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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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öffnete die Tür. Sie knarrte ein wenig in den Angeln. Katja saß mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa und drehte ihm den Rücken zu. Sie hantierte mit etwas, das sich vor ihr auf den Polstern befand.
    Beim Knarren der Tür zuckte sie zusammen und drehte den Kopf.
    »Pablo!« Sie sprang halb auf und schob das Ding, mit dem sie sich beschäftigt hatte, hastig so weit hinter die Sofalehne, dass Pablo nicht sehen konnte, was es war.
    »Wer denn sonst?«, sagte Pablo und trat näher.
    »Äääh … du schläfst noch nicht?«, fragte seine Mutter lahm.
    »Doch, schon längst«, erwiderte er. »Ich schlafwandele. Was machst du denn da?«
    »Och … ähm … nichts.«
    Katja kletterte über die Sofalehne und stellte sich wie zufällig genau dahin, wo sich das Etwas verbarg. »Kannst du nicht schlafen, mein armer Schatz?« Sie trat ihm mütterlich entgegen und breitete die Arme aus wie eine Henne ihre Flügel, um ihren Sohn an sich zu drücken.
    Pablo ging an ihr vorbei und schaute hinter die Sofalehne. Er entdeckte Katjas Laptop, halb unter zwei Kissen verborgen.
    »Ach nee.« Pablo zog die Augenbrauen hoch und musterte seine Mutter streng. »Sieh mal einer an. Was soll das denn?«
    »Na ja.« Katja wurde rot. »Äääh … ich habe den Laptop doch dabei. Aus Versehen, sozusagen.«
    »Aus Versehen«, wiederholte Pablo.
    »Ich muss ihn eingepackt haben, rein gewohnheitsmäßig, mit so einem automatischen Handgriff, während ich mit den Gedanken ganz woanders war. Verstehst du?«
    Katja fuchtelte mit den Armen herum und machte ein abwesendes Gesicht, um zu zeigen, wie das Versehen geschehen war.
    »Klar.« Pablo schaute sie aus großen Augen treuherzig an. »So einen Computer packt man oft ein, ohne dass man’s merkt.«
    »Also gut«, seufzte Katja. »Ich hab ihn halt in letzter Sekunde in die Tasche gestopft. Ich dachte plötzlich, wenn wir schon in Lüttenhoop gelandet sind und wenn es hier schon so eine gute Netzverbindung gibt, kann das Ding vielleicht … ähm … irgendwie nützlich sein.«
    »Na toll.« Pablo verschränkte die Arme streng vor der Brust. »Du chattest also nach Herzenslust heimlich herum, während ich nicht mal meinen Gameboy holen durfte.«
    »Ich chatte nicht!«, protestierte Katja. »Ich habe nur nach E-Mails geschaut.«
    »War eine von Holger dabei?«, fragte Pablo ohne Zögern.
    Katja nickte.
    »Bitte bestelle ihm schöne Grüße. Oder antwortest du ihm nicht?«
    »Ich bin gerade dabei«, sagte Katja.
    »Brauchst du noch lange?«
    »Na ja.« Pablos Mutter schaute an ihrem Sohn vorbei. »Eigentlich nicht. Aber jetzt sitze ich wohl doch schon eine ganze Weile daran.«
    »Ich muss dringend Arian schreiben«, sagte Pablo.
    »Sofort?«, fragte Katja.
    »Sofort.«
    »In Ordnung.« Katja fischte den Laptop zwischen zwei Kissen hervor. »Ich hab dem Kerl sowieso schon viel mehr geschrieben, als er verdient hat.« Sie klappte den Computer auf und haute hurtig noch eine Minute in die Tasten. Dann überreichte sie Pablo das Gerät. »Ich lese noch ein bisschen. Wir sehen uns im Bett. Viele Grüße an Arian. Und gute Besserung natürlich.«
    Pablo nickte.
    Seine Mutter beugte sich nach unten und hielt ihm eine Wange entgegen.
    Pablo sah sie nüchtern an. »Die Kussnummer hatten wir heute Abend schon.«
    »Ich will aber noch einen«, sagte Katja und klimperte mit den Wimpern.
    Gnädig drückte Pablo seine Lippen auf ihre Wange. »Und jetzt gute Nacht.«
    »Gute Nacht, mein Schatz. Und nicht böse sein, ja?«
    Pablo wedelte seine Mutter mit der Hand weg und Katja schwebte davon.
    Kurz darauf erschien ihr Kopf wieder im Türrahmen. »Warum bist du eigentlich gekommen? Konntest du nicht schlafen?«
    »Alles okay«, sagte Pablo, ohne aufzuschauen.
    »Ist irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Alles okay!«
    »Wenn du irgendetwas auf dem Herzen hast, sagst du’s mir, mein Schatz, oder?«
    Pablo hob den Kopf und verdrehte die Augen.
    »Ich geh ja schon.« Katja verschwand.
    Pablo ruckelte die Kissen zurecht und machte es sich bequem.
    Er rief das Mailprogramm auf und begann seinen ersten Lüttenhoop-Bericht an Arian. Der Anfang machte keinerlei Schwierigkeiten. Pablo schrieb einfach drauflos.
    Hi Arian ,
schon wieder alles klar bei Dir ?
Ich nehm’s allerschwerstens an .
Bis Du nachkommst, habe ich ein paar Infos darüber, was hier s o abgeht .
Ich hatte zuerst befürchtet, dass Lüttenhoop ohne Dich so öde ist , dass ich rein gar nichts berichten kann. Absolut null, Du verstehst ? Aber ganz so ist es nicht. Es

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