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Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Titel: Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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schnell zugepackt hätte. »Ich komm wohl besser später noch mal …«
    »Nein«, sagte Anna, »ich bin schon ganz hungrig. Was gibt es denn?«
    »Darf ich es sagen? Bitte!« , sagte FX .
    Julius nickte widerwillig. Er hatte noch etwas gutzumachen.
    »Das wohltemperierte Klavier.« FX strahlte, setzte es vor Anna von Reuschenberg ab und verschwand wieder in der Küche.
    »Genauer gesagt das Präludium Nummer 1 in C-Dur aus Bachs Wohltemperiertem Klavier Band I«, ergänzte Julius.
    »Ein wunderschönes Stück«, sagte Anna und blickte auf das Lamm vor ihr.
    »Du kennst es?«
    »Hätte ich es sonst gesagt?«
    Julius lächelte.
    »Wieso ist dieses«, sie probierte es, »Lamm mit Aprikosen und einer …«, sie dippte ein weiteres Stück in die Soße, »… süßen Rotweinsoße ein Stück von Bach?«
    »Rotwein-Honig-Soße. Eine lange Geschichte.«
    »Ich habe viel Zeit mitgebracht für den heutigen Abend.«
    Julius erzählte ihr von der Soßenorgel. Er erntete leuchtende Augen und Lippen, über die des Öfteren eine Zungenspitze fuhr. »Das Präludium habe ich erst heute erspielt.«
    »Extra für mich?«
    »Nein, ich war auf der Suche nach neuen Gerichten für die …« – Alarm! Falsche Antwort! Alarm! Rette sich, wer kann! Frauen und Kinder zuerst! – »… die Menüfolge, die ich für dich kreieren wollte.«
    »Ach so . Eine ganze Menüfolge wolltest du für mich kreieren. Na, da freu ich mich schon drauf. Dann werde ich mich erst danach bei dir bedanken.«
    Konnte er das noch retten? »Du kannst dich gern jetzt schon ein wenig erkenntlich zeigen. Wir können das auf Raten machen.« Es ging doch! Er rückte mit seinem Stuhl näher zu ihr.
    Dann beging er eine Dummheit.
    »Weiß man mittlerweile eigentlich, warum Sonner und Hessland im Bunker unterwegs waren?« Warum fragte er das? Jetzt? Julius konnte es selbst nicht fassen.
    Anna sah ihn lange an. »Du musst aber nicht extra näher rücken, wenn du mir eine Frage stellen willst.« Sie tupfte sich die Lippen ab. »Wir haben die aus dem Bunker gestohlenen Gegenstände bei den beiden gefunden, teilweise raffiniert versteckt, in der Tiefkühltruhe zum Beispiel ein Aschenbecher. Bevor du jetzt wieder näher rückst, um mir die nächste Frage zu stellen«, sie sah ihn mit einem Blick an, den Julius nicht deuten konnte, »es war eine Wette. Nenn es Dummen-Jungen-Streich, nenn es Midlife-Crisis, nenn es Diebstahl. Hessland und Sonner hatten gewettet, wer die meisten Sachen bei der Führung aus dem Bunker stiehlt. Die beiden scheinen die Konkurrenz zu lieben und einander zu hassen – fast wie Geschwister. Natürlich wollten sie sich rausreden, unter der Überschrift, das wäre eh alles vernichtet worden, es hätte ja niemandem geschadet. – Kann ich noch von dem Wein haben? Du solltest auch noch etwas trinken.«
    Julius goss nach, weiter als zur Verjüngung des Glases, die Regel für optimalen Weingenuss in den Wind schreibend. Er musste Anna und sich Alkohol zuführen. Schnell.
    »Und um die übrigen Fragen den Fall betreffend aus dem Weg zu räumen. Sonner wird sich vermutlich schon bei dir gemeldet haben?«
    »Er hat mir auf den Anrufbeantworter gesprochen.« Julius war sehr überrascht gewesen, vom Totgeglaubten zu hören.
    »Als wir ihn fanden, war er in einem Schockzustand, aber das Messer hatte das Herz knapp verfehlt. Er hat riesiges Glück gehabt. Dieser dank dir missglückte Mord war sehr clever geplant. Vollrad hatte Susanne Sonner durch einen Erpresseranruf weggelockt. Sie sollte mit einer großen Geldmenge, fürs Erste so viel, wie sie locker machen konnte, nach Trier kommen. Sonst wollte Vollrad ihre Alkoholsucht verraten. In Trier sollte sie sich ein Hotelzimmer nehmen, dann würde sie weitere Instruktionen erhalten. Da saß sie dann auch, bis sie heute Morgen zurückkam.«
    »Das heißt, sie spricht jetzt offen darüber?«
    »Ob offen weiß ich nicht, aber zumindest mit uns. Sie meinte, sie würde nicht zulassen, dass so etwas je wieder passiert. – Noch irgendwas unklar?« Anna nahm wieder einen Bissen des wohltemperierten Klaviers.
    »Es tut mir Leid …«
    »Was tut dir Leid?«
    »Ich bin nicht gut in so was. Weißt du, ich … du bist mehr für mich als nur eine Polizistin, der ich zuarbeite, du bist …« Anna von Reuschenberg schaute ihn erwartungsvoll an. Sie ließ ihn zappeln. »… mehr. Ja, mehr . Möchtest du noch etwas Wein?«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    Sie sah ihn nur an. Dies war der Moment. Julius wusste nicht, wie, aber plötzlich

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