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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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meine Schultern, die mich aus dem dunklen Abgrund der Verzweiflung ziehen und mich warm und sicher festhalten. Ich drücke den Kopf an Magnus Schulter und lasse meinen Tränen einfach freien Lauf. Lasse ihn meinen Rücken streicheln, während ich mir die Seele aus dem Leib schluchze.
    »Sch, sch«, besänftigt er mich. »Es wird alles wieder gut.
    »Es wird nichts wieder gut«, weine ich. »Ich werde für alle Ewigkeit ein Vampir sein.«
    »Nicht unbedingt«, flüstert er. »Wir können einen Weg finden. Oder warten, bis das Festival vorbei ist. Morgen wird hier gähnende Leere herrschen, was uns reichlich Zeit gibt, den Gral zu finden.«
    Ich schniefe und wünschte, ich hätte ein Taschentuch, um mir die Nase zu putzen. Ich hasse es, eine Heulsuse zu sein. Ich löse mich aus Magnus' Umarmung, damit ich ihm in die Augen sehen kann. Er erwidert meinen Blick, ernst und besorgt.
    »Glaubst du wirklich, wir haben eine Chance?«, frage ich und wische mir die Tränen mit dem Ärmel weg.
    Er nickt langsam. »Das tue ich«, sagt er. »Und Sunny, ich möchte nicht negativ klingen, aber selbst wenn wir es nicht schaffen, wovon ich nicht ausgehe«, fügt er hinzu, wahrscheinlich als Reaktion auf mein niedergeschmettertes Gesicht, »aber im allerschlimmsten Fall...« Er umfasst mein Gesicht mit den Händen. Ich schnappe nach Luft. »Du sollst wissen, dass ich dich nicht im Stich lassen werde. Du wirst das nicht allein durchstehen müssen. Wenn du ein Vampir bleiben musst, verspreche ich dir jetzt, dass ich in jedem Sinne des Wortes dein Blutsgefährte sein werde.
    Solange du mich brauchst, werde ich dich beschützen. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dich niemals verlassen.«
    Dieses Geständnis, dieses Versprechen für alle Ewigkeit von dem schönen Geschöpf vor mir ist fast zu viel für mich. Mein Herz bricht und jubiliert gleichzeitig. Ich weiß nicht, ob ich mich übergeben oder die Arme um ihn schlingen soll.
    »D... danke«, murmele ich. »Das bedeutet mir viel.«
    Er antwortet nicht. Nun, zumindest nicht mit Worten. Er beugt sich einfach vor und küsst mich.

He Did the Mash. He Did the Monster Mash
    Es ist nicht wie unser erster Kuss, der auf dem Parkplatz vor dem Club Fang. Das war ein Kuss voller Begierde.
    Voller leerer Leidenschaft zwischen zwei Fremden, die nichts voneinander wussten. Und es ist auch nicht wie der Kuss den Jake Wilder mir gegeben hat, bevor ich nach England gejettet bin. Der war zugegebenermaßen ein wenig auf der schlabberigen Seite.
    Dieser Kuss ist anders. Er ist unmöglich zu beschreiben.
    Zumindest nicht, ohne wie jemand aus den Liebesromanen meiner Tante Edna zu klingen.
    Also bleibe ich einen Moment lang still, genieße einfach das weiche Gefühl seiner Lippen auf meinen, vergesse für den Augenblick all meinen Schmerz, meine Sorgen, meine Ängste und überlasse mich seiner Umarmung. Nehme die Kraft und den Trost in mich auf, die sein Mund mir bietet.
    (Okay, vielleicht verfalle ich einen Moment lang tatsächlich in die Sprache von Liebesromanheldinnen, aber willst du mich deshalb verklagen?)
    Und dann, gegen besseres Wissen, erwidere ich seinen Kuss.
    Eine Sekunde lang sind wir eins. Kosten voneinander, berühren einander, lieben einander. Alle Schranken zwischen Mensch und Vampir fallen. Wir sind nur zwei Individuen, die das unleugbare Bedürfnis verspüren, sich auf einer elementaren, intimen Ebene zusammenzufinden.
    Denk dir an dieser Stelle einen gewaltigen träumerischen Seufzer dazu.
    Er löst sich als Erster und läuft dunkelrot an. Ich bemerke Bluttränen in seinen Augenwinkeln, bevor er sie wegwischt.
    »Tut mir leid«, murmelt er und wendet sich wieder dem Fenster zu. »Das hätte ich nicht tun sollen.«
    Ich starre ihn einen Moment lang an, außerstande zu sprechen, wissend, dass das, was ich als Nächstes sage, das Blatt unserer Beziehung für alle Ewigkeit wenden wird. Mir wird bewusst, dass ich die Finger in die Ledersitze gekrallt habe, und ich lasse langsam locker.
    Ich denke an die verschiedenen Möglichkeiten. Wenn ich ein Vampir bleibe, spricht nichts dagegen, dass wir ein Paar werden, stimmt's? Ich meine, wir sind Blutsgefährten; unsere DNA ist so weit kompatibel, dass wir eine Ewigkeit miteinander verbringen können. Und wenn ich schon als Vampir ende, gibt es niemanden, mit dem ich lieber enden würde als mit dem süßen, perfekten, liebevollen Magnus, der küsst wie ein Gott.
    Andererseits, wenn es mir tatsächlich gelingen sollte, meine Menschlichkeit

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