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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Dann lächelt er ein schläfriges kleines Lächeln und mein Inneres wird unwillkürlich zu Mus. »Ich tue das gern.«
    »Nein, ich meinte, danke für alles«, plappere ich weiter und aus irgendeinem Grund bin ich noch nicht ganz so weit, die Augen schließen zu wollen. Nicht ganz so weit, nicht mehr in seine schönen blauen Augen zu schauen, um absolut ehrlich zu sein. »Du hast mit der Übernahme des Zirkels tonnenweise eigene Dinge um die Ohren. Und das Letzte, was auf deinem Plan für diese Woche stand, war wahrscheinlich ein Ausflug nach England, der sich als totaler Flop erweisen könnte.«
    Er streckt die Hand aus und streicht mir eine Haarsträhne aus den Augen. »Es ist keine Mühe. Wirklich nicht.«
    »Weißt du was, Magnus«, sage ich, fühle mich wunderbar gewärmt von seiner Berührung und beschließe, ausnahmsweise einmal nicht gegen die prickelnden Gefühle anzukämpfen. »Du bist wirklich ein netter Kerl. Wenn ich ein Vampir wollte, wärst du absolut meine erste Wahl als Blutsgefährte.« Er lächelt abermals, obwohl ich diesmal halb davon überzeugt bin, dass seine Augen ein wenig traurig wirken. »Schlaf jetzt, Sunny«, flüstert er und küsst mich sanft auf die Stirn. »Schlaf.«
    Ich tue es.

Rave zum falschen Zeitpunkt
    Ich schlafe wie ein Stein und wache von selbst auf, als die Sonne untergeht, gut ausgeruht, wenn auch mit einem Mordshunger. Ich öffne die Augen. Irgendwie hat Magnus sich im Laufe des Tages im Schlaf bewegt und mich an sich gezogen. Überrascht von seiner Nähe und mehr als ein wenig beklommen, winde ich aus dem Bett und wecke ihn dabei auf.
    Er reibt sich verschlafen die Augen. »Ist es schon Abend?«, fragt er.
    Ich blicke auf den Wecker auf dem Nachttisch. »Yup. Punkt acht Uhr.« Ich frage mich, ob er eine Ahnung hat, dass ich soben in seinen Armen gelegen habe. Hoffentlich nicht, da das trés peinlich wäre.
    »Hervorragend.« Er steigt aus dem Bett, schnappt sich sein Hemd vom Boden und zieht es über den Kopf. »Zeit, nach Glastonbury zu fahren.« Da wir beide in unseren Kleidern geschlafen haben, brauchen wir nicht viel Zeit, um uns fertig zu machen, und wenige Sekunden später folge ich ihm aus dem Zimmer dieTreppe hinunter, »Wie ist Glastonbury denn so?«, frage ich, als wir das Haus verlassen. Die Limousine wartet immer noch auf uns, na so was. Ich frage mich, ob der Fahrer überhaupt geschlafen hat.
    »Es ist ein sehr ruhiges Dorf, die Heimat vieler Künstler und Idealisten«, erklärt Magnus, während wir in den Wagen steigen. »Eigentlich aziemlich malerisch. Ein angenehmer Urlaubsort für die meisten Touristen.«
    »Cool.« Ich wollte schon immer eine dieser stereotypen englischen Landstädte besuchen, mit steinernen Cottages und Antiquitätenläden.
    »Einmal im Jahr wird dort ein großes Festival mit bekannten Musikern veranstaltet«, fährt er fort. »Die Menschen fallen in Scharen über die Stadt her. Im Allgemeinen tauchen hunderttausend Leute auf, wenn du das glauben kannst. Sie kampieren drei Tage auf einem Feld, hören Musik, tanzen und nehmen weiß Gott welche Drogen.«
    »Und wann ist das Festival?«
    »Oh, es findet erst gegen Ende Juni statt. Niemals im Mai.«
    Ich runzele enttäuscht die Stirn. »Schade. Klingt nach einer tollen Show.«
    »Glaub mir, es ist gut so. Wenn hunderttausend Menschen die Stadt bevölkern, macht der Druidenorden sich rar. Wir würden sie niemals finden und damit auch den Gral nicht.«
    »Oh. Hm, dann ist es wohl gut, dass wir nicht Ende Juni haben.« Natürlich ist der Gral wichtiger als die Teilnahme an irgendeiner großen englischen Rave-Party. »In der Tat.«
    »Trotzdem, es wäre irgendwie cool gewesen, das alles zu sehen. Hunderttausend Menschen auf einem Feld, alle eins mit der Musik. So was kriegt man in Amerika nicht.«
    Magnus hält einen Moment lang inne, dann sagt er: »Wenn du es wirklich sehen willst, kann ich dich im Juli noch mal herbringen, falls du möchtest.«
    Ich blicke zu ihm hinüber, vollkommen sprachlos. Hat er irgendwelche postvampirischen Pläne mit mir? Denkt er ehrlich, dass wir noch miteinander rumhängen werden, nachdem ich mich in einen Menschen zurückverwandelt habe? Ist es überhaupt möglich, eine solche Beziehung zu unterhalten … eine Freundschaft zwischen einem Vampir und einem Menschen? Und falls es möglich ist, ist es das, was ich will?
    Will ich weiter mit Magnus rumhängen, nachdem ich wieder vermenschlicht worden bin? Ich kenne ihn erst seit ein paar Nächten, aber wenn ich hier

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