Jurassic Park
zu 33 Prozent.«
»Jura-Atmosphäre«, bemerkte Grant.
»Ja. Zumindest nehmen wir das an. Wenn es einem von Ihnen schwindlig wird, sagen Sie es mir einfach.«
Dr. Wu steckte seine Codekarte in den Schlitz, und die äußere Tür öffnete sich zischend. Er wartete, bis alle die Luftschleuse betreten hatten und die Außentür sich wieder schloß. »Nur noch eins. Berühren Sie nichts in diesem Raum. Einige der Eier sind durchlässig für Hautöle. Und achten Sie auf Ihre Köpfe. Die Sensoren sind dauernd in Bewegung.«
Er öffnete die innere Tür zur Brutstation, und sie gingen hinein. Tim fand sich in einem großen, offenen Saal wieder, der ganz in Infrarotlicht getaucht war. Die Eier lagen auf langen Tischen, ihre Umrisse zeichneten sich nur undeutlich in dem Dampf ab, der zischend über den Tischen hing. Die Eier bewegten sich leicht, sie schaukelten.
»Reptilieneier enthalten große Mengen Dotter, aber überhaupt kein Wasser. Die Embryos müssen das Wasser der Umgebung entziehen. Deshalb der Dampf.«
Dr. Wu erklärte, daß sich auf jedem Tisch einhundertfünfzig Eier befänden, die jeweils eine neue Serie von DNS-Extraktionen darstellten. Die Serien waren mit Codes an jedem Tisch gekennzeichnet: STEG-458/2 oder TRIC-390/4. Bis zu den Hüften im Dampf, gingen die Arbeiter in der Brutstation von einem Ei zum anderen, griffen mit den Händen in den Dampf und drehten die Eier stündlich um, wobei sie die Temperatur mit Thermalsensoren maßen. Überwacht wurde der Saal von an der Decke angebrachten TVKameras und Bewegungssensoren. Ein ebenfalls von der Decke hängender Thermalsensor bewegte sich von Ei zu Ei, berührte jedes mit einer flexiblen Rute, piepste und ruckte weiter. »In dieser Brutstation haben wir über ein Dutzend Extraktionsserien produziert und daraus insgesamt 238 lebende Tiere erhalten. Unsere Überlebensrate liegt bei etwa 0,4 Prozent, und die möchten wir natürlich verbessern. Aber bei der Computeranalyse arbeiten wir mit über 600 Variablen: 120 umweltbezogene, 200, die das Innere des Eis betreffen, und der Rest geht auf das genetische Material selbst zurück. Unsere Eier sind aus Plastik. Die Embryos werden mechanisch implantiert und die Eier dann hier ausgebrütet.« »Und wie lange dauert das Wachstum?«
»Dinosaurier entwickeln sich sehr schnell, nach etwa zwei bis vier Jahren sind sie voll ausgewachsen. Deshalb haben wir jetzt auch schon einige ausgewachsene Exemplare im Park.« »Was haben diese Nummern zu bedeuten?«
»Diese Codes«, antwortete Wu, »kennzeichnen die verschiedenen Serien von DNS-Extraktionen. Die ersten vier Buchstaben bezeichnen die Tiere, die herangezüchtet werden. Dort drüben das TRIC bedeutet Triceratops. Das STEG da bedeutet Stegosaurier und so weiter.« »Und dieser Tisch da?«
Die Kennzeichnung lautete XXXX-0001/1. Darunter hatte jemand »Vermutlich Coelu« gekritzelt.
»Das ist eine neue DNS-Serie«, sagte Wu. »Wir wissen noch nicht genau, was es werden wird. Aber Sie sehen ja, daß da »Vermutlich Coelu« steht, also wird es wahrscheinlich ein Coelurosaurier. Ein kleiner Pflanzenfresser, wenn ich mich recht erinnere. Es ist nicht einfach für mich, bei diesen ganzen Namen auf dem laufenden zu bleiben. Bis jetzt kennt man ungefähr 300 verschiedene Dinosaurierarten.«
»347«, sagte Tim.
Grant lächelte und fragte dann: »Schlüpfen im Augenblick Tiere?«
»Im Augenblick nicht. Die Brutzeit ist bei jedem Tier unterschiedlich, aber allgemein liegt sie bei etwa zwei Monaten. Wir versuchen, das Schlüpfen etwas zu staffeln, weil es sonst zuviel Arbeit für das Personal gibt. Sie können sich bestimmt vorstellen, wie das ist, wenn 150 Tiere innerhalb weniger Tage geboren werden obwohl die meisten natürlich nicht überleben. Aber diese Xs hier müßten eigentlich jeden Tag soweit sein. Noch Fragen? Nein? Dann gehen wir zur Babystation, wo die Neugeborenen sind.«
Die Babystation war ein kreisrunder, weißer Raum. Es gab einige Brutkästen, wie man sie auch in Krankenhäusern verwendet, aber sie waren alle leer. Stoffetzen und Spielzeuge lagen auf dem Boden verstreut. Eine junge Frau in einem weißen Kittel saß, mit dem Rücken zu ihnen, auf dem Boden.
»Was haben Sie denn heute hier, Kathy?« fragte Dr. Wu. »Nicht viel«, erwiderte sie. »Nur ein Raptorbaby.« »Lassen Sie uns mal sehen.«
Die Frau stand auf und machte Platz. Tim hörte Nedry sagen: »Sieht aus wie eine Eidechse.«
Das Tier auf dem Boden war einen knappen halben Meter hoch,
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