Juliana und das Licht des Mondes
fragen. Wie verabredet, trafen wir uns im Garten wieder, auf einer von farbenprächtigen, wohlduftenden Blumen umgebenen bequemen Holzbank. Was wurde eigentlich aus meiner Mutter, begann ich zögerlich zu fragen. Wohlmerkend, das meinem Vater die Antwort darauf nicht leicht fallen würde. Zu deiner Mutter kommen wir später, wenn du es erlaubst. Nur der genaue Verlauf der Geschichte ergibt erst den Sinn, auf all deine Fragen. Ist es die so recht, sprach er und sah mich dabei fragend an. Das ist es, gewiss Vater, gab ich zurück und lauschte erwartungsvoll seinen weiteren Erzählungen.
Das Fürstentum und die Städte wuchsen stetig, sowie auch die darin lebende Bevölkerung. Neue Gebäude, Brücken, Wege, ja einfach alles wurde gebraucht. Steine für die Erstellungen der genannten, mussten unter erschwerten Bedingungen, von weit her transportier werden. Eine sehr gefährliche, schwierige Aufgabe. Die Arvianer gingen oftmals bis ans Ende ihrer Kräfte dabei, aber er musste getan werden. Kaum ein jemand der nicht am Abend ohne eine Verletzung wieder nach hause gekommen wäre. Und ein mancher ließ dabei sogar sein Leben. In dieser Zeit, des oftmals kräftezehrenden Arbeitseinsatzes seiner Untertanen, überkam meinen Vorfahren eine fatale Idee. Eines Abend nach dem Mahle, rief er alle Angehörigen zu sich in sein Arbeitszimmer. Ich habe beschlossen, eröffnete er seine Rede, mit Hilfe der Amuletts, Arbeitskräfte aus der Welt der Haragos zu holen. Sie sind geschickte Arbeiter und Handwerker, wie ich auf unseren früheren Reisen beobachten konnte. Wir werden sie hier für die gefährlichen und schwierigen arbeiten einsetzen. Was haltet ihr von meinem Vorschlag? Die Angehörigen klatschten voller Begeisterung Beifall, über seinen Vorschlag. Doch selten sieht man alle Konsequenzen unseres Handelns voraus. Die Auswirkungen und Folgen ihrer Wahl, konnten sie nicht erahnen. Irgendwann wird wohl niemand mehr sagen können, was letztendlich die Entscheidung gänzlich ausgelöst hat. Galt sie wirklich nur dem Wohle des Volkes? Jede unbedachte Handlung, zwingt uns aber auch an die Folgen, doch an diesem Abend dachte niemand daran. Wiederum, hätten sie sich nicht dazu entschieden, liebe Tochter, so gebe es dich nicht in dieser, unserer Welt. Für einen Moment unterbrach er kurz seine Rede, sah mich mit der Andeutung eines Lächelns an und fuhr danach mit seiner Erzählung fort. Bereits in aller Frühe am nächsten Morgen, noch vor dem Mahle, berief der Fürst den hohen Rat, zu einer Zusammenkunft ein. Ich teile den Herren mit, das ich am gestrigen Abend, mit meiner Familie beschlossen habe, Arbeitskräfte mit Hilfe der Amulette in unsere Welt zu holen. Er hielt inne und blickte in die Runde der Anwesenden, um sich zu vergewissern, das alle Augen ausschließlich auf ihn gerichtet waren und das alle Ohren gespannt seine Worte aufnahmen. Niemand in der Runde redete oder wagte etwas zu erwidern. So sei es eine beschlossene Sache, teilt dies noch heute dem Volke mit, rief er lauthals aus.
Tosender Beifall senkte sich auf die Redner hernieder, als diese ihnen die Mitteilung des Fürsten unterbreiteten. Doch auch das Volk packte die Verblendung, angesichts der zu erwartenden Sklaven. Billig Kräfte und kein Arvianer musste mehr schwer arbeiten, der Gedanke stieg einem jeden in den Kopf. Sofort fing man an, einfache Behausungen für die Ankömmlinge zu erstellen. Sobald die ersten fertig waren, wurde der Fürst davon in Kenntnis gesetzt. Nach langen Jahren reisten der Fürst und sein Sohn, wieder in die Welt der Haragos. Einfach wie man es sich vorgestellt, erwies sich das Unterfangen natürlich nicht. Wen sollte man auswählen. Es dem Zufall überlassen oder willkürlich. Man beschloss es mehr oder weniger dem Zufall zu überlassen. Wieder und wieder kam der Fürst und sein Sohn zurück, im Schlepptau, oder vielmehr festgehalten in ihren Armen, Männer und Frauen die sie im Lichte einer Vollmondnacht, draußen im Freien, ohne starke Gegenwehr entführen konnten. Die Gefangenen wurden einfach überrumpelt, sie konnten nicht ahnen was mit ihnen geschah. Gefesselt wachten sie nach kurzer Ohnmacht auf dem Planeten Arvia wieder auf. Erst später begriffen einige von den Gefangenen, das sie nicht mehr auf der Erde waren, wie sie den Planet
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