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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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den ganzen Sommer im Schaufenster von Soho Scoop gesehen hatte, dazu bis zum Knie hochgekrempelte Jeans, wie sie die Szenegänger in Williamsburg anhatten.
    Jenny trat in das Zimmer, das größer und irgendwie schmuckloser war, als sie erwartet hatte. Die Fenster waren riesig und schön und blickten auf den Fluss, aber die Betten und Möbel waren... alt. Sie betrachtete ihre neue Mitbewohnerin aus dem Augenwinkel. Die knallroten Haare waren zu einem kinnlangen Bob geschnitten, im einen Ohr hatte sie ungefähr sieben kleine goldene Ringe und am linken Handgelenk trug sie eine brillantbesetzte rechteckige Cartier-Uhr. Sie sah sexy und edel aus und irgendwie... bekannt. Da fiel es Jenny wieder ein: Auf der Waverly-Website war ein Bild von Brett. Sie war das »Mädchen, das sich über Bücher beugt und fleißig aussieht«. Zumindest hatte Jenny sie so getauft.
    »Was ist mit Callie?« Yvonne sah sich im Zimmer um. »Ist sie schon da?«
    »Duscht«, brummte Brett.
    Yvonne blinzelte heftig mit den Augen, dann murmelte sie etwas von einer Flötenstunde und verließ fluchtartig den Raum.
    Jenny ging zu dem Bett, das unbenutzt aussah, setzte sich drauf und wippte ein paarmal. »Das Zimmer ist toll. Super Aussicht.«
    »Ja, es ist ganz okay.« Brett verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wer bist du denn?«, ertönte es laut hinter ihnen. Jenny drehte sich um und sah ein großes, extrem hübsches Mädchen mit riesigen braunen Augen und rotblonden Haaren, die wie frisch geföhnt wirkten. Sie sah aus wie die Disneyfilm-Cinderella. Nach ihrer Verwandlung zur Prinzessin natürlich.
    »Hey, ich bin Jenny. Ich bin – man hat mir dieses Zimmer zugewiesen.«
    »Man? Wer ist ›man‹?«, wollte Cinderella wissen.
    »Na ja... Waverly«, stotterte Jenny. »Bist du Callie?«
    »Ja. In welcher Klasse bist du?«
    »Zehnte. Und ihr beiden?«
    »Elfte.« Callie schob die rosa geschminkten Lippen vor und stellte eine überdimensionale Make-up-Tasche von Gucci auf ihren Schreibtisch. »Du nimmst also das Bett?« Sie deutete auf das Bett, auf dem Jenny saß.
    »Dachte ich. Natürlich nur, wenn ihr nichts dagegen habt.«
    »Das geht in Ordnung.« Callie warf einen raschen Blick auf Brett. »Dann ist Tinsley also wohl endgültig weg.«
    Brett schnaubte verächtlich durch die Nase. Jenny saß einfach nur da und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Was war denn mit... äh... Tinsley?«, fragte sie schließlich.
    »Komplizierte Sache«, erwiderte Brett und öffnete einen Koffer, der ausschließlich Schuhe enthielt. Jenny konnte ein paar Labels erkennen: Jimmy Choo, Sigerson Morrison, Manolo Blahnik.
    »Nichts von Bedeutung«, fügte Callie hinzu. Sie hatte sich abgewandt und starrte aus dem Fenster.
    Jenny rauchte zwar nicht viel, aber jetzt wünschte sie doch, sie hätte eine Zigarette, einfach um etwas in der Hand zu haben.
    Schließlich brach Callie das Schweigen. »Auf welcher Schule warst du vorher?«
    »Constance Billard. In -«
    »New York«, unterbrach Callie mit belegter Stimme und näherte sich Jenny wie eine Katze, die einem um die Beine streichen will. Sie wandte sich an Brett. »War Tinsley nicht auch auf der Constance Billard?«
    »Nie. Trinity. Bis zur fünften. Dann war sie irgendwo in der Schweiz und dann hier.«
    »Stimmt. Tinsley war auf keinen Fall auf einer reinen Mädchenschule, wenn ich’s mir genau überlege.« Callie betrachtete ihre Fingernägel. »Ich weiß noch, sie hat immer von dutzenden von Freunden erzählt.«
    »Na ja, Tinsley ist eben schön«, fügte Brett wie beiläufig hinzu und räumte aus einem anderen Koffer T-Shirts aus.
    Jenny ärgerte sich. Wollte Brett etwa sagen, dass sie nicht gut aussah? Wer war diese Tinsley überhaupt?
    »Sie konnte jeden Typ kriegen, den sie haben wollte«, fuhr Brett fort. »Sogar Typen mit Freundin.«
    »Das ist doch gar nicht wahr«, fuhr Callie sie an, dann wandte sie sich wieder Jenny zu.
    Jennys Blick flog zwischen ihren Mitbewohnerinnen hin und her. Was ging zwischen den beiden ab?
    »Tinsley hat ihren elften Geburtstag im Chelsea Piers gefeiert. Sie hatten die komplette Sportanlage gemietet und in der Turnhalle einen Trapezkurs veranstaltet. Bist du da auch gewesen?«
    Jenny zuckte die Schultern. »Nee, leider nicht.« Aber sie konnte sich tatsächlich an die Party erinnern. Damals, als sie zehn war, hatte sich ihr Vater tagelang über einen Artikel aufgeregt, der in der New York Times erschienen war. Es ging um eine Party im Chelsea-Piers-Sportcenter, die für ein

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