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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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ganz ehrlich bin, gefällt es mir irgendwie, ihn in der Nähe zu haben. Er ist witzig und interessant und loyal und ritterlich und schnuckelig wie nur was. Was gibt es daran auszusetzen?
    Andererseits, was werde ich tun, wenn man ihm schließlich eine andere Blutsgefährtin zuweist? Wird er mich wie eine heiße Knoblauchknolle fallen lassen, sobald der Rat ihm eine richtige, willige Partnerin an die Seite stellt? Seine wahre Königin? Und wie werde ich damit fertig werden?
    Nein, beschließe ich. Es ist besser, einen sauberen Schnitt zu machen. Das heißt, sobald ich wieder ein Mensch bin. Ich breche alle Brücken hinter mir ab. Vergesse, dass es so etwas wie Vampire überhaupt gibt, und setze mein normales, langweiliges Alltagsleben fort.
    »Ähm, Sunny? Du weißt, was ich gerade über die Möglichkeit gesagt habe, dich zu dem Festival mitzunehmen?«, unterbricht Magnus meine sich überschlagenden Gedanken. Ich sehe zu ihm hinüber. Er starrt aus dem getönten Fenster.
    Okay. Also los. Zeit, den Schnitt zu vollziehen. Ich schlucke heftig. »Weißt du, Mag, du brauchst mich wirklich nicht. ..«
    »Ich denke, wir werden das Festival doch zu sehen bekommen.«
    »He?«
    Magnus lehnt sich zurück. »Schau mal aus dem Fenster.»
    Ich rutsche zu ihm rüber und spähe hinaus. Mir bleibt die Luft weg. Das Festival ist, so scheint es, einen Monat vorverlegt worden. Wo immer ich hinsehe, sind Menschen. Alle möglichen Arten von Menschen. Junge Menschen. Alte Menschen. Menschen mit Rastalöckchen. Menschen mit Irokesenschnitt. Menschen in Designerklamotten und Menschen, die wie Gothics gekleidet sind. Hippies, Ravers, Stoners, Metalheads. Alle schwärmen mit klebrigen Plastikbechern voller Bier durch die Straßen.
    »Donnerwetter«, rufe ich. »Das Festival ist . . . jetzt?«
    Sobald ich die Frage ausgesprochen habe, wird mir klar, wie offenkundig die Antwort ist. Wir befinden uns mitten in einer Menschentraube.
    Ich lasse mich in den ledernen Sitz zurücksinken. Na toll. Ich schaffe den weiten Weg bis nach England und es ist zufällig gerade der Tag im Jahr, an dem die Druiden, nach denen ich suche, sich vor aller Welt verstecken. Einmal mehr kann ich über meinen Mangel an Glück nur staunen.
    »Wow. Das ist ein Hammer«, jammere ich.
    »In der Tat«, pflichtet Magnus mir bei, wie immer nicht gerade der optimistischste aller Blutsgefährten.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Nun, in diesem Durcheinander gibt es keine Möglichkeit, die Druiden zu finden«, sagt er und späht wieder aus dem Fenster.
    »Sie haben sich alle verzogen. Wir werden einfach abwarten müssen.«
    »Aber es ist Donnerstagabend. Und am Samstag verwandele ich mich in einen Vampir. Das lässt uns nicht viel Zeit.«
    Magnus streckt die Hand aus und tätschelt mein Knie. Ich weiß, er will mich trösten, aber das geht total daneben. »Es ist eine absolute Katastrophe, Sun«, sagt er. »Es tut mir so leid.»
    Ich blicke wieder aus dem Fenster und spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen und meine Wangen hinuntertropfen.
    Von allen unglückseligen Missgeschicken muss dies das schlimmste sein. Meine einzige Chance auf Erlösung ist von einem gewaltigen Haufen englischer Raver Kids zunichte gemacht worden. Müssen die denn nicht in die Schule gehen? Haben sie kein eigenes Leben? Warum sind sie hier, entschlossen, meins zu ruinieren?
    Ich versuche, mich mit einem Leben als Vampir abzufinden. So schlimm wird es schon nicht sein, oder? Ich meine, ich werde Reichtümer haben, die meine wildesten Fantasien übersteigen, und unvorstellbare Macht. Das wird Spaß machen, oder? Und he, wenn wir hier schon ehrlich sind, wird der Sonnenschein vollkommen überschätzt. Ebenso wie das College. Und das Heiraten und die Gründung einer Familie. Und ... Oh, was soll das? Ganz gleich, wie man die Sache betrachtet, ist das ein absoluter Hammer. Ich will kein Vampir sein. Es ist bestimmt für manche Leute eine gute Wahl. Aber für mich ist das einfach nichts.
    Das Schluchzen kommt jetzt mit voller Wucht heraus. Es schüttelt mich förmlich. Schon bald weine ich so heftig, dass ich tatsächlich am ganzen Körper zittere. Während all dieser Zeit habe ich mich an die Hoffnung geklammert, dass sich der Prozess irgendwie umkehren ließe. Und jetzt, da ich weiß, dass ich verdammt bin, trifft mich die Ungeheuerlichkeit meiner Situation wie ein Amboss in einem Road-Runner-Cartoon.
    Das nervt.
    Das nervt voll.
    Das nervt voll, total und unglaublich.
    Plötzlich spüre ich Arme um

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