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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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zählst du sie?«
    »Ich glaube, da stimmt was nicht. Tyrannosaurier sollten eigentlich nur 37 Schwanzwirbel haben. Der hat mehr.«
    »Willst du mir einreden«, sagte sein Vater, »daß im Naturkundlichen Museum ein Skelett steht, mit dem was nicht stimmt? Das glaub ich einfach nicht.« 
    »Es stimmt nicht«, erwiderte Tim.
    Sein Vater marschierte wütend zu einem Aufseher in der Ecke. »Was hast du denn jetzt wieder angestellt?« fragte seine Mutter Tim.
    »Gar nichts«, antwortete er. »Ich hab nur gesagt, daß mit dem Dinosaurier was nicht stimmt, das ist alles.«
    Doch dann kam sein Vater mit einem komischen Gesichtsausdruck wieder zurück, weil der Aufseher ihm natürlich bestätigt hatte, daß der Tyrannosaurus Rex zu viele Schwanzwirbel habe. »Woher hast du das gewußt?« fragte sein Vater ihn. »Ich hab's gelesen.«
    »Das ist ja erstaunlich, mein Sohn«, sagte sein Vater, legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie. »Du weißt, wieviel Wirbel zu so einem Schwanz gehören. So was ist mir noch nicht untergekommen. Du hast wirklich nur Dinosaurier im Kopf.«
    Und dann hatte Lex gesagt, sie müsse auf die Toilette, und sein Vater sagte, er wolle sich noch die zweite Halbzeit vom Spiel der Mets im Fernsehen anschauen, und deshalb verließen sie das Museum. So konnte Tim sich die anderen Dinosaurier nicht mehr ansehen, obwohl sie doch extra deswegen gekommen waren. Aber so lief es eben in seiner Familie.

    So war es früher in seiner Familie gelaufen, korrigierte sich Tim. Jetzt, da sich Vater von Mutter scheiden ließ, würde wahrscheinlich alles ganz anders werden. Sein Vater war schon ausgezogen, und obwohl es am Anfang ziemlich komisch war, gefiel es Tim eigentlich gar nicht schlecht. Er glaubte, daß seine Mutter einen Freund hatte, aber er war sich nicht sicher, und vor Lex würde er es natürlich nie erwähnen. Lex hatte die Trennung von ihrem Vater sehr mitgenommen, und in den letzten Wochen war sie so unausstehlich geworden, daß – 
    »War das vielleicht 5.027?« fragte Grant. 
    »Wie bitte?« entgegnete Tim.
    »Der Tyrannosaurier im Museum. War das die Nummer 5.027?« 
    »Ja«, antwortete Tim. »Woher haben Sie das gewußt?« Grant lächelte. »Seit Jahren reden die im Museum davon, es zu korrigieren. Aber jetzt kommt's wahrscheinlich gar nicht mehr dazu.« 
    »Warum?«
    »Wegen dem, was hier los ist«, sagte Grant. »Auf der Insel deines Großvaters.«
    Tim schüttelte den Kopf. Er verstand nicht, was Grant meinte. »Meine Mom hat gesagt, es ist einfach ein Urlaubszentrum, mit Schwimmen und Tennis.«
    »Nicht ganz«, entgegnete Grant. »Ich erklär's dir unterwegs.«

    Verdammt, jetzt darf ich auch noch den Babysitter spielen, dachte Ed Regis und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden, während er im Besucherzentrum wartete. Genau das hatte der Alte ihm gesagt: »Sie passen auf die Kinder auf wie ein Falke! Über das Wochenende sind Sie für sie verantwortlich.«
    Ed Regis gefiel das überhaupt nicht. Er fühlte sich zurückgesetzt. Schließlich war er verdammt noch mal kein Babysitter. Und was das anging, war er auch kein verdammter Touristenführer, nicht einmal für VIPs. Er war Leiter der PR-Abteilung des DinoParks, und in dem Jahr bis zur Eröffnung hatte er noch mehr als genug zu tun. Schon allein die Koordination zwischen den PR-Firmen in San Francisco und London und den Agenturen in Tokio nahm ihn voll in Anspruch - vor allem, weil man den Agenturen noch nicht sagen konnte, worin die eigentliche Attraktion dieses Touristenzen trums bestand. Sie entwickelten alle nur Lockkampagnen, nichts Konkretes, und sie waren unglücklich darüber. Kreative Leute brauchten eben Material. Und sie brauchten immer wieder Anreize, damit sie ihr Bestes gaben. Da konnte Ed Regis keine Zeit damit vergeuden, Wissenschaftler durch den Park zu führen.
    Aber das war ja das Problem mit einer Karriere im PR-Bereich niemand nahm einen für voll. Regis war in den letzten sieben Monaten schon so oft auf der Insel gewesen, und noch immer wies man ihm Handlangerdienste zu. Wie dieser Vorfall im Januar. Harding hätte sich darum kümmern sollen. Harding oder Owens, der Bauunternehmer. Statt dessen war es an Ed Regis hängengeblieben. Was wußte er denn schon, was man mit verletzten Arbeitern tun sollte? Und jetzt war er auch noch Touristenführer und Babysitter. Er drehte sich um und zählte die Köpfe. Es fehlte noch immer jemand.
    Schließlich sah er im Hintergrund Dr. Sattler aus der Toilette

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