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Julischatten

Julischatten

Titel: Julischatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Babendererde
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begleitet von Juniper in der Dunkelheit verschwand, dann lief sie mit steifen Beinen die Stufen zum Eingang hinauf.
    Statt zufrieden zu sein, dass sie pünktlich war, verlangte Tante Jo eine Erklärung dafür, dass Lukas sie auf dem Pferd nach Hause gebracht hatte. Sim berichtete von Jimis leerem Tank und Lukas’ Angebot, mit Ghost einzuspringen.
    »Es ist mitten in der Nacht und der Junge ist blind. Es war unglaublich gefährlich, was er da getan hat«, schimpfte Jo. »Ich werde ein ernstes Wörtchen mit ihm reden müssen. Wieso hast du mich nicht einfach angerufen? Ich hätte dich abgeholt.«
    Sim hob die Schultern. »Es war keine große Sache, Tante Jo.«
    »Na komm«, mischte Michael sich ein, »sie ist doch unversehrt wieder da und pünktlich war sie auch. Ich glaube nicht, dass Lukas unverantwortlich gehandelt hat.« Er massierte Jo beschwichtigend den Rücken. Schließlich gab sie nach und lenkte ein.
    »War es denn wenigstens schön?«
    »Ja, das war es. Aber jetzt bin ich todmüde.«
    Sim duschte ausgiebig und verschwand in ihrem Zimmer.
    Jimi Little Wolf hatte im Schatten eines Baumes gestanden und den beiden lange nachgesehen. Trotz des Marihuananebels, der sein Hirn wie Watte umhüllte, wusste er, dass Lukas Sim sicher nach Hause bringen würde. Auf die Idee, die drei Meilen zu reiten, hätte er auch kommen können. Aber Black Arrow war völlig erledigt von diesem letzten Rennen, Jimi hatte dem Schwarzen alles abverlangt und trotzdem hatte ein anderer gesiegt. Noch hatte Jimi seine Niederlage nicht verschmerzt. Dass er jetzt Minuspunkte bei Sim sammelte, weil er sie nicht wie versprochen nach Hause gebracht hatte, trug auch nicht unbedingt zur Besserung seiner Laune bei.
    Außerdem saß er immer noch auf drei von den acht Kokstütchen und Tyrell machte ihm Druck wegen des Geldes. Deshalb war es vielleicht ganz gut, dass die beiden nicht mehr da waren, denn unter Sims wachsamen Blicken war es noch schwieriger, den Stoff unter die Leute zu bringen.
    Trotz allem wurmte es ihn, dass die beiden jetzt allein unterwegs waren. Lukas zeigte auffallendes Interesse an Sim, Jimi war das nicht entgangen. Zwar war Lukas zu allen Mädchen zuvorkommend und höflich, aber seit der Sache mit Nima hatte er sich um keine mehr ernsthaft bemüht. Nicht, dass er keine Chancen gehabt hätte. Cammie umgarnte ihn schon seit einigen Wochen, und auch wenn Jimi verstehen konnte, dass Lukas sich nicht ernsthaft mit ihr einließ – ihre Titten waren spektakulär, und wenn Lukas sie richtig durchvögelte, würde ihr bestimmt das Kichern vergehen. Aber Lukas machte keine Anstalten, ihr mehr als deutliches Angebot anzunehmen, etwas, das Jimi ganz und gar nicht nachvollziehen konnte. Warum Sex ausschlagen, den man so einfach haben konnte?
    Vermutlich lag es daran, dass Lukas ein echter Ehrenmann war. Einer der letzten einer aussterbenden Spezies im Reservat. Solange er keine ernsthaften Absichten hegte, ging er auch mit keiner ins Bett. Jedenfalls war das seit Nima so, der kleinen Tibetanerin, die für ein halbes Jahr ins Reservat gekommen war, um ein Praktikum am College zu absolvieren.
    Wochenlang waren sie unzertrennlich gewesen, bis Nimas Zeit am College unausweichlich zu Ende ging und sie nach Tibet zurückkehrte. Das Ganze lag jetzt ein Jahr zurück und in diesem Jahr hatte Lukas kein Mädchen mehr angerührt. Jimi hatte nicht viel aus ihm rauskriegen können, über Herzensangelegenheiten redete Lukas nicht gerne. Nur einmal, sie hatten eine längere Debatte über Frauen und Männer geführt, da hatte er zu ihm gesagt, dass die Menschen im Reservat vergessen hätten, dass Liebe heilig ist.
    Wenn Lukas vorhatte, ein Heiliger zu werden, dann war das sein Ding. Auch Jimi fand, dass Sex durchaus etwas Heiliges hatte, aber das musste ja nicht gleich bedeuten, dass man vor lauter Heiligkeit darauf verzichten sollte.
    Was Mädchen anging, waren sie sich noch nie ernsthaft in die Quere gekommen, aber nun war es anscheinend so weit. Lukas bemühte sich um Sim und das Verwirrende daran war, dass es ihn störte. Warum, wusste er selbst nicht. Als Trophäe war Sim vollkommen untauglich. Trotzdem wollte er sie. So, wie er seit Marola keine gewollt hatte. Er hatte immer irgendwelche Mädchen gehabt, aber um ehrlich zu sein – die meisten langweilten ihn zu Tränen.
    Jimi hatte versucht, seine Gefühle für Sim damit abzutun, dass sie eine neue Herausforderung für ihn war, doch sie gingen offenbar tiefer.
    Noch einmal starrte er in die

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