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Julias kleine Sargmusik

Julias kleine Sargmusik

Titel: Julias kleine Sargmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umsonst gewesen. Er hielt sie fest, drehte sich zu Kara um und setzte die Maske vor sein Gesicht.
    Als dies geschehen war, sah Myxin zum Fürchten aus. Die Maske entstellte ihn völlig. Sie besaß eine grüne Grundfarbe, ließ Schlitze für den Mund und die Augen frei, so dass der Träger auch hindurchschauen konnte.
    Das andere jedoch war wichtiger: Der Rückblick in die Vergangenheit und damit in das alte Atlantis.
    Myxin stand vor dem Regal. Die fünf Augen an den Ecken der Maske strahlten, sie gaben einen Glanz ab, der auch den kleinen Magier erfasst hatte und ihn mit einem seltsam bunten Leuchten umgab. Kara wusste, dass sie ihren Freund jetzt nicht stören durfte. Erst wenn Myxin die Maske absetzte, würde er reden. So lange musste Kara Geduld haben. Stille hatte sich innerhalb des Blockhauses ausgebreitet. Selbst Kara wagte kaum, lauter zu atmen. Sie schaute auf ihren Freund sah dessen Hände, die sich öffneten und schlossen, wobei sie ahnte, dass er etwas Furchtbares entdeckt hatte.
    Die Flammenden Steine hatten sich nicht gemeldet. Mit ihnen konnte es also nichts zu tun haben, aber mit anderen Dingen, die nur mehr Myxin sah. Sie hörte ihn unter der Maske atmen, und plötzlich nahm er die Arme hoch und riss die Maske ab.
    Kara erschrak. So bleich, blass und mitgenommen hatte sie Myxin selten erlebt. Die grüne Haut war fast verschwunden, und Myxin selbst torkelte mehr zur Seite, als er ging.
    Die Schöne aus dem Totenreich war rasch bei ihm. Sie führte ihn zu einem Stuhl, auf den Myxin sich niederließ. Durch sein Atmen reagierte er wie ein Mensch, obwohl er es eigentlich nicht brauchte, aber der Blick durch die Maske musste ihn so geschockt haben.
    Karas Hände hatten sich in seine Schultern gekrallt. »Was ist denn, Myxin?« Er schüttelte den Kopf.
    »Kannst du nicht reden?«
    »Doch!« hauchte er. »Aber es fällt mir schwer. Ich… ich habe etwas Furchtbares gesehen.«
    »Und was?«
    »Die Vergessenen kommen zurück!«
    Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, als Kara zurückzuckte. Fahrig wischte sie über ihr Gesicht. Natürlich hatte auch sie schon von den Vergessenen gehört. Das waren gewaltige Wesen, die man damals weit über das Meer geschafft hatte, um den Kontinent nicht länger damit zu belasten. Die Vergessenen waren aus einer Verbindung zwischen zwei Großen Alten entstanden. Gorgos und Krol, der Krake, hatte sie geschaffen. Selbst Myxin hatte mit ihnen nichts zu tun haben wollen. Sie waren damals bewusst woanders hingebracht worden und gerieten so in Vergessenheit.
    Aber sie waren nicht tot.
    »Sie sind da!« hauchte Myxin. »Sie müssen einfach da sein.«
    »Wieso?«
    Der kleine Magier schaute Kara an. »Weil sich die Maske meldete, deshalb müssen sie in die heutige Zeit gekommen sein. Du weißt, dass mich die Maske warnt. Was ich gesehen habe, muss in der heutigen Zeit von Bedeutung gewesen sein.« Er atmete tief ein. »Ich kann es kaum fassen.«
    »Und jetzt?«
    »Ich weiß nicht.« Myxin stand auf, schüttelte den Kopf und begann damit, in der Hütte auf- und abzuwandern. »Es ist alles furchtbar, verstehst du. Wir wissen Bescheid und können nichts tun.«
    »John Sinclair.«
    »Klar, aber wo stecken die Vergessenen? Er braucht auch einen Anhaltspunkt, um eingreifen zu können. Es ist alles sehr kompliziert. Wenn sie einmal da sind, haben die Menschen keine Chance.«
    »Ich weiß!« flüsterte Kara.
    »Dann bleibt uns noch eine Chance, wobei ich hoffe, dass es klappt. Wir werden die Steine befragen.«
    Die Schöne aus dem Totenreich nickte nur.
    Myxin war noch nicht fertig. »Noch etwas ist mir aufgefallen. Ich habe auch sie gesehen. Sarina, das Mädchen, das mitgefahren ist.«
    »Hatte sie ihre Geige?« Auch Kara wusste über sie Bescheid.
    »Ja, sie besaß sie. Und sie spielte bereits die Todesmelodien für die Monstren.« Myxin schaute seine Partnerin ernst an. »Du kennst auch die Kehrseite.«
    »Natürlich«, flüsterte Kara. »Wenn es sie heute noch geben würde, könnte sie durch ihr Geigenspiel die Vergessenen wieder aus der Erde holen…«
    ***
    Der Tentakelarm hatte sich so fest um meinen Körper gewickelt, dass er durch die Kleidung schnitt und ich die Druckstellen auf meiner Haut spürte. Ausgerechnet dort, wo mein Herz schlug, hatte es mich erwischt. Aus der Wand drang immer mehr von diesem Zeug nach, sogar der Fußboden wurde nicht verschont, denn ich konnte erkennen, dass sich die Bohlenbretter wellten, als sie von unten Druck bekamen. Mir wurde allmählich die Luft

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