Just A Porn (German Edition)
wenigstens anständige Frauen, in Berlin ja
anscheinend nich!“
Er öffnete den Mund, rang nach Atem und wollte etwas sagen,
da fuhr Hennak bereits fort: „Und für Sie, Doktor, finden wir
auch noch was Passendes!“
Der grauhaarige Mann deutete mit dem Zeigefinger auf den
Arzt und grinste über das ganze Gesicht.
Maximilian Schmied schnappte ebenso nach Luft, da rief
Hennak ein lautes: „Moin“, drehte sich auf dem Absatz um,
und verschwand.
Katharina Wolff nahm umgehend dessen Platz ein und kam
wieder zur Küche herein.
„Er meint das nicht so, denke ich“, versuchte sie zu
abzuschwächen.
Die Frau ging erneut zum Herd, um den Kaffee weiter
aufzubrühen.
Die Männer hörten deutlich, wie sie vor sich hin sinnierte:
„Hennak kann das Kuppeln aber auch nicht lassen. Zwei gut
aussehende Jungs ohne Frauen, da glaubt er wohl handeln zu
müssen.“
Patricks Gesicht wanderte seiner Großmutter hinterher.
Der Arzt räusperte sich kurz und stand auf.
Patrick spürte die Hand des anderen an seiner Schulter.
Ohne Latex dazwischen erschien ihm die Wärme noch
intensiver.
Ein Daumen strich sanft über seine Haut und ungewollt lief ein
Schauer seine Rückenwirbel entlang.
Er knurrte innerlich und überlegte, was gerade mit ihm
passierte.
Sicherlich war der andere genau sein Fall, aber normalerweise
reagierte er nicht so extrem auf Kleinigkeiten.
Der Blonde beugte sich seitlich an ihm vorbei und griff in den
Koffer hinein, dessen Hand verblieb dabei noch immer auf
seiner Schulter.
Patricks Nase vernahm den dezenten Geruch eines würzigen
Deodorants, das sich mit frischem Schweiß vermischte. Er
schloss für einen Moment die Augen und grübelte, ob er
jemals etwas so perfektes gerochen hatte.
Ein Windzug verriet ihm, dass der andere sich wieder hinter ihn
begab und eine weitere Welle des Dufts hüllte ihn ein.
Ein Sprühgeräusch und der beißende Geruch von
Desinfektionsmittel machten dem Genuss ein Ende.
Er weigerte sich die Augen zu öffnen, aber als eine Tasse vor
ihm abgestellt wurde, sah er sich dazu gezwungen.
Seine Großmutter parkte eine weitere daneben.
„Sie bleiben doch bestimmt noch einen Moment, nicht war,
Doktor Schmied?“
„Ja, das wird auf jeden Fall etwas dauern, Frau Wolff. Vielen
Dank für den Kaffee.“
Die grauhaarige Frau lächelte und stellte umgehend Kuchen
auf den Tisch. Dann holte diese die Lebensmittel, die Hennak
ihr gebracht hatte, und verschwand in der angrenzenden
Speisekammer.
„Ich werde es nähen müssen“, stellte der Arzt fest.
Patrick brummte ungehalten.
„Irgendwas komplett versaut?“, fragte er direkt.
Sein Rücken war mit einer großen biomechanischen
Tätowierung
verziert,
die
ihm
heilig
war.
„Es sind nur die Schattierungen betroffen. Ich mache eine
schmale Naht, aber genau wissen wir es erst, wenn alles
abgeheilt ist.“
Ein Geräusch der Unzufriedenheit war das Einzige, was Patrick
dazu einfiel.
Maximilian beugte sich erneut vor, um noch einige Dinge aus
dem Koffer zu nehmen.
Patrick wurde dadurch umgehend ein weiteres Mal mit dem
Duft konfrontiert, den er als atemberaubend empfand.
Er hatte das Gefühl, es fehlte nicht viel und er würde seine
Nase einfach an das T-Shirt des Mannes drücken, um mehr
davon zu bekommen.
Er schüttelte den Kopf, zeitgleich nahm der Arzt eine Ampulle
sowie eine Injektionsnadel aus dem Koffer.
„Angst vor Spritzen?“, fragte dieser auf seine Geste hin.
„Ähm … nein, wonach riechen Sie?“, kam es automatisch,
ohne nachzudenken.
Patrick biss sich auf die Lippe und ärgerte sich über sein
Benehmen.
„Desinfektionsmittel? Lenor, Grey Flannel und ich befürchte,
Schweiß lässt sich bei den Temperaturen nicht ganz
vermeiden. Unangenehm?“
Die blauen Augen nahmen seine kurz in Beschlag und er
glaubte fast, dass sich darin eine Spur Unsicherheit erkennen
ließ.
Er schüttelte den Kopf.
Die Augen des Arztes sahen ihn noch immer forschend an, als
würde dieser überlegen, ob die Geste nicht der Wahrheit
entsprach.
„Im Gegenteil“, erklärte Patrick leise.
Er versuchte seinen Blick zu befreien, scheiterte allerdings
gnadenlos.
Maximilians Gesicht nahm einen anderen Ausdruck an und die
Unsicherheit daraus verschwand.
Ein Mundwinkel des Arztes huschte leicht hinauf und fesselte
damit Patricks Augen an diese Stelle.
Als ihm sofort der Gedanke durch den Kopf schoss, dass er die
Lippen vor sich küssen wollte, bis diese rot und geschwollen
waren, senkte er umgehend die Lider.
Mutierte er hier gerade zum Teenager? Zumindest fühlte es
sich
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