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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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sahen aus wie Bremsklötze an Schrottfahrrädern. Beim Zubeißen verloren mehrere Gesichter die Farbe.
    »Wir empfehlen eine Prise frischen Pfeffer dazu!« Hassan schwang betont munter eine Pfeffermühle. »Das bringt noch einen Tick mehr Pepp hinein!«
    Doch es gab keinen Pfeffer auf der Welt, der die flambierten Wildtiere genießbar gemacht hätte. Das anschließend eilig aufgetischte bunte Früchtepüree aber gab der Tischgesellschaft den Rest.
    Weder die perfekt kross gebratene Ente mit Kartoffelgratin noch der wunderbare Schokoladenpudding, den die Mädchen servierten, konnte etwas daran ändern.
    Die Wirkung der unreifen Wildfrüchte aber war gewaltig. Kaum war ein Häppchen davon in den Magen gerutscht, funkte dieser SOS ans Gehirn. In purer Notwehr verwandelte er den unverdaulichen Brei sekundenschnell in Flüssigkeit und schickte sie im Rekordtempo Richtung Hinterausgang.
    Hera traf es als Erste. »Oh!« Sie sprang auf. »Ich glaube, ich muss mal!« Schon rannte sie davon, deutlich schneller, als sie je in ihrem Leben hinter einem Ball hergelaufen war.
    »Verzeihung.« Oskars Vater gab sich Mühe, nicht zu zeigen, dass er verzweifelt die Hinterbacken zusammenkniff, aber man ahnte es trotzdem. »Ich empfehle mich für den Moment!«
    »Verdammt!« Sekunden später eilte Hassans Vater davon.
    Seine Frau und Oskars Mutter folgten mit spitzen Schreckensrufen.
    Heinz kämpfte wie ein Bär gegen den plötzlichen Drang, aber er verlor. »Oh Gott!« Er brummte grimmig und stapfte seltsam breitbeinig los. Als er erkannte, dass sämtliche Toiletten der Umgebung belegt waren, verschwand er kurzerhand im nächsten Gebüsch und produzierte dort seltsame Geräusche.
    Als Letztes musste Katja die Segel streichen. In ihrem Inneren läuteten seit dem ersten Gang die Alarmglocken. Vom bunten Früchte-Allerlei hatte sie nur eine winzige Kostprobe genommen. Aber auch die war zu viel gewesen. Katja rannte davon.
    Die Kinder standen nun allein um den Feriendinner-Tisch herum.
    »Keine Angst, die kommen wieder«, sagte Oskar und versuchte ein zuversichtliches Lächeln.
    Willi, Zoe, Lara und Clara schauten ratlos auf die leeren Plätze. Sie wirkten wie gelähmt.
    Auch Pablo fühlte sich nicht besonders.
    Hassan aber ließ sich am verwaisten Tisch nieder und lächelte die Mädchen an. »Wollt ihr uns nicht allmählich auch mal was von euren Köstlichkeiten anbieten? Die sehen wirklich gut aus und ich hab einen Riesenhunger!«

Spielplatz der Kuscheltiere
Spielplatz
der Kuscheltiere

    Es dauerte eine Weile, bis die Lage in Lüttenhoop sich wieder normalisiert hatte und der elterliche Durchfall vergessen war. Sämtliche Väter und Mütter fragten sich zunächst allerdings eine Weile, ob sie bei der Erziehung ihrer Söhne etwas Grundlegendes außer Acht gelassen hatten. Eine brauchbare Beziehung zum Kochen zum Beispiel.
    Nur Hassans Mutter sah die Sache anders. Für sie war das Menü zwar grandios misslungen, hatte aber durchaus den Geist gehobener französischer Kochkunst verinnerlicht.
    Ihr Mann sagte nur: »Du spinnst.« Er nahm sich vor, seinem Sohn so schnell wie möglich wenigstens die Zubereitung von Dosenravioli zu vermitteln.
    Niemand aber war Pablo, Hassan und Oskar richtig böse. Die Jungen hatten es doch nur gut gemeint, und was konnten sie dafür, dass sie vom Kochen keine Ahnung hatten? Die Mädchen hatten eben mit weiblicher List und sicherem Gespür eine Disziplin gewählt, in der sie einfach besser waren. Natürlich wurden die Vollgas-Olgas einstimmig zu Siegern des Feriendinners erklärt.
    Zwei Tage lang gingen die Kontrahenten sich aus dem Weg. Lara und Clara waren mit Willi unterwegs, Oskar weilte mit seinen Eltern in seltsamen Museen, und Hassan und Zoe drehten sich am Strand den Rücken zu.
    Pablo saß mit Katja im Strandkorb von Ahrensmünde, spielte auf dem abschüssigen Platz stundenlang allein Fußball und tauschte neue E-Mails mit Arian aus. Er berichtete vom Feriendinner, und Arian ermahnte ihn wieder eindringlich, den Schwur endlich korrekt einzuhalten.
    Seinem Knöchel ging es immer besser, und von den dreieinhalb Professoren, die ihn ständig untersuchten, hatten sich nun zweieinhalb dafür entscheiden, dass das Röntgenbild keinen Haarriss im Knochen, sondern eine Wachstumsfuge zeigte.
    Am dritten Tag vermissten die Sieger-Krieger und die Vollgas-Olgas einander schon wieder. Natürlich hätte das keiner von ihnen jemals ausgesprochen. Abgesehen davon waren sie noch nicht fertig miteinander.
    Am selben

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