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Julias kleine Sargmusik

Julias kleine Sargmusik

Titel: Julias kleine Sargmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich Mrs. Featherhead entgegentreten sollte.
    Der Kampf gegen die beiden verwandelten Menschen hatte uns höchstens eine halbe Minute gekostet. Eine Zeit, die andere Monstren genutzt hatten, denn auch sie verließen die Schleimwand, die allmählich zusammensackte und sich dabei gleichmäßiger verteilte. Ich ahnte, weshalb dies geschah. Wahrscheinlich wollte sie das Dorf überrollen und alles an sich reißen, was sich ihr in den Weg stellte. Ob Menschen, ob Gegenstände, der Schleim kannte kein Pardon. Wie konnten wir ihn stoppen? Suko besaß die Dämonenpeitsche, ich hatte mein Kreuz und die Beretta mit den Silberkugeln.
    »Du musst weg, John!« sagte der Inspektor. »Hier kannst du nicht bleiben. Die Schleimwolke würde dir keine Chance lassen. Glaub mir.«
    Verdammt, da hatte er recht. Aber sollte ich mich feige verziehen? Einfach den dämonischen Kräften das Feld überlassen? Ich wischte Wasser und Haare aus meiner Stirn, schaute noch einmal nach vorn und sah, dass die schaurigen Monstren ihre schützende Schleimwand verlassen hatten. Da waren welche mit mehreren Köpfen dabei, andere hatten sechs Beine, ich sah welche mit fünf Armen oder nur einfach Kugeln, die sich voran wälzten, und auch starre, statuenhafte Gebilde.
    Ein wahrer Horror-Traum kam da auf mich zu.
    Dann hatte ich einen Entschluss gefasst. »Mach du hier weiter, Suko. Du bekommst von den anderen Unterstützung. Ich versuche, an das Mädchen zu kommen.«
    »Wie denn?« Mein Partner deutete auf die Schleimwand.
    »Die muss ich umgehen!«
    Einen Moment überlegte Suko. »Okay, John, versuch dein Glück.«
    »Und du gibst Acht.«
    »Klar.«
    Ich war weg. Wie gesagt, es passte mir nicht, den Rückzug anzutreten, aber manchmal musste man diese Dinge in Kauf nehmen, um einen Erfolg erringen zu können.
    Ich hatte festgestellt, dass die Schleimwand zwar die Straßenbreite einnahm, es ihr zum Glück nicht gelungen war, in die Häuser einzudringen.
    Da rechnete ich mir aus, durch diesen Weg in den Rücken der Schleimwand heranzukommen und damit an Julia Landers. Mir standen mehrere Häuser zur Verfügung, nur hoffte ich, dass ich auch offene Türen einrannte, und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Was Suko tat, darum konnte ich mich nicht kümmern. Wie ein Schatten huschte ich durch den Regen und über die Straße.
    Ein kleines Gasthaus war mir aufgefallen. Dessen Tür konnte bestimmt nicht verschlossen sein. Ich rammte sie auf und gelangte in die schmale Gaststube.
    Auch hier sah ich Menschen. Sie saßen an den Tischen. In den Gläsern befand sich noch Bier oder Whisky, aber keiner der Gäste machte Anstalten, eine Hand zu heben und zu trinken. Sie blieben einfach hocken.
    Ich drängte mich an den Tischen vorbei, erreichte eine Tür, die zu den Toiletten führte und fand mich in einem kahlen Gang wieder, in dem kein Licht brannte, und der auch kein Fenster besaß. Deshalb war ich gezwungen, die kleine Lampe zu nehmen, damit sie mir den Weg leuchtete.
    Ich entdeckte eine Hintertür. Damit hatte ich gerechnet. Aufriegeln musste ich sie noch und fand mich in einem Hof wieder, der regengrau vor mir lag.
    Auch hier hörte ich das Spiel. Hässliche widerliche Klänge, die über die Dächer der Häuser hinweg durch den Regen an meine Ohren wehten. Nein, das war nichts für einen normalen Menschen. Diese Klänge schienen in der Hölle komponiert worden zu sein.
    Ich hetzte weiter.
    An eine Mauer geriet ich, überkletterte sie, riss mir an einem Nagel noch einen Haken in die Hose und blieb auf dem Rand der Mauer sitzen, bevor ich in den Garten des Nachbargrundstückes sprang. Hier sah ich keinen Schleim. Nur die Zweige der Obstbäume beugten sich unter dem herannahenden Wind, und der Sprüh nässte mein Gesicht. Es hörte nicht auf zu regnen, ebenso wenig wie Julia Landers ihr teuflisches Geigenspiel stoppte. Sie wies mir den Weg. Ich zog den Kopf ein, als ich unter den Zweigen der Bäume entlang huschte. Was mit Suko war, wusste ich nicht. Ich hoffte nur, dass es mein Partner auch schaffte.
    Über einen Zaun kletterte ich und erreichte einen schmalen Pfad, der, wie ich erkannte, einen Bogen nach links schlug. Wenn ich ihn weiterging, so überlegte ich, musste ich irgendwann in den Rücken der geigenden Julia Landers gelangen.
    Und nichts anderes wollte ich.
    Diesmal passte ich noch mehr auf. Ich schaute praktisch nach allen Seiten gleichzeitig, denn der Schleim war lautlos. Er konnte herankommen, ohne dass es mir gelang, etwas dagegen zu unternehmen. Eine

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