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Julias kleine Sargmusik

Julias kleine Sargmusik

Titel: Julias kleine Sargmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufstiegen.
    Allmählich verlöschte das Feuer.
    Der Eiserne Engel flog noch einige Kreise. Er zog sie diesmal tiefer, denn er wollte sichergehen, auch alles zerstört zu haben, das aus der Erde des Friedhofs gekommen war.
    Auch die Leichen gab es nicht mehr. Die Toten, die innerhalb des Rings gelegen hatten, bestanden nur mehr aus Staub.
    Sonst nichts…
    Endlich bewegte sich Myxin. Er ging auf den Eisernen Engel zu, der seine Flügel mit trägen Schlägen hob und senkte und schon seine Beine ausgestreckt hielt, um sicher auf dem Boden zu landen. Er ging noch einige Schritte, bevor er stand und dem kleinen Magier zunickte.
    »Das hätten wir geschafft.« Myxin lächelte. »Du warst gut.«
    Der andere schüttelte den Kopf. Sein Gesicht blieb dabei unbewegt. »Ich war nicht gut, es war das Pendel. Aber du hast gesehen, wie wichtig es für mich gewesen ist, das Pendel zu bekommen. Hätte ich es schon früher gehabt, ich hätte viel mehr erreichen können. So aber muss ich mich damit abfinden, das nachzuholen, was ich vor langen Jahren einmal versäumt habe. So leid es mir tut.«
    »Ich freue mich, dass du da bist«, sagte der kleine Magier und setzte ein Lächeln nach. »Ja, gemeinsam sind wir stark. Aber denk an die anderen.«
    Da hatte der Eiserne ein wahres Wort gesprochen. Auf diesem Friedhof hatten er und Myxin das Grauen stoppen können. Ob es Kara, John und Suko im Ort ebenfalls gelungen war, stand in den Sternen. Passiert war etwas.
    Die beiden standen da und lauschten. Waren es schrille Schreie, die Wind und Regen an ihre Ohren trugen, oder war es das Spiel der Geige? Egal, um was es sich dabei handelte. Myxin und der Eiserne Engel wussten genau, dass ihr Platz nicht mehr hier auf dem Friedhof sein konnte, sondern woanders.
    Im Ort selbst!
    ***
    Und da waren wir!
    Suko und ich hatten Mullogh längst erreicht, obwohl wir noch nicht im Zentrum standen, aber wir befanden uns bereits auf der Hauptstraße, die ungefähr dort, wo wir waren, auslief.
    Der Regen hatte nicht nachgelassen. Fein rann er aus den tiefen Wolken, die Häuser verschwammen. Sie wurden eins mit den freien Räumen, die zwischen ihnen lagen, so dass wir nur mehr Schatten erkennen konnten. Aber wir hörten das Spiel. Als es so deutlich aufklang, blieben Suko und ich wie auf Kommando stehen, ohne uns vorher abgesprochen zu haben.
    »Wahrscheinlich hat sie ein Haus verlassen«, sagte der Inspektor leise.
    »Das kann sein.«
    Ich dachte noch einen Moment über Sukos Worte nach. Wenn Julia sich in einem Gebäude aufgehalten hatte, war sie wahrscheinlich auch auf Menschen getroffen. Und gerade Menschen konnte ich als das Stichwort bezeichnen.
    Was hatte dieses Mädchen mit den Menschen vor? Würde es sie schonen?
    Wie reagierten die Bewohner von Mullogh überhaupt auf diesen Schrecken? Konnten sie ihn verkraften, oder wurden sie von ihm eingeholt und grausam getötet?
    Noch hatten wir niemand gesehen. In einigen Häusern brannte Licht. Wir sahen die erleuchteten Fenster. Der fallende, sprühende Regen davor veränderte sie zu verschwommenen Inseln.
    Und dann verlöschte das Licht.
    Auf einmal war es fast finster. Wir kannten den Grund nicht, zudem war die Sicht einmal zu schlecht, aber wir ahnten beide, dass etwas Entscheidendes geschehen sein musste.
    Vor uns, vielleicht dort, wo sich der Ortskern befand.
    »Das wird Ärger geben«, sagte Suko und ging schneller. Auch ich beeilte mich und wunderte mich dennoch, dass ich keine Schreie vernahm oder irgendwelche Panikreaktionen erlebte. Das wollte mir einfach nicht aus dem Kopf. Deshalb rief ich Suko zu, einmal anzuhalten.
    »Was hast du denn vor, John?«
    Ich wischte mir das Wasser aus dem Gesicht und lief bereits auf eines der Häuser an der linken Straßenseite zu. Meine Füße platschten durch tiefe Pfützen. Das Wasser wurde hochgeschleudert. Es war ein kleines Haus mit einem Anbau.
    Vor der Tür blieb ich stehen. Sie sah mir nicht so aus, als wäre sie verschlossen. Als ich meine Hand auf die Klinke legte, stand Suko hinter mir. »Du willst nachschauen?«
    »Ja, ich muss einfach sehen, ob etwas passiert ist.«
    »Rechne mit dem Schlimmsten.«
    »Leider.«
    Hinter der Tür lag ein kleiner Flur. Es roch nach Essen. Alles kam mir normal vor. Aber wir hörten keine Stimmen. Es war Leben da, das spürten wir beide, nur machte es sich nicht bemerkbar. Meine Lippen bildeten einen Strich, auf dem Rücken spürte ich eine Gänsehaut. Wasser rann zu Boden, und ich hörte die Tropfen fallen, so still war es

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