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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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und erfüllte uns bald zur Gänze.
    Ich starrte in die dunkelblaue Nacht und die schwarzen Schatten der Bäume. In der Luft hing der Duft von Salbei, Wacholder und Rauch.
    Dieser Ort war ungleich festlicher als die dreckige Seitenstraße, in der Brandon mir den ersten Eid geleistet hatte.
    Ich sagte meinen Teil des Schwurs auf, dann erhob Brandon sich, und wir vollendeten das Ritual mit dem Kuss auf Stirn und Kehle.
    Erst jetzt bemerkte ich, dass Takoda Red Deer noch immer bei uns war. Er schwieg und lächelte zufrieden. Christina und Amber hatten auch aus der Ferne ein Echo von Bluttausch und Ritual gespürt und den Weg zu uns gefunden. Abwartend standen sie im Schatten des Hogans. Brandon ging zu Christina, schloss sie in die Arme und ging zu meiner Überraschung einfach mit ihr davon. Red Deer trat zu mir. »Der Große Geist hat so viel von seiner Seele geheilt, wie möglich war, den Rest kann nur die Zeit bringen, aber davon habt ihr ja genug.«

KAPITEL 38
    Der alte Medizinmann drehte sich um, hob seinen Kopfschmuck vom Boden auf und ging davon. Die Federn folgten ihm wie ein seltsamer Schweif. Seine schlanke Gestalt verschwamm mit der Finsternis, und er war fort.
    Ich war dem Schicksal wirklich dankbar, dass es uns zu seiner Hütte geführt hatte.
    »Was wäre nur mit Brandon geschehen, wenn wir ihn nicht zu Red Deer gebracht hätten?«, fragte Amber auf einmal. Hatte sie meine Gedanken gelesen, oder war ihre Frage ein Zufall? Mittlerweile begann ich an der Existenz von Zufällen zu zweifeln.
    »Ich glaube, er hätte sich früher oder später umgebracht, Amber«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Das denke ich auch.«
    Mit einem Mal wurde mir überdeutlich, dass ich mit Amber allein war. Wir standen nah beieinander. Ich konnte ihre Wärme spüren. Sie trug einen schwarzen Pullover und darüber eine Wolljacke, die ihr fast bis zu den Knien reichte. Der kalte Nachtwind spielte mit ihren Locken, kämmte sie mit unsichtbaren Händen. Die Wintersonne hatte Sommerspros sen auf ihre Wangen getupft, und meine Hände schmerzten von dem Wunsch, sie zu berühren.
    »Was ist?«, hauchte Amber.
    Ich wollte mich vorbeugen, um die Distanz zwischen uns endgültig zu schließen, damit wir uns küssen konnten.
    Amber leckte sich die Lippen. Unbewusst, aber dennoch fast zu viel. Sie senkte beschämt den Blick. Heißes Verlangen strömte durch meinen Körper. Ich öffnete die Siegel nur ­einen Spalt und ließ sie wissen, was ich wollte. Ich roch ihr Begehren und sie erschauerte unter meinem.
    »Gehen wir zur Klippe?«, fragte ich vorsichtig und hielt ihr die Hand hin. Sie starrte auf meine ausgestreckten Finger, als hätte ich etwas Verbotenes gesagt, und ich fühlte, wie sie plötzlich wieder auf Distanz ging.
    »Vergessen wir heute Nacht, dass du an uns zweifelst, Amber«, flehte ich. »Vergessen wir für ein paar Stunden alles. Morgen ist es früh genug für Sorgen und Streit.« In meine Lust mischte sich der Schmerz des Abschieds.
    »Ich kann nicht«, entgegnete sie.
    Ich war nicht so schnell bereit aufzugeben und bot ihr weiterhin meine Hand. Wenn ich sie jetzt einfach berührte, wäre alles vorbei, das wusste ich, und so übte ich mich in Geduld, bis sie schließlich ihre Hand in meine legte.
    Diese eine Berührung schloss die Lücke, die so schmerzhaft zwischen uns geklafft hatte, und wir wurden beide ruhiger. Wir kreuzten unsere Finger, wie wir es oft getan hatten, und ihr Daumen rieb über meine Handfläche.
    Ein sorgloser Spaziergang, wie lange war das her? Monate. Keiner von uns sprach. Wir liefen schweigend durch den feinen Sand, bis die Klippe dunkel vor uns thronte.
    Es war still.
    Ich setzte mich mit Amber auf den Boden, und wir lehnten uns gegen einen großen Stein. Nur wenige Schritte entfernt fiel das Plateau steil ab. Die Sterne funkelten und ließen Berge, Pflanzen und die Ebene tief unten blau schimmern. Die Wüste war wunderschön.
    Amber zog ihre Strickjacke enger um die Schultern. Ich griff nach einer ihrer Strähnen und drehte sie zwischen den Fingern.
    »Seit dem Tag, an dem Curtis mich in den Sarg gesperrt hat, denke ich daran, wie es sein würde, wieder mit dir das Bett zu teilen.«
    Amber drehte den Kopf zu mir und berührte meine Wange.
    »Ich vermisse dich. Ich vermisse dich so sehr«, sagte ich leise und beugte mich zu ihr, um sie zu küssen, doch sie wich mir aus.
    »Auch wenn wir das jetzt tun, wird sich an meiner Entscheidung nichts ändern. Ich möchte, dass du das weißt.«
    »Das weiß

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