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Julias kleine Sargmusik

Julias kleine Sargmusik

Titel: Julias kleine Sargmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die auch für die Schöne aus dem Totenreich gefährlich werden konnten. Der Gläserne arbeitete mit den feinen, gefährlichen Spinnfäden. Sehr dünn, aber hart wie Stahlsaiten.
    Das Skelett trug eine Waffe. In den leeren Augenhöhlen glänzte es hell. Die Lanze hielt es in der rechten Knochenklaue, die linke Hand bewegte es hektisch. Und es schleuderte etwas hervor.
    Kara sah den Faden oder ahnte ihn mehr, wie er durch die Luft huschte und auf sie zielte.
    Blitzschnell hob sie das Schwert. Die Bewegungen der Klinge waren mit den Augen kaum zu verfolgen. Rechts und links schlug sie. Die goldene Waffe hinterließ in der Luft einen Schimmer, und ihr gelang es, die gefährlichen Fäden zu kappen, bevor sich diese um ihre Kehle legen konnten.
    Aber das Skelett war da. Und es schleuderte die Lanze. Kara sah die Waffe über den langen Hals der Flugechse hinwegzischen, an Geschwindigkeit gewinnen, und sie mssßte wirklich im Bruchteil einer Sekunde reagieren.
    Sie fiel in die Knie, hörte noch, wie die Lanze über sie hinwegwuchtete und sah im selben Augenblick den langen Schnabel der Flugechse dicht vor sich. Damit konnte sie die Bestie aufspießen. Kara resignierte nicht. Mit einem gedankenschnell geführten Rückhandschlag brachte sie das Schwert wieder hoch, und die beidseitig geschliffene Klinge kappte den Schnabel in der Breite. Dann waren Echse und Skelett über ihr. Den Schnabel hatte sie noch zerstören können, an ein weiteres Ausweichen war nicht mehr zu denken. Kara bekam einen harten Schlag mit dem Flügel ab. Sie wurde zur Seite geschleudert und überrollte sich auf dem Boden. Ihr Schwert hielt sie fest umklammert.
    Als sie zur Ruhe kam und auf die Füße sprang, sah sie zweierlei. Das Reittier lag sterbend am Boden, und das dunkle Skelett, ein ehemaliger Diener des Schwarzen Tods, hastete auf seine verlorene Lanze zu, um sie an sich zu reißen.
    Kara war schneller. Sie erwischte ihren Gegner in dem Augenblick, als dieser sich bückte.
    Von oben nach unten drosch Kara das Schwert mit der goldenen Klinge. Sie traf genau, denn sie spaltete den anderen in zwei Hälften. Plötzlich sprangen die Knochen nach verschiedenen Seiten weg. Nur mehr lose Stücke, die sich in der Luft überschlugen, um irgendwo liegen zu bleiben. Ein knappes Lächeln huschte über die Lippen der dunkelhaarigen Frau. Dieses Skelett würde keinen mehr töten.
    Sofort drehte sie sich um.
    Sie sah den Schleim. Und sie dachte wieder an Rio sowie an Krol. Schon einmal hatte sie dem Schleim gegenübergestanden, und schon einmal hatte sie ihn mit dem Schwert vernichten können.
    »Du wirst es nicht schaffen!« versprach sie mit lauter Stimmte und schüttelte den Kopf. »Nein, du wirst es nicht schaffen! Du sollst es nie mehr schaffen!«
    Mit diesem Versprechen auf den Lippen griff sie an. Sie hatte keine Furcht verschlungen zu werden, denn sie vertraute auf ihr Erbe, das von Nathan, einem Schmied aus dem alten Atlantis, hergestellt worden war. Beidhändig hielt Kara den Griff umklammert. Und sie schlug von links nach rechts zu, wo sich ihr Körper im Rhythmus der Schläge bewegte und hin-und herschwang.
    Die Stiche stachen und schnitten in den Schleim. Sie rissen gewaltige Löcher und trockneten ihn innerhalb von Sekundenschnelle aus, so dass die Wand für Kara durchsichtig wurde.
    Nebenbei hörte sie das Knirschen und Splittern. Der Schleim, von Krol geschickt, versuchte sich zu wehren und die Kraft des Kristallgötzen mit ins Spiel zu bringen. Noch einmal baute er sich auf. Eine Wand aus Kristallglas erschien vor Kara. Gefährlich waren die hauchdünnen Fäden, die sich innerhalb der Wand befanden und aus zahlreichen, kaum erkennbaren Spalten entlassen wurden, um den Körper der Frau zu umwickeln.
    Kara hielt dagegen.
    Sie schlug wie ein Kämpfer, der in 1000 Schlachten gestählt war. Die goldene Klinge zerhämmerte die kleinen Fäden, während die Spitze in die Kristallwand hineinstieß und breite Spalten riss. Sie brach zusammen. Wieder entwickelte sich der Schleim, der aber nicht mehr hochstieg, sondern von der Kraft einer anderen, noch stärkeren Magie verdammt wurde.
    Die Klinge strahlte ein goldfarbenes Licht ab, das auch seinen Widerschein auf Karas Körper warf und sie ebenfalls aussehen ließ wie mit Gold übergossen.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie glänzten, denn Kara hatte einen ersten Sieg errungen.
    Rasch schaute sie zum Friedhof. Schrecklich sah es dort aus. Haushoch war die Schleimwolke geflogen. In ihr und auf ihr

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