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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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Sie feuerte auf den Sarg, leerte ein Magazin nach dem nächsten, doch die Schmerzensschreie nahmen kein Ende. Amber fuhr hoch. Ihr Puls hämmerte wie wahnsinnig. Aber es war nicht der Alptraum, der sie aus dem Schlaf gerissen hatte, da war noch etwas. Etwas, das ihr Blut zum Kochen brachte und Adrenalin durch ihre Venen pumpte. Vielleicht ein Geräusch?
    Was auch immer sie gehört hatte, es war fort. Amber setzte sich auf.
    Im Airstream war es stockfinster. Durch die Bullaugenfenster waren Sterne zu erkennen. Der Himmel war blauschwarz, die Dämmerung noch weit weg. Sie konnte nicht lange geschlafen haben.
    »Christina?«
    Keine Antwort. Die junge Unsterbliche war noch immer auf ihrer einsamen Wanderung durch die Wüste.
    Knistern, Rascheln.
    Amber zuckte zusammen. Die Schritte waren so leise, dass sie zu einem Vampir gehören mussten, doch selbst denen gelang es nicht, völlig geräuschlos über Kies zu laufen. Ihre Sinne schrillten Alarm.
    Das da draußen war keiner ihrer Freunde. Weder Julius, Brandon oder Christina. Was da draußen lauerte, war gekommen, um sie zu töten.
    Kalter Schweiß bildete einen dünnen Film auf ihrer Haut, während sie fieberhaft überlegte, wie sie, ohne ein Geräusch zu machen, an Julius’ Waffen gelangen sollte.
    Und zu allem Unglück war der Wohnwagen nicht mal abgeschlossen.
    Sie riss die Siegel auf, schrie um Hilfe und schlug sie gleich darauf wieder zu. Dann war sie auf den Beinen. Unter dem Esstisch war ein Messer versteckt, sie riss es aus der Halterung und eilte weiter zur Tür, doch gerade als Amber diese von innen verriegeln wollte, wurde sie aufgerissen.
    Im nächsten Augenblick wurde Amber an den Beinen gepackt und einfach hinausgezerrt. Im Fallen stach sie zu, dann krachte sie mit dem Rücken auf die Treppe.
    Der Schmerz presste alle Luft aus Ambers Lunge.
    Judith fauchte wütend und starrte auf ihren blutenden Arm. »Mörderin!«
    Amber umklammerte das Messer mit beiden Händen und starrte Coes Witwe ungläubig an. Diese ließ keine weitere Sekunde verstreichen und stürzte sich auf sie, doch Amber war schneller. Sie rollte sich unter den Wohnwagen und trat ihrer Verfolgerin ins Gesicht. Judiths Kopf ruckte zurück. Ihre dünnen Arme angelten nach Ambers Bein.
    »Soll ich schießen?«, rief jemand.
    »Nein!«
    Amber gab den Versuch, sich festzuhalten, auf und krümmte sich in die Richtung, aus der die zweite Frauenstimme gekommen war. Melanie, Judiths Dienerin, kniete auf der anderen Seite des Wohnwagens und hielt eine Pistole mit Schalldämpfer auf sie gerichtet.
    Amber unterdrückte einen Fluch. Es sah mehr als schlecht für sie aus.
    Sie trat nach den Händen, doch Judiths Griff um ihr Bein wurde sicherer, und sie begann Amber hervorzuziehen. Amber konzentrierte sich auf das Messer in ihrer Hand. Sie würde nur eine Chance haben und die wollte sie nutzen.
    Judith nahm beide Hände und riss mit aller Kraft an ihr.
    Im gleichen Augenblick stach Amber zu. Judith schrie. Was der schreckliche Beweis dafür war, dass Amber nicht das Herz erwischt hatte.
    Ein Faustschlag schleuderte Ambers Kopf zur Seite und dann sah sie sie. Christina!
    Ihre Freundin rannte ohne jegliche Deckung auf sie zu.
    »Amber, nein!«
    Melanie schien alle Zeit der Welt zu haben, um ihre Waffe zu heben und sorgfältig zu zielen. Als der Schuss aus der schalldämpferbestückten Pistole huschte, war Christina nur noch wenige Schritte entfernt. Ihre Schulter wurde wie durch einen unsichtbaren Faustschlag zurückgerissen und sie fiel der Länge nach hin.
    Amber starrte ungläubig zum Körper ihrer Freundin, der sich nicht mehr regte. War sie tot? Einfach so?
    »Und jetzt zu dir«, zischte ihr Judith aus nächster Nähe ins Gesicht.
    Der Blick der blonden, zierlichen Vampirin war wässrig, als hielte sie Tränen zurück. »Ich habe Nathaniel geliebt«, schrie sie Amber ins Gesicht. »Du wirst noch bereuen, was du ihm angetan hast!«
    Das tat Amber jetzt schon, aber nicht aus dem Grund, den Judith womöglich noch hinzufügen würde. »Dieses perverse Schwein hatte nichts anderes verdient«, sagte sie kalt.
    »Judith.«
    Die Vampirin hörte nicht auf den leisen Ruf ihrer Dienerin und starrte Amber hasserfüllt an.
    »Judith!«, erklang wieder Melanies mahnende Stimme.
    »Was?«, fauchte sie.
    »Da ist jemand im Haus.«

    Amber schrie.
    Ob der Ruf durch die Siegel gedrungen war oder ob ich ihn wirklich gehört hatte, konnte ich nicht sagen. Ich sprang auf und lief den Pfad hinunter, ohne noch einmal

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