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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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das Grab mit der Holzplatte ab, dann blies ich die Kerzen aus und legte mich in mein eigenes Gefängnis.

KAPITEL 39
    Ein Schrei gellte, dann verstummten die Trommeln.
    Ich riss die Augen auf und alles war schwarz. Dann erinnerte ich mich wieder.
    Der Schrei gehörte zu einem der Tänzer, der Sonnentanz war endgültig zu Ende. Heute würden wir nach Hause fahren. Merkwürdigerweise vermisste ich L.A., diesen Moloch von einer Großstadt. Vielleicht hatte ich zu lange dort gelebt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich die Stadt nur verließ, wenn Curtis mich zu einer der verhassten Ratssitzungen mitnahm oder ich mit anderen Clans verhandeln sollte.
    Die indianischen Gesänge setzten wieder ein.
    Es war Zeit aufzustehen. Ich schob die Holzplatte fort und kletterte aus der Kammer. Meine Haut und mein Haar rochen nach Lehm und Heu. Es war kalt, das verriet mir der Geschmack der Luft, aber noch spürte ich die Kälte nicht allzu sehr, weil mein Körper über den Tag ebenfalls abgekühlt war. Im Winkel neben der Tür stand ein Wasserkanister. Ich wusch mich und putzte mir die Zähne, um den muffigen Geschmack von altem Blut zu vertreiben.
    Ein dünner Streifen Licht fiel unter der Tür hindurch. Er wurde mit jeder Minute blasser und es würde nicht mehr lange dauern, bis ich mich hinauswagen konnte. Ich nutzte die Zeit, um zu packen. Schließlich hob ich die Holzplatte von der Lehmkammer, in der Brandon und Christina schliefen.
    Die Seele des Indianers kehrte zurück.
    »Guten Abend«, begrüßte ich ihn.
    »Guten Abend, Julius« , antwortete er noch wortlos.
    »Fühlst du dich stark genug, um Christina bei der Jagd zu helfen?«
    »Ja. Es wird gehen.«
    Brandon tastete mit der Hand über den Verband und verzog das Gesicht. Als er sich aufrichtete, blieb der gequälte Gesichtsausdruck. »Du hast wirklich Silberoxid reingetan, oder?«
    »Ja, natürlich. Du hast mich darum gebeten, Brandon. Die Wunden heilen jetzt langsam wie bei einem Menschen.«
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und ließ sich in den Sarg zurücksinken. »Ich verdammter Idiot.«
    Wir lachten. Es tat so gut, mit Brandon zu lachen. Dann wurde er schlagartig ernst und richtete sich auf. »Ich habe über Amber nachgedacht, Julius«, meinte er vorsichtig, und die Fröhlichkeit verschwand aus meinem Herzen.
    »Wenn du willst, sag ich nichts.«
    Ich seufzte und lehnte mich gegen die verriegelte Tür. »Nein, raus damit!«
    Er räusperte sich und strich vorsichtig mit der Hand über den Verband.
    »Ich glaube nicht, dass es nur die Sache mit Steven ist, die euch entzweit.
    Womöglich hat sie jetzt erst wirklich begriffen, was es bedeutet, mit unsereins zu leben. Steven ist der Grund, den sie sich selbst ausgesucht hat. Amber ist womöglich noch nicht bereit, ihr altes Leben aufzugeben. Nach Coes Hinrichtung hat sie vielleicht auch Angst davor, was aus ihr selbst werden könnte.«
    Ich nickte und schwieg. Brandon hatte vermutlich recht.
    »Christina hat erst nach über einem Jahr erfahren, was ich bin, und es hat weitere drei gedauert, bis wir das erste Siegel geteilt haben. Bei euch ging das alles viel zu schnell.«
    »Ich weiß noch, wie du Christina zum ersten Mal mit ins Lafayette gebracht hast. Sie war so schüchtern und stur.« Ich lächelte bei dem Gedanken. Damals war ich zufällig zugegen gewesen. Brandon musste Curtis um Erlaubnis bitten, bevor er Chris durch das Siegel in den Clan aufnahm. Christina hatte Angst vor uns, aber sie war stolz und bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Natürlich rochen wir alle, wie es wirklich um ihre Gefühle stand.
    »Drei Wochen nachdem wir das fünfte Siegel teilten, hat sie mich verlassen.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte ich überrascht.
    Brandon saß auf der Kante seines Lehmgrabes und strich Christina liebevoll durchs Haar. »Der Clan, die Hierarchien und die Endgültigkeit ihrer Entscheidung waren einfach zu viel. Sie ist weglaufen.«
    »Aber sie ist wiedergekommen.«
    »Ja, das ist sie, und danach hat sie nie wieder gezweifelt.«
    »Du meinst also, ich soll nicht mit Amber reden und versuchen sie umzustimmen?«, fragte ich nachdenklich.
    Brandon musterte mich. »Ich würde nicht mehr daran rühren. Sie liebt dich, das weißt du. Gib ihr keinen Grund, es nicht mehr zu tun. Sie muss ihren eigenen Weg finden.«
    Ich hoffte, Brandon hatte das Richtige vorgeschlagen, und sprach nicht mehr mit Amber.
    Wir nahmen Takoda Red Deers Angebot, den Rückweg zu Pferd zurückzulegen, dankend an.
    Wir waren zu

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