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Jung, blond, tot: Roman

Jung, blond, tot: Roman

Titel: Jung, blond, tot: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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war keine Jungfrau mehr, hatte jedoch schon längere Zeit keinen Geschlechtsverkehr gehabt. Spermaspuren vom Mörder konnten nachgewiesen werden. Ihr Körper wies keinerlei Spuren eines Kampfes auf. Die rechte Brust war mit der bekannten Präzision abgetrennt, die Augen ausgestochen worden. Was erstaunte, war die gesundheitlich schlechte Verfassung, in der die durchtrainierte Annette sich zum Zeitpunkt ihres Todes befand, ein Magengeschwür, eine Zyste an der Leber, am schwerwiegendsten jedoch wog eine etwa walnußgroße, bösartige Geschwulst am Stammhirn, die über kurz oder lang zu erheblichen Ausfallerscheinungen geführt hätte.
»Und sie war dabei, eine große Tänzerin zu werden!« sagte Durant konsterniert. »Lange hätte sie das nicht mehr machen können.«
Ein paar Fremdfasern unter den kurzgeschnittenen Fingernägeln, sonst keine auffälligen Spuren. Sämtliche Fingerabdrücke im Zimmer von Annette Schubert stammten von dem Mädchen selbst, den Eltern oder dem Bruder, die wenigen unbekannten Abdrücke wurden noch untersucht, doch handelte es sich hierbei ausnahmslos um weibliche Finger, weshalb ausgeschlossen wurde, daß die Abdrücke zum Täter gehörten. Keine verwertbaren Fußabdrücke. Nur wenige Fremdfasern auf der Kleidung oder der Tagesdecke auf dem Bett. Blutgruppe B negativ, eine sehr seltene Blutgruppe. Kein Fremdblut. Zwei dunkle, kurze Schamhaare ohne Haarscheidezellen, die nicht zu Annette Schubert gehörten und demzufolge nicht einer bestimmten Blutgruppe zugeordnet werden konnten. Neben ihren eigenen Kopfhaaren fanden sich vier dunkle, kurze Haare auf der Decke und dem Kopfkissen, ein Fremdkopfhaar auf dem Teppichboden. Das auf dem Teppichboden gefundene dunkle Kopfhaar gehörte jedoch zu einer anderen Person als die übrigen Haare. Unter dem Fingernagel des Zeigefingers der linken Hand ein mikroskopisch kleiner Rest Seife, keine Fremdhaut, kein Fremdblut. Die Mundspülung negativ. Abstriche und Spülung der Vagina und des Anus: eine Sorte Sperma, die etwa zum Zeitpunkt des Todes in die Vagina ejakuliert wurde, Restejakulation in den Anus, nachdem Annette bereits tot war. Die aus dem Sperma identifizierte Blutgruppe war, wie bei Maureen Nettleton, Null positiv. Bißspuren an der linken Brust und an den Schamlippen, doch auch hier nicht deutlich genüg, um einen Gebißabdruck machen zu können. Die Speichelspuren wiesen die gleiche Blutgruppe wie das Sperma auf.
Berger lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Schulz nahm den Bericht, Kullmer, große Schweißflecken unter den Achseln, schaute ihm dabei über die Schulter und las mit.
Kullmer nahm die Fotos in die Hand, grinste auf einmal. »Wenn dieser Sack so wild auf Titten ist, dann hat er ja bei der Kleinen nicht besonders viel zu schnippeln gehabt.« »Arschloch!« giftete Durant ihn an. »Ihre blöden Kommentare können Sie sich auch sparen!« »Was hab ich denn gesagt?« fragte Kullmer unschuldig grinsend und hob die Schultern. »Stimmt doch, die Kleine hatte doch fast nichts auf den Rippen! Die anderen Mädchen waren jedenfalls besser gebaut.« »Können Sie nicht endlich mit diesem saudummen Gela ber aufhören?« Die Kommissarin verließ wütend das Zimmer, ging über den Flur zum Getränkeautomaten, zog sich eine Cola, gab der Tür mit dem Fuß einen Stoß, sie fiel mit lautem Knall ins Schloß. Sie riß den Verschluß von der Dose auf, trank einen Schluck. »Wenn Sie schon so wild auf Titten sind, dann versuchen Sie's doch mal bei den Schuberts, da läuft eine rum, die dürfte Ihre Kragenweite sein. Sie müssen nur aufpassen, daß Sie von ihren gewaltigen Dingern nicht erschlagen werden!« »Hab ich was verpaßt?« fragte Kullmer neugierig. »Ich mußte vorhin jedenfalls unentwegt an Sie denken«, bemerkte Durant anzüglich. »Aber selbst wenn Sie's versuchen würden, Sie hätten wohl kaum eine Chance, denn das Weib ist eine Lesbe. Sie würden bestimmt sagen, daß das eine absolute Verschwendung ist...« »Schluß jetzt mit diesem blöden Gequatsche!« schimpfte Berger, haute mit der Handfläche auf den Tisch. »Machen Sie Ihren Kleinkrieg woanders aus, aber nicht hier, kapiert?!« Es trat Stille ein, Kullmer grinste still vor sich hin, Durant trank ihre Cola aus.
»Diese verfluchte Drecksau denkt an alles!« Berger schnaubte wie ein wütender Stier. »Er bringt seine Opfer bestialisch um, es fließt eine Menge Blut, und doch hinterläßt er absolut keine Spuren. Nichts, womit unsere Leute etwas anfangen

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