Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi
bessere Gelegenheit zum Kontern würde er heute nicht mehr bekommen.
»Na und? Niemand ist vollkommen.«
Anhang
Tipps für Schlemmer
In den Julius-Eichendorff-Krimis sind vinophile wie kulinarische Spuren versteckt, denn das Ahrtal ist nicht nur ein Paradies für Weinkenner, sondern auch für Schlemmer. Wie auch in anderen deutschen Weinbaugebieten finden sich auf kleinem Raum viele gute Restaurants. Deshalb kann und will die folgende Auflistung nur Appetit darauf machen, sich die Region selbst zu »erschlemmen«.
Über die Nummer 1 an der Ahr sind sich alle einig, so deutlich thront Hans Stefan Steinheuers Restaurant »Zur Alten Post« kulinarisch über allen anderen. Sein Haus zählt zu den zehn besten Deutschlands, ist unter anderem mit zwei Sternen vom Michelin dekoriert und zelebriert eine deutschfranzösische Hochküche. Diese ist wunderbar aromatisch, Steinheuer ist ein wahrer Magier der Geschmacksnoten. Ein Traum sind die »Jakobsmuscheln in Papaya-Gemüse-Chutney mit Kaisergranat und Croustillant«. Niemals wirkt etwas überladen, stets passt alles auf dem Teller kongenial zusammen. Ein großer Koch im kleinen Ahrtal. Seine Frau Gabi gibt dazu die perfekte Gastgeberin. Besonders empfehlenswert sind die Ahrweine, die sich Hans Stefan Steinheuer speziell für sein Restaurant abfüllen lässt und die es sonst nirgendwo zu genießen gibt. Fragen Sie nach!
Direkt nebenan liegt der kulinarische Ableger für schmalere Geldbeutel und etwas bürgerlichere Genüsse, die »Poststuben« . »Feinbürgerlich« heißt das dann im Fachjargon, und auch bei den Gerichten dieses Restaurants ist das Genie von Hans Stefan Steinheuer zu schmecken.
Kulinarisch wie die »Poststuben« ist das Restaurant von Hans Stefan Steinheuers Bruder Wolfgang ausgerichtet. Dessen »Köhlerhof« liegt auf dem Gelände eines Golfclubs – aber auch Nichtgolfer und selbst komplette Sportverweigerer sind im modernen, lichtdurchdrungenen Ambiente gern gesehen. Natürlich sprechen sich Brüder untereinander ab, und so ist auch Wolfgang Steinheuers Küche ab und zu von den genialen Einfällen durchwirkt, für die sein Bruder so bekannt ist. Vielleicht haben aber auch beide einfach die richtigen Gourmet-Gene in die Wiege gelegt bekommen …
Das »Vieux Sinzig« von Jean-Marie Dumaine ist ohne Frage eines meiner liebsten Restaurants im Ahrtal. Der Grund ist einfach: Eine solche Küche findet sich fast nirgendwo sonst. Der Gaumen wird schlichtweg überrascht. Die Küche ist exotisch – gerade weil sie heimisch ist. Jean-Marie Dumaine verbindet normannisch-französische Cuisine mit heimischen Gemüsen und Kräutern. Schon mal Vogelmiere gegessen? Oder Brennnessel? Rund einhundertfünfzig verschiedene Wildpflanzen und Wildkräuter verwendet er in seiner Küche. Beispiele gefällig? »Eifelrind im Kräuterheu« oder »Rehcarpaccio mit Pesto von Tannenspitzen«. Gastgeberin Colette Dumaine, stets in normannischer Landestracht, vervollständigt das ungewöhnliche Erlebnis. Tipp: Mittags gibt’s ein spannendes Dreigangmenü zum kleinen Preis. Wer nicht genug von diesen Genüssen bekommen kann, sollte sich einige mit nach Hause nehmen. Suppen, Gelees, Konfitüren – über die Jahre ist das »Vieux Sinzig« ein Feinkostsupermarkt (im eigentlichen Sinne des Wortes) geworden. Ein besonderes Vergnügen sind die Kräuter- und Sommerblütenseminare mit Wanderung im Ahrtal, bei denen Jean-Marie Dumaine beweist, dass an ihm ein Entertainer verloren gegangen ist.
Die gute Stube des Tals liegt in ihrem Herzen. Im »Sanct Peter« wird moderne Küche inmitten von Historie verspeist. Bis 1246 geht die Geschichte des Hauses zurück, und dieser fühlt man sich hier auch verbunden. Dieses Haus ist ganz alte Schule – von der guten Art! Drei Restaurants bietet es, das Aushängeschild heißt schlicht »Restaurant Brogsitter«. In den noblen, pinienholzvertäfelten Räumlichkeiten wird sich einer leichten, fettarmen Spitzenküche verschrieben. Das Überraschungsmenü zum Genießerpreis (täglich außer Samstag) ist das spannendste und preiswerteste Vergnügen. Das Restaurant »Weinkirche« (mit Innen-Balkon) ist traditioneller, manche sagen rustikaler ausgerichtet, regionale und klassische Spezialitäten stehen hier auf der Karte. Sehr lobenswert: Rund achtzig Weine im offenen Ausschank. Mein Tipp als Suppenkasper: »Sanct Peters Kräuterschaumsuppe aus dem eigenen Garten«. Die »Kaminstube« schließlich bietet herzhafte Kleinigkeiten, aber auch Waffeln und
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