßen?“ „Was ist, wenn Emma wieder bei dir sein könnte?“, fragte John vorsichtig. Ruckartig wandte sich Tamino um, sein Gesicht gezeichnet von Wut, die Fäuste noch immer geballt. John näherte sich Tamino entschlossen und packte ihn an den Schultern. „Tamino, Sohn, habe ich dir je geschadet, glaubst du, ich würde eine Hoffnung in dir wecken, wenn ich sie nicht erfüllen könnte?“ Irritiert durchdrang John Taminos Blick. „Setzen wir uns, Sohn. Höre mich an und dann entscheide, ob du mir dankst oder mich tötest.“ Schweigend folgte Tamino John zu den zwei schwarzen Sesseln, die vor dem Kamin standen. Beide nahmen angespannt Platz und sahen sich in die Augen. Noch einmal atmete John tief durch.
    „Du kennst die Geschichte von Kairon und seinem Bruder Richard.“ Tamino nickte. „Auf der Erde sprach ich mit Saphira. Ich habe eine Abmachung mit ihr getroffen. Wenn du hilfst, die Erde zu retten und Richard zu vernichten, bekommst du Emma zurück.“ „Wie?“, fragte Tamino mit trockener Kehle.
    „Das letzte Mal wurde das Buch des Bösen in Jareds Besitz gesehen, was darauf schließen lässt, dass es sich jetzt bei Richard befindet. Ich erzählte dir früher oft

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