Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
Big Ben erreichten, war Julian naß geschwitzt. Tom war sehr stolz auf seine Heimatstadt und freute sich wie ein kleines Kind, daß zur Zeit keine Restaurationsarbeiten durchgeführt wurden und Julian den großen Turm in seiner ganzen Pracht bewundern konnte. Langsam überquerten sie die Westminster Bridge und wanderten an der Themse entlang bis zur Lambeth Bridge, denn Tom gefiel der Blick über den Fluß auf die Houses of Parliament am besten. Julian konnte das nur bestätigen. Er ärgerte sich schon, daß er keinen Photoapparat mitgenommen hatte.
    Von dort führte Tom Julian noch zur Westminster Abbey, die sie jedoch nur von außen betrachteten.
    »Weißt du, vom 11. Jahrhundert bis zum 16. Jahrhundert war der Palast in Westminster die Residenz der herrschenden Könige. Durch die Erbauung des Klosters sollten die Bande zwischen Staat und Kirche enger geschmiedet werden.«
    »Mich erschreckt der Prunk einer solchen Kirche immer«, sagte Julian leise. »Irgendwie ist das doch ein Zeichen für die Verlogenheit der Institution Kirche. Denn anstatt den Armen und Bedürftigen das Geld zu geben, wurde es in die Erbauung einer solchen Kirche gesteckt. Und heute in die Instandhaltung.«
    »Aber du mußt dir die Genialität der Erbauer vor Augen halten, Julian. Schau dir mal an, welche Rechenarbeit allein dahinter steckt. Welche Schönheit sie erschaffen haben.«
    Julian wollte keinen Streit. Er nickte und schwieg.
    Über den Birdcage Walk gingen sie schließlich zum Buckingham Palace. Julian taten schon die Füße weh, doch er beschwerte sich nicht. Denn sie hatten sich vorgenommen, den restlichen Tag im St. James’ und im Green Park zu verbringen. Und die Aussicht auf einen wunderschönen Tag im Park ließ Julian schweigend weitergehen.
    »Etwa parallel zu dieser Straße verläuft the Mall«, sagte Tom und deutete mit einer weiten Geste über den Park, der sich zu ihrer Rechten erstreckte.
    »Die Straße hast du sicher schon oft im Fernsehen gesehen. – Ich glaube, in dem Jahr als du geboren wurdest, da starb Lady Diana. Es war damals ziemlich erschütternd.«
    »Wie alt warst denn du da?« fragte Julian, der den Unfall Dianas nur aus Erzählungen seiner Mutter kannte.
    »Zehn. Meine Eltern nahmen mich mit, als sie sich an die Straße stellten, durch die der Sarg transportiert wurde.«
    »Dann bist du jetzt 24? Was machst du so?« fragte Julian.
    »Ich studiere Architektur hier in London. Zusammen mit zwei Freunden wohne ich in einem kleinen Apartment in Barbican.«
    Julian war froh, als sie die Besichtigungs-Tour – oder Tortur, wie er es bei sich nannte – beendet hatten. Erschöpft saßen sie auf einer Bank im Green Park und aßen French Fries und kleine Pizza-Ecken, die sie an einem kleinen Imbiß erworben hatte.
    Tom hatte sich zudem noch ein reich belegtes Sandwich geholt, dem Julian jedoch nicht viel abgewinnen konnte.
    Erst am späten Nachmittag verabschiedete sich Tom von Julian, nachdem er ihm die Tube-Verbindung nach Hause erklärt hatte.
    »Aber schau immer, ob du auf dem richtigen Bahnsteig bist, Julian. Meist teilen sie sich erst im letzten Moment, und dann besteht die Gefahr, daß du in die falsche Richtung fährst.«
    Julian nickte lachend. Das Leben in einer Großstadt war nun wirklich kein Problem für ihn – er war daran gewöhnt.
    Zusammen mit George und Claudia aß er zu Abend, nachdem er sich geduscht hatte. Er war ziemlich erschöpft. Die Hitze machte ihm zu schaffen.
     
     
    Als Alex das Zimmer betrat, spürte Julian seine Anwesenheit, obwohl er sich nicht umgeschaut hatte. Er legte das Buch zur Seite.
    »Guten Abend, Julian. Wie fühlst du dich?« fragte Alex sanft und trat ein.
    Julian drehte sich um. »Es geht so. Ich bin ziemlich ausgelaugt, denn ich bin den ganzen Tag mit Tom in der Stadt herumgelaufen.«
    »Tom? – Ah, Gabriels Tom.« Alex lächelte. »Aber sonst ist alles o.k., hoffe ich.«
    Julian lächelte bittersüß. »Denke schon.«
    »Hast du dir überlegt, ob du mich begleiten willst?«
    Julian starrte ihn an. Alex sah hervorragend aus in seinem weißen weiten Hemd und der edlen schwarzen Lederhose. Ein feines Kribbeln machte sich in seinem Körper breit.
    »Ich weiß nicht«, sagte er schließlich.
    »Ich will dich zu nichts überreden, zu dem du nicht bereit bist, mein lieber Julian. Aber Angst brauchst du keine zu haben.« Der Vampir setzte sich auf die kleine Holzkommode und wartete.
    Unsicher stand Julian auf. »Also gut, ich komme mit. Was soll ich anziehen?«
    Alex sah

Weitere Kostenlose Bücher