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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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lächelten nachsichtig.
    »Wenn du größer bist«, sagte seine Mutter sanft.
    Nick seufzte. »Okay, aber ich bleibe nicht und suche ihr Gebiss.«
    »Scheiße, jetzt habe ich keinen Hunger mehr.«
    »Du meinst Appetit, Lars«, sagte Felix trocken. »Nick hat Hunger.«
    Felix grinste. »Appetit kennt er nicht, entweder er ist satt oder ihm ist schlecht.«
    »Der Witz ist uralt.«
    »Pointe verdarb Appetit. Witz hatte das Verfallsdatum überschritten.«
    Felix und seine Sprüche.
    Sein Vater schwenkte die Pfanne über den Tisch. »Ich hätte hier noch zwei Pancakes. Die Katze ist satt. Also, wer hat jetzt noch Hunger oder Appetit oder sonst was? Nick, was ist mit dir?«
    »Okay, ich geh zu Frau Dohm.«
    »Danke!«, sagte seine Mutter und lächelte erleichtert.
    Er fühlte sich auf ganzer Linie geschlagen, ausgetrickst, verspottet.
    Es klingelte.
    »Das ist für mich!«, sagte Nick schnell und sprang auf.
    Meist war seine Familie großartig, aber manchmal war er einfach nur froh, von ihr wegzukommen.
     
    Nick Herrmann

6
    Nick wusste, dass Ares sich gerne an den Tisch gesetzt hätte, um die zwei letzten Pancakes zu essen und daher musste er ihn schnell und energisch nach oben in sein Zimmer ziehen. Das war nicht der richtige Augenblick, um sich auszuruhen. Seine Wangen brannten immer noch und wenn Felix das Thema Olivia in Ares Gegenwart wieder aufnahm, dann war die Band gefährdet. Noch gehörte Felix dazu. Aber er konnte doch nicht zulassen, dass sein kleiner Bruder ihn verarschte. Früher war es umgekehrt gewesen. Vielleicht konnten sie ja auf Felix verzichten. Seine Witze und Sprüche. Konnte man auf einen Bass verzichten? Sie hatten ja auch kein Keyboard, obwohl er jemanden kannte, der gut Klavier spielte, sehr gut sogar. Besser gesagt eine »Sie«.
    »Sag mal, hast du einen Sonnenbrand?«
    »Wieso?«
    »Weiß nicht, du siehst so rot aus.«
    »Ich bin vorhin gejoggt.«
    »Du joggst wieder?«
    »Manchmal.«
    Nick zog Ares in sein Zimmer und verschloss die Tür. Seinen besten Freund anzulügen war auch keine Lösung. Vielleicht sollte er ihm alles erzählen? Oder auch nicht. Schließlich war er es sonst, der Ares die guten Ratschläge über Mädchen erteilte. Kühl und besonnen. Reif und weise. Da machte es sich nicht besonders gut, wenn er selber noch nicht einmal seine Gesichtsfarbe unter Kontrolle hatte. Doch Ares hakte nicht weiter nach, ihn interessierte etwas Anderes.
    »Los, pack dein Schlagzeug zusammen.«
    »Heute ist Sonntag.«
    »Na, und?«
    »Der Tag der heiligen Ruhe und so. Ich meine, wir wissen noch nicht mal, ob man uns da hört.«
    »Matratzen und Eierkartons. Wir haben jetzt zwei Wochen rumgemacht, da wird jedes Wort direkt nach dem Aussprechen angesaugt, absorbiert, verschluckt. Da hört uns niemand. Was ist mit Felix?«
    »Ach, der.«
    »Ist er einverstanden mit PUNK?«
    »Ist ihm, glaub ich, egal. Er hat ja noch diese Band der Musikschule. Er sieht das bei uns als Gastauftritt.«
    »Na, wenn wir auf Tournee gehen, muss er sich entscheiden.«
    Nick lächelte leicht genervt. »Ares, hallo? Wir haben noch nicht mal eine Probe gemacht, du spielst erst seit einem halben Jahr E-Gitarre und redest von einer Tournee?«
    »Na ja, deswegen Punk.«
    »Brauchen wir dann überhaupt einen Bass?«
    »Hä?«
    »War nur ne Frage.«
    Sie betrachteten einen Moment unentschlossen das Schlagzeug. Früher hatte es im Keller gestanden, aber seit seine Mutter dort ihre Hilfsgüter für Polen oder Rumänien oder sonst was lagerte, stand es in Nicks Zimmer. Und demnächst musste es in den feuchten Keller eines leerstehenden Hauses. Sein heiliges Schlagzeug. Punk hin oder her. Obwohl der Ort cool war, das musste Nick zugeben. Vielleicht könnte man ja irgendwann das ganze Haus besetzen, eine verrückte Wohngemeinschaft von Musikern gründen, dort Konzerte geben, Partys machen, Mädchen einladen.
    Ares sah ihn skeptisch an. »Nick? Was ist?«
    »Tja, heute ist auch wegen was anderem schlecht. Wir wollten doch Olli helfen.«
    »Ja? Wobei?«
    »Sie renoviert ihr Zimmer.«
    »Haben die dafür nicht Personal?«
    »Nicht dafür.«
    »Wofür dann?«
    »Mann, wir haben es ihr versprochen!«
    »Und wir halten unsere Versprechen?«
    »Natürlich.«
    »Ich sage nur – Bandprobe?!«
    »Das war kein Versprechen, das war eine Verabredung.«
    »Und die hält man nicht ein, oder wie?«
    Nick seufzte. Wieso war das jetzt schon so kompliziert, wie sollte das erst werden, wenn er richtig mit Olivia zusammen war. Ging das

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