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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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lass die Dienerin nicht aus den Augen.«
    »Danke.«
    Ich drückte zum Abschied ihre Hände. Meine Beine wurden bereits taub, und da Claudine nur wenige Jahre älter war als ich, musste auch sie die Sonne spüren. Und richtig. Die kleine Badezimmertür wurde aufgestoßen und die Jägerin schleppte sich zu Brandons Sarg. Sie ließ sich ohne viel Eleganz hineinfallen und schloss den Deckel.
    Ich legte mich in meinen. »Bis heute Abend, Amber.«

KAPITEL 41
    Sobald Julius’ Seele fort war, nahm Amber ihr Handy und wählte die Nummer, die ihr Curtis’ Diener Robert für Notfälle gegeben hatte. Sie ahnte, dass Julius mit seiner unüberlegten Art großes Unheil heraufbeschworen hatte. Hoffentlich war es nicht so schlimm, wie ihr Bauchgefühl orakelte. Wenn jemand Rat wusste, dann Robert. Das Freizeichen ertönte, sie goss sich einen Kaffee ein und setzte sich an den kleinen Tisch.
    Endlich nahm jemand ab. »Robert?«
    Er war es. »Amber, du? Was ist passiert?«
    »Ich glaube, Julius hat einen großen Fehler begangen!«, platzte es aus ihr heraus. Sie hörte, wie das Telefon weitergereicht wurde. Es knisterte in der Leitung, offensichtlich befand sich der Apparat tief unter der Erde im Lafayette, und Amber ahnte, mit wem sie gleich sprechen würde. Ihr Herz schlug sofort schneller.
    »Amber? Hier ist Curtis, was ist los? Die Kurzfassung bitte, die Sonne geht gleich auf.«
    »Eine Jägerin wollte Brandon hinrichten, Julius hat es verhindert. Sie haben gekämpft.«
    Amber hörte, wie Curtis wütend nach Luft rang. »Lebt sie noch?«
    »Ja, sie ist so was wie unsere Gefangene, ihre Dienerin auch. Julius will nach Phoenix und dort um Brandons Leben bitten.«
    »Danke, Amber. Ihr werdet Phoenix unbehelligt erreichen, ich kümmere mich darum. Kann ich garantieren, dass die Jägerin lebend dort ankommt?«
    »Ja, es geht ihr so weit ganz gut.«
    »Danke, auf bald.« Die Leitung war tot. Was hatte Curtis damit gemeint, er sorge dafür, dass sie Phoenix unbehelligt erreichen? In diesem Moment klingelte es wieder. Amber erschrak und hätte das Handy beinahe fallen gelassen. Es war Robert.
    »Entschuldige, Amber, die Sonne.« Entweder war der Meistervampir beim Telefonieren gestorben oder plötzlich in seinen Sarg geflüchtet.
    »Kein Problem, das kenne ich mittlerweile.«
    »Ich wollte dir nur erklären … Falls du aufgehalten wirst und es sind Leute des Rates, verhalte dich ruhig. Wenn sie die Jägerin haben wollen, überlässt du sie ihnen. Bei Julius oder Brandon bleib hart, aber ruhig. Erzähl ihnen, dass Curtis Bescheid weiß und nichts geschehen wird, bevor die Clanherren persönlich miteinander gesprochen haben. Im Notfall rufst du mich an, und ich rede mit ihnen. Das Urteil über Brandon wird ausgesetzt. Wir kommen nach Phoenix.«
    »Ihr kommt nach Phoenix?«, echote Amber ungläubig. »Du und Curtis?«
    »Ja. Das ist ernst, Amber, das ist sehr ernst. Ich wünschte, du wärst nicht allein. Kann jemand mit dir fahren?«
    »Ich könnte jemanden bitten.«
    »Mach das. Wir bezahlen ihn später. Gib ihm eine Waffe mit normaler Munition, aber sag ihm trotzdem, er soll niemanden erschießen!«
    »Ja, mache ich.«
    »Dann bis bald. Wir müssen jetzt los. Viel Glück.«
    »Danke, Robert.«
    Amber legte auf. Der Wohnwagen wirkte mit einem Mal riesig, und sie fühlte sich klein und sehr einsam. Als sie aufstand, ächzte ihr Körper vor Müdigkeit. Der Gedanke, dass sie an diesem Tag wahrscheinlich keinen Schlaf bekommen würde, machte es nicht besser.
    Sie musste Claudines Dienerin fesseln. Julius besaß Hand­schellen mit einem hohen Silberanteil. Sie waren eigentlich für Vampire gedacht, aber das war jetzt egal.
    Beth wurde auch jetzt nicht wach. Amber wickelte der Fremden zusätzlich die Kette, die einmal an Brandons Halsring befestigt gewesen war, um die Beine und verschloss sie mit einem zweiten Paar Handschellen. Als sie sich dann wieder an den Tisch setzte und an ihrem erkalteten Kaffee nippte, fühlte sie sich ein wenig sicherer. Immerhin war sie noch vor wenigen Stunden von ebendieser Frau mit einer Pistole bedroht worden.
    Amber wurde das Bild nicht los, wie Julius das Pferd der Dienerin umgestoßen hatte, als sei es nichts. Sie war sich vorher nie bewusst gewesen, wie stark er in Wirklichkeit war. Im Umgang mit ihr war Julius immer sehr sanft, und er war schlank, drahtig sogar, nichts an seinem Körper verriet derlei Kraft.
    Amber lehnte den Kopf auf die Tischplatte und behielt Beth dabei im Auge.
    Plötzlich schrak sie

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