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Junge rettet Freund aus Teich (German Edition)

Junge rettet Freund aus Teich (German Edition)

Titel: Junge rettet Freund aus Teich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Strunk
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schon ein paarmal versucht, bin dann aber in letzter Sekunde wieder umgekehrt. Einmal hat ein Junge versucht, mich runterzustoßen. Ich konnte gerade noch das Gleichgewicht halten, aber der Bademeister hat es gesehen, und der Junge musste sofort die Badeanstalt verlassen, für immer. Bademeister müsste man sein. Den ganzen Tag in der Sonne liegen und die frechen Kinder zusammenpfeifen und ihnen alles Mögliche verbieten. Noch besser finde ich Förster. Immer in der frischen Luft mit einem Hund und einem Gewehr durch den Wald stromern.
    Wir stellen uns am Kiosk an und holen uns Eis, ich Berry und Norbert Mr. Freeze. An einem Stehtisch verzehrt ein Mann eine Bockwurst mit Senf. Da hätte ich jetzt eigentlich viel mehr Hunger drauf. Eigentlich habe ich immer Hunger. Oma sagt oft, dass ich keinen Hunger habe, sondern Appetit, und nur wenn man hungrig ist, sollte man was essen. Aber den Unterschied konnte sie mir auch nicht richtig erklären. Ich hab jedenfalls Hunger auf Bockwurst oder noch besser auf Hähnchen, das esse ich am liebsten. Wenn es bei uns Hähnchen gibt, macht Oma das immer für zwei Tage und tut eine Hälfte über Nacht in den Kühlschrank. Manchmal habe ich solchen Hunger, dass ich heimlich was vom Hähnchen esse, aber so, dass es nicht auffällt, ich tu dann Haut über die Stellen und hoffe, dass es niemand merkt. Oma isst am liebsten die Flügel, obwohl da am wenigsten Fleisch dran ist, aber sie sagt, dass sie so gerne knabbert. Mutter isst Keule, und Opa und ich essen Rücken und den Rest. Oma isst wie Mutter immer nur sehr wenig. Sie ist ja auch genauso dünn. Oma behauptet steif und fest, dass sie vom Abschmecken schon pappsatt ist.
    Mr.-Freeze-Eis sieht besser aus, aber Berry schmeckt besser, finde ich, und es ist auch noch billiger, 25 Pfennig statt 30. Wir legen uns auf die große Wiese, und dann gehen wir zum Schwimmerbecken. Norbert springt gleich mit Köpper von einem der Startblöcke. Mir ist das viel zu riskant, außerdem sollte man sich erst langsam an das kalte Wasser gewöhnen. Norbert krault, ich hab das auch mal probiert, aber ich war ganz langsam damit und bin dann gleich wieder auf Brust umgestiegen. Auf der Bahn neben Norbert schwimmt ein älterer Junge. Ich merke genau, wie Norbert den überholen will, aber der Junge ist viel zu schnell für ihn. Als er aus dem Wasser steigt, sehe ich, dass er das Abzeichen für Jugendschwimmer hat, mit den drei Wellen. Ist ja klar, dass Norbert keine Chance gegen den hat. Er lässt seine Wut an mir aus, indem er mich so lange unterduckert, bis ich keine Luft mehr bekomme und Chorwasser schlucke. Ich bekomme es mit der Angst zu tun und schlucke noch mehr Wasser. Beim nächsten Mal Hochkommen schreie ich, so laut ich kann: «HILFE, HILFE!» Sofort schwimmt Norbert weg, als wäre nichts gewesen, und als der Bademeister angerannt kommt, ist er schon über alle Berge. Der Bademeister fragt, was gewesen ist, und ich sage: «Nichts.» Er glaubt mir nicht und guckt mich böse an und sagt, ich soll das mal in Zukunft lassen, sonst könnte ich nächstes Mal zum Baggersee in Maschen gehen. Meine Augen sind schon ganz entzündet vom Chlorwasser. Mutter sagt, das Wasser in der Außenmühle ist so stark gechlort wie in keinem anderen Schwimmbad. Mir vergeht langsam, aber sicher die Lust, deshalb gehe ich zurück zu unseren Handtüchern. Norbert kommt und kommt nicht. Ich werde langsam unruhig und muss wieder an Axel denken. Wenn wir nach Hause kommen, gibt es auf jeden Fall Ärger. Hoffentlich erzählt Axel die Wahrheit, dass nämlich Norbert Schuld hat. Plötzlich kommt Norbert wieder. Er ist schon umgezogen und packt, ohne ein Wort zu sagen, seine Sachen und läuft davon. Jetzt muss ich allein in die Umkleiden! Zum Glück sind außer mir nur drei ältere Jungen da, der eine von ihnen ist der Jugendschwimmer. Die Abzeichen der anderen kann ich nicht sehen. Jetzt aber los!
    Mit jedem Schritt wird mir schwerer ums Herz. Frau Erdmann war bestimmt schon bei uns, und ich bin gleich dran. Als Oma die Tür öffnet, rufe ich aus Angst keine Tortensorte. Oma ist enttäuscht: «Stimmt irgendwas nicht, Mathias?» Ein Stein fällt mir vom Herzen, denn jetzt weiß ich, dass Axel nicht gepetzt hat. Es gibt Windbeutel, gefüllt mit Schlagobers und selbstgemachter Kirschmarmelade. Opa sitzt in der Küche und schaut aus dem Fenster. Er hat einen dicken Kirschfleck auf seinem Jackett und Krümel am Mund.
    «Aber Walter, was machst du denn da?», fragt Oma und wischt Opa den

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