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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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Lara und Clara aber war er immerhin ebenbürtig, und weil er nicht dauernd kicherte, konnte er sogar den einen oder anderen Vorteil herausschinden. Außerdem stahl er sich im Rücken der Mädchen immer wieder geschickt davon und wurde frei vor dem Tor tatsächlich ein ums andere Mal von Pablo angespielt. Oskar versemmelte viele dieser Chancen, aber manchmal nutzte er sie auch.
    Nach und nach färbten sich die Gesichter der Zwillinge ein wenig pink und die zerlaufene Schminke harmonierte mit den Schweißflecken auf ihren Trainingsanzügen. Willis Gesichtsfarbe ähnelte mehr und mehr ihren karottenroten Haaren. Zoes Pferdeschwanz löste sich in wild umherflatternde Strähnen auf und ihr weißes Trikot färbte sich grünlich. Beim Spielstand von 19 : 6 für die Jungen verständigten die Sieger-Krieger und die Vollgas-Olgas sich auf den Abpfiff.
    Oskar riss triumphierend die Arme hoch. Hassan nahm eine betont lässige Siegerpose ein und Pablo sagte nur: »War doch klar.«
    Willi ließ sich ins Gras fallen. »Was soll das heißen?«, ächzte sie.
    Oskar zuckte die Schultern und setzte sich neben sie. »Ihr habt einfach keine Chance gegen uns.«
    »Jungs spielen noch im Tiefschlaf mit Gipsbein besser Fußball als Mädchen«, sagte Hassan und setzte sich dazu. Auch Pablo und Zoe ließen sich nieder, nur die Zwillinge turnten noch ein bisschen herum.
    Lara machte eine perfekte Brücke. »Mit Fußball reicht’s jetzt«, sagte sie von unten.
    »Genau!« Clara legte einen Spagat hin. »Wie wär’s mal hiermit?«
    »Deutschland sucht den Gummigelenkstar, oder was?«, brummte Hassan.
    »Nein, danke.« Oskar schüttelte den Kopf. »Lass uns beim Fußball bleiben. Wir können doch ab jetzt immer gemischt spielen.«
    »Gute Idee«, sagte Zoe. Sie lächelte Oskar an, als könnte sie sich im ganzen Leben nichts Schöneres vorstellen, als mit ihm in einem Team Fußball zu spielen.
    Pablo erinnerte sich von einem Moment zum anderen an seinen Antimädchen-Schwur, und ehe er sich’s versah, rutschte ihm ein energisches »Auf gar keinen Fall!« heraus.
    »Wie bitte?!« Alle vier Mädchen sahen ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
    »Ich … ähm … na ja«, stotterte Pablo und schon unterlief ihm die nächste Unbedachtsamkeit: »Mädchen können nicht Fußball spielen.«
    »Ach nee.« Willis Augen funkelten ihn an wie ein Blitzerapparat. »Und was ist mit den sechs Toren, die wir euch eingeschenkt haben?!«
    »Pablo hat voll recht.« Hassan grinste und verfolgte die versehentlich gelegte Spur mit Vergnügen weiter. »Die paar Ehrentörchen haben wir nur zugelassen, damit ihr nicht zu frustriert seid!«
    »Wie großzügig!«, flötete Lara.
    Und Clara säuselte mit großem Augenaufschlag: »Wir haben es mit edlen Rittern zu tun!«
    Willi setzte sich auf und schlang die Arme um ihre Knie. »Mit edlen Aufschneidern. Was können Mädchen denn eurer Meinung nach noch alles nicht, hm?«
    »Was für eine Frage!« Oskar strahlte. Dieses Gespräch machte auch ihm großen Spaß. »Wollt ihr das wirklich wissen?! Da reicht ja der Rest des Tages zur Aufzählung nicht aus!«
    »Hihihi! Genau!« Hassan lachte. »Da bräuchten wir die ganzen Ferien!«
    »Na los, raus damit!« Willi hob eine Hand und bewegte sie auffordernd. »Wir haben Zeit und wir wollen es wissen. Nicht wahr, Mädels?«
    »Und ob!« Lara und Clara nickten und glitten elegant aus dem Stand in den Schneidersitz.
    Zoe seufzte. »Euch ist aber klar, dass jetzt ein Haufen Hirnmatschquatsch kommt, oder? Schließlich kenne ich meinen Bruder.«
    Hassan deutete einen Tritt in Zoes Richtung an und seine Schwester revanchierte sich mit einer Grimasse.
    »Achtung, Vollgas-Olgas«, erklärte Hassan. »Jetzt geht es los: Mädchen können nämlich nicht nur nicht Fußball spielen. Oh nein! Sie können auch alle anderen vernünftigen Sportarten nicht: Handball, Basketball, Eishockey, Rugby, American Football, Boxen und Kickboxen, Ringen, Karate, Judo, Taekwondo, Wrestling, Bergsteigen, Formel 1 und andere Auto- und Motorradrennen. Sie können nicht mal richtig schnell und hart beim Tennis aufschlagen. Beim Golf kommen sie nicht weit genug und treffen die Löcher sowieso nicht, zum Gewichtheben und Arm drücken sind sie zu schwach und fürs Pokern zu naiv.«
    »Aha«, machte Willi.
    Lara und Clara verdrehten die Augen und Zoe brummte: »Ich hab’s euch ja gesagt.«
    Oskar machte mit leuchtenden Augen weiter: »Außerdem können Mädchen nicht schießen. Sie halten Bazookas für eine

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