Jungs sind keine Hamster

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Autoren: Frank Schmeißer

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und aus dem Dachfenster konnte ich ebenfalls in den Garten und auf den Pflaumenbaum schauen. Allerdings war es unmöglich, von hier über den Pflaumenbaum zu verschwinden. Es war einfach zu hoch und gefährlich und außerdem waren die Äste des Baums in der Krone viel zu dünn. Die würden mein Gewicht im Leben nicht tragen, vor allem nicht, wenn ich mit Schwung reinspringen würde. Ich sah mich um. Das Zimmer war so groß wie ein Schuhkarton.
    In die Mitte hatten Mutter und Hannes meinen alten Sessel gestellt. Der war eigentlich viel zu riesig für das winzige Zimmer. Aber das war mir egal. Lieber würde ich täglich um ihn herum und darübersteigen, als auf ihn zu verzichten. Dieser Sessel war einfach perfekt, obwohl er so abgenutzt und hässlich war. Man konnte in ihm lesen, aus dem Fenster schauen und dabei Musik hören, Hausaufgaben machen, träumen, telefonieren und bestimmt auch gut über Gorillas nachdenken. Einfach alles. Ich kuschelte mich in den Sessel hinein und wurde merkwürdig ruhig. Der zurückliegende Abend verwirrte mich immer mehr. Es war so schrecklich viel passiert. So viel Gutes und dank Barbie so viel Schlimmes. Aber trotz meines unfreiwilligen Umzugs ins Dachgeschoss überwog bei mir die Freude. Ich verspürte so eine schöne Unruhe. Dem Gorilla sei Dank. Ich schnappte mir mein Handy und schickte Lore eine SMS.
    Ich bin verwirrt.
    Ein paar Sekunden später kam Lores Antwort.
    Hat der Gorilla was damit zu tun?
    – Ja. Auch.
    – Wieso auch?
    – Mein Zimmer ist weg.
    – WAS? :0
    – Erklär ich dir morgen, okay? HDL
    – Okay. Bis morgen. Bleib cool. Alles wird gut. HDL
    Alles wird gut. Ich musste lächeln. Alles wird gut. Wirklich? Ich zögerte. Schreiben hilft beim Denken. Ich fand meinen Laptop im Schreibtischfach und legte los.

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    Ist es Liebe – wenn oben manchmal unten ist?
    Wer verknallt ist, ist nicht mehr normal. Und das ist auch gut so. Denn Liebe ist dazu da, uns auf den Kopf zu stellen und Gefühle auszulösen, die einen irremachen können. Die ganze Welt um uns herum verändert sich. Wenn man glücklich verliebt ist, kann selbst Regenwetter romantisch sein, aber wenn man unglücklich verliebt ist, gehen einem sogar die Sonne und eine Taschengelderhöhung auf die Nerven.
    Die Liebe ist launisch und treibt einen dazu, dummes Zeug zu machen. Verliebte Mädchen führen sich manchmal so auf, als hätten sie da, wo nicht verliebte Mädchen ein Gehirn haben, nur einen Liter Eintopf drin. Mit Tausenden von undefinierbaren Zutaten. So eine total verkochte, breiige, undurchsichtige Flüssigkeit, der man nicht auf den Grund gucken kann. Und wer so durch seine Tage schlingert, wessen Bauch ständig kribbelt, als würde man ihn von innen kitzeln, der hat Probleme, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
    Aber bist du wirklich verliebt oder hast du nur Mutters Dinkelkekse nicht vertragen?
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    Aber was sollte ein Mädchen tun, das nicht wusste, wie der Junge aussah, in den es sich verliebt hatte? Das nicht mal wusste, wie er hieß, wo er wohnte und wo er zur Schule ging? Ich wusste nur, dass mein Junge ein Gorillakostüm hatte, nett war und gut tanzen konnte.
    In meinem Kopf war Kirmes. Gedanken blitzten auf. Erinnerungen flatterten herum. War ich dabei, so durchgeknallt zu werden wie Lore? Und vor allem: Würde der Gorilla mich ohne Kostüm überhaupt leiden können? Und vielleicht fände ich ihn ja auch voll doof – so ohne Kostüm.
    Aber eigentlich ist es doch toll, sich in jemanden zu verknallen, den man nie richtig gesehen hat. Das ist doch ehrlich und null oberflächlich. Ob er schön ist oder ob er aussieht wie ein Komposthaufen in strömendem Regen, spielt keine Rolle. Man lernt den Menschen hinter der Fassade kennen. Aber es gibt ja so viel mehr Sachen, die passen müssen, damit eine Beziehung funktioniert.

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    Welcher Junge passt zu dir?
    Egal, wie verrückt du spielst, wenn du an deinen Schwarm denkst: Dein Freund muss zu dir passen. Du solltest dringend eure Interessen abchecken, herausfinden, ob ihr euch auch außerhalb von Partys was zu erzählen habt. Ob ihr gerne miteinander Zeit verbringt. Und vor allem, ob ihr euch riechen könnt. Tiere beschnuppern sich ja schließlich auch erst, um herauszufinden, ob sie sich leiden können. Die gehen weniger nach der Optik, sondern eher danach, ob der Hintern des anderen nach Blümchen duftet oder nach Ärger. Bei Menschen ist das nicht grundsätzlich anders. Auch wenn wir in der Regel darauf verzichten, am Hintern des