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Julias kleine Sargmusik

Julias kleine Sargmusik

Titel: Julias kleine Sargmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Atem stockte mir. Ich hatte mit einigen Überraschungen gerechnet, doch was diese Wand wirklich enthielt, das versetzte mir schon einen Tiefschlag.
    Es waren nicht allein die Monster, die von ihr erfasst worden waren, sondern die beiden Personen. Völlig normale Menschen. Einmal ein Polizist. Gesehen hatte ich den Mann noch nie. Ich erkannte ihn an der Uniform. Der zweite Mensch war eine Frau. Mrs. Featherhead!
    Sie hatte es also nicht geschafft!
    In den nächsten Sekunden wurde mir die Kehle eng, während ich auf die Gestalt in der Schleimwand starrte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Mrs. Featherhead lag nicht, sie stand. Die Arme hatte sie ausgebreitet, das Gesicht war eine Maske. Es zeigte überhaupt keine Regung mehr, die Züge schienen eingefroren zu sein. Weit aufgerissen waren ihre Augen, und durch den Schleim wirkte das Gesicht noch verzerrter, als es ohnehin schon war. Ich fühlte den Druck im Magen. Für einen Moment wünschte ich mich weit weg.
    »Sie spielt noch immer«, sagte Suko.
    Verdammt, ich hörte es ja, und ich war wild darauf, dieses Mädchen in die Finger zu bekommen. Sie hatte das Erbe des versunkenen Kontinents in eine Welt geholt, in die es nicht hineinpasste. Und dieses Erbe war dabei, sich auszubreiten.
    »Der Schleim wandert«, sagte Suko.
    Suko hatte sich nicht geirrt. Der Schleim blieb tatsächlich nicht stehen. Er wallte auf uns zu, aber auch die Menschen setzten sich in Bewegung. Unabhängig von der Masse, die sie umgab, während die übrigen Monstren noch im Hintergrund lauerten.
    Mrs. Featherhead und der Polizist kamen gemeinsam. Als hätten sie sich abgesprochen, und sie blieben auch dicht beisammen. Ihre Bewegungen kamen mir seltsam steif und roboterhaft vor. Ich wusste, dass wir es hier nicht mit Menschen zu tun hatten, zudem hatten sie sich ihre Gegner bereits ausgesucht. Der Polizist nahm Kurs auf Suko. Mrs. Featherhead wollte zu mir kommen.
    »Sieh dich nur vor, John«, warnte mein Partner. »Die macht dich fertig, ohne dass du es merkst.«
    »Ich passe schon auf.« Dabei fragte ich mich, wie ich sie abwehren sollte. Mit dem Kreuz, mit einer Kugel?
    Gern hätte ich den Bumerang gehabt, aber der lag im Kofferraum sicher und gut versteckt.
    Sie kam, und sie war kein Mensch mehr. Vom Schleim bedeckt, hatten sie die Magie des Krakengötzen Krol getroffen. Aber auch die Kraft des Gorgos hatte sie erwischt. Mrs. Featherhead war außerdem zu einer Gläsernen geworden.
    Mit dieser Tatsache musste ich mich abfinden, so schwer es mir auch fiel, denn ich hatte gehofft, dass sie es schaffen würde. Einen raschen Blick warf ich Suko zu. Er hielt seine Peitsche schlagbereit. Der Polizist war schneller als Clara Featherhead, er wollte Suko angreifen und holte bereits aus, als mein Freund zuschlug. Ich hörte das Auftreffen der drei Riemen. Kein typisches Geräusch, wie es mir bekannt war, hörte ich, sondern ein Knirschen und sattes Platzen. Noch einmal schaute ich.
    Die Magie der Dämonenpeitsche hatte Suko noch nie im Stich gelassen. Auch jetzt nicht, denn der Polizist zerbrach in mehrere Teile, als die Riemen ihn trafen.
    Was weiterhin im einzelnen passierte, sah ich nicht mehr, denn jetzt war Mrs. Featherhead da.
    Sie warf sich mir entgegen. Ich schlug zu. Nicht allein mit der Hand, sondern mit ihr und der Beretta. Es war ein harter Treffer, der ein knirschendes Geräusch zur Folge hatte. Das Gesicht der Mrs. Featherhead verzerrte sich. Mir kam es so vor, als würde ein Netz von Splittern darüber laufen, und ich setzte noch einmal nach. Wieder das gleiche Geräusch, dann fiel ein Arm nach unten, ich hörte etwas fauchend pfeifen, ein Klatschen, im nächsten Augenblick drehte sich Mrs. Featherhead dicht vor meinen Augen dem Boden entgegen, wobei eine Hand, die sie auf meine Schulter gelegt hatte, noch abrutschte und mitsamt Arm zu Boden fiel.
    Den hatte ihr Suko abgeschlagen.
    Die Frau krachte ineinander. Wir hörten das Splittern, sahen ihr verzerrtes Gesicht, das ebenfalls Risse bekam, und bemerkten, was aus einem Menschen geschah, der unter die Kontrolle der Großen Alten geraten war.
    Weder Krol noch Gorgos halfen ihr. Mrs. Featherhead verging… Da war kein Blut zu sehen, keine Adern, nur eine gläserne Masse, die zusammenschmolz, dabei weniger wurde und wie eine schleimige Flüssigkeit verrann.
    Das war also einmal ein Mensch gewesen. Kaum zu glauben. Sehr hart musste ich schlucken und nickte meinem Partner Suko zu. Es war ein dankendes Nicken, denn ich hätte nicht gewusst, wie

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