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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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sie Jessica erkannten. Alex war ihr rasch gefolgt. Jessicas Eltern und Brian ließen sich mehr Zeit.
    »Das ist meiner«, sagte sie stolz und winkte Alex an die letzte Box. Ein zierlicher Schimmelwallach stand darin und schnaubte Jessica freundlich entgegen. Alex betrachtete fasziniert den trockenen Kopf des Arabers. Die kleinen geschwungenen Ohren und die intelligenten Augen. Ein wunderschönes Tier.
    »Sie wollte ihn unbedingt haben. Ich weiß gar nicht, was sie ausgerechnet an diesem Pferd gefressen hat. Er läßt sich kaum reiten.« Adams tiefe Stimme riß ihn aus seiner Betrachtung. »Vor zwei Jahren sah sie ihn auf dem Hof unserer Bekannten, die Pferde züchten. Ich wollte eigentlich ein Pony kaufen, denn Jessica ist ja sehr zierlich. Aber sie sah diesen Schimmel, und ich konnte sie nicht mehr umstimmen.« Er lachte dröhnend. »Ich habe ihn für einen Spottpreis erworben, denn auf dem Hof unserer Bekannten kam niemand mit ihm klar.«
    Alex warf einen Blick in die tiefen dunklen Augen des Pferdes und erkannte den Schmerz und das Leid in der Seele des Tieres, als hätte er in sein eigenes Inneres geschaut. Er schluckte erschrocken. »Er ist sehr intelligent, nicht wahr, Jessica?«
    Das Mädchen nickte glücklich.
    »Paß gut auf ihn auf, Prinzessin. Er ist ein wertvoller Schatz«, fügte er leise hinzu.
    Jessica sah ihn aus großen Augen an.
    »Setz ihr nicht noch einen Floh ins Ohr, Alexander. Sie vermenschlicht das Tier sowieso schon.«
    Alex schenkte ihm ein mildes Lächeln. »Die einzige richtige Behandlung für ein so prächtiges Tier. – Wie heißt er?«
    »Mashour«, flüsterte Jessica.
    Adam runzelte die Stirn. Dann sah er Brian und seine Frau Jennifer in die Stallgasse treten und ging ihnen entgegen. »Ich laß euch zwei Hübschen mal allein«, sagte er fröhlich, wahrscheinlich froh weiteren Lobpreisungen, die Mashour betrafen, zu entgehen.
    Jessica sah ihn lange an. »Hast du mit Mashour gesprochen?« fragte sie dann leise und sah ihn durchdringend an.
    »Wie kommst du darauf?« fragte  Alex erstaunt zurück.
    »Es sah so aus. Mein Dad hat es auch gesehen, deswegen ist er gegangen. Er fürchtet sich vor Menschen, die so sind wie du.«
    »Wie bin ich denn?« fragte Alex angespannt und ging neben Jessica in die Hocke. Mashour beobachtete sie aufmerksam.
    Jessica starrte ihn an. Erkannte sie sich in Alex’ feinen Gesichtszügen? »Ich weiß nicht«, sagte sie schließlich. »Entweder ein Schutzengel oder...« Sie sah ihn an, musterte ihn geradezu. »Oder etwas Böses.«
    Alex schenkte ihr ein dunkles Lächeln.
    »Du bist der Mann auf dem Bild, nicht wahr?« Ihr Flüstern erstarb fast. Wurde übertönt vom eifrigen Schnauben der Pferde, von breiten Zähnen, die genüßlich grünes, duftendes Heu zermalmten.
    Alex nickte knapp. Warum sollte er sie belügen? »Das ist ein Geheimnis, Prinzessin. Niemand darf es wissen. Und wenn du es schaffst, das Geheimnis zu bewahren, dann werde ich dein Schutzengel.«
    Jessica nickte heftig. »Ich schwöre, daß ich es niemandem erzählen werde.«
    Alex streckte seine Hand aus, nahm die winzige Kinderhand in die seine und umschloß sie fest. Jessica sah ihn mit großen Augen an. Sie spürte die Kälte seiner Hand, aber seine Augen waren warm.
    Hand in Hand gingen sie zu den anderen. Adam beäugte sie ein wenig mißtrauisch. Daß seine sonst so verschlossene Tochter einem Fremden so viel Vertrauen entgegenbrachte, verunsicherte ihn.
    »Na? Weißt du jetzt alles über das Wunderpferd, Alexander?« witzelte er betont fröhlich.
    Alex lachte ihn an. »Ja, natürlich.« Er spürte, wie sich Jessicas Hand fester um die seine schloß.
    Brian starrte ihn an. Was hatte er dem Mädchen erzählt?
    »Laßt uns wieder ’reingehen«, bat Jennifer. »Mir ist es zu kalt hier draußen.«
    Adam schlang den Arm um seine mollige Frau und ließ Brian, Alex und Jessica den Vortritt. Gemeinsam gingen sie zurück ins Wohnhaus.
    »Mich würde wirklich interessieren, ob du etwas weißt über unseren mysteriösen Vorfahren Alexander, dem du so ähnlich siehst«, sagte Jennifer und schenkte ihren Gästen einen edlen Rotwein aus einer Glaskaraffe ein.
    Alex streckte sich auf dem Sessel. »Wie kommst du darauf, daß er besonders mysteriös war?«
    Jennifer lachte. »Na, es gibt einige Aufzeichnungen seiner Schwester Maude, die ja statt seiner das Erbe angetreten hat. Ich finde es schon eigenartig, daß er dieses Schlößchen nicht haben wollte. Und sie schreibt ganz absonderliche Dinge über ihren

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