Just A Porn (German Edition)
brauche ich“, erklärte der Mann leise.
Er regte sich nicht, stand weiter still vor dem anderen, obwohl
sein Verstand ihm mitteilte, dass er sich in Bewegung setzen
sollte.
Sein Mund wurde trocken, schien ihm so zu zeigen, wie sehr es
ihn nach der nassen Zunge des Blonden dürstete.
„Ich werde sie mal holen“, erklärte er.
Patricks eigene Stimme klang für ihn fremd, belegt und rau,
fast als fordere sie den Arzt, nur durch die Tonlage, zu anderen
Dingen auf.
Für den Bruchteil von Sekunden schien es, als käme
Maximilian mit einem Gesicht etwas näher, zog sich dann aber
diese Millimeter zurück.
Dieser erwiderte nichts und Patrick glaubte, die Luft zwischen
ihnen würde jeden Moment hörbar knistern.
Statt des erwarteten Geräusches drang allerdings knirschender
Kies an ihre Ohren.
Doktor Maximilian Schmied schloss kurz die Augen und der
Ausdruck auf seinem Gesicht spiegelte Bedauern.
„Doktor, is ja man gut, dass ich sie noch erwischt habe“, stieß
Hennak Klein erfreut aus.
Patrick gab einen leisen Zischlaut zum Besten und wusste
nicht, ob er die Störung nun willkommen heißen sollte, oder
aber nicht.
Er stand schließlich in der Küche seiner Großmutter in einem
Kaff, indem wohl keiner das Wort Toleranz schreiben konnte.
Der Versuchung vor sich nachzugeben, würde nur in einer
Katastrophe enden.
„Wo´sn Käthe?“, fragte der Mann schon mit dem nächsten
Atemzug.
Patrick drehte sich um.
„Hat sich hingelegt, der Tag war reichlich anstrengend.“
Der Landwirt nickte verstehend.
„Herr Doktor, könnense bei mir noch mal kurz reinschauen,
wenn´se schon in der Ecke sind? Ich glaub, mein Hund hat
sich da was eingetreten.“
Patricks Brauen zogen sich überrascht nach oben.
„Klar Herr Klein, ich lese hier nur die Karte ein, dann komme
ich zu Ihnen rüber, in Ordnung?“
„Jau, prima!“
Der grauhaarige Mann drehte sich um und verschwand so
schnell, wie er zuvor aufgetaucht war.
„Ich bin für vieles zu haben“, sagte Maximilian Schmied mit
melodischer Stimme zweideutig in die Stille hinein.
Und dann war er wieder da, der Augenaufschlag, der ihn
einfach aus den Schuhen warf, seinen Schwanz zucken ließ,
und für den der Blonde eindeutig einen Waffenschein
ausgestellt bekommen sollte.
Patrick kam nicht dazu, in irgendeiner Form zu reagieren, denn
just in diesem Augenblick erschien eine müde aussehende
Katharina Wolff in der Küche und der Bann zwischen ihnen war
gebrochen.
„So richtig schlafen kann ich nicht, ich hör schon Hennaks
Stimme, wenn ich die Augen zumache“, berichtete die Frau
und blickte dann auf den Küchentisch.
„Der Kaffee und Kuchen steht da ja immer noch?“
„Die Schulter hat eine Weile gebraucht, Frau Wolff und nun
muss ich weiter, kurz bei Hennak Klein ran“, entschuldigte der
Arzt die unangetasteten Angebote.
„War der hier?“, fragte Patricks Großmutter und zog die
Brauen zusammen.
„Ja, sein Hund hat sich wohl was eingetreten, ich soll gleich
mal bei ihm reinschauen“, erklärte Max.
Katharina Wolff gab ein Brummen von sich, dass Patrick nicht
deuten konnte.
„Ich werde mal meine Karte holen“, warf er in die Runde.
Kaum hatte der kahlköpfige Mann die beiden hinter sich
zurückgelassen, atmete er tief aus.
„Keine Katastrophen, Patrick Wolff! Arbeiten, auf Granny
aufpassen und ab und an ein Abstecher nach Berlin“, mahnte
er sich leise.
Drei Minuten später stand er mit einem T-Shirt am Leib und
seiner Versicherungskarte wieder in der Küche.
Er vermied es tunlichst, Max in die Augen zu blicken, um nicht
erneut mit seinen Hormonen konfrontiert zu werden.
„Ich bin am Freitag in der Ecke hier und komme dann noch
einmal rein, mir die Schulter und Ihre Hand ansehen. Fäden
ziehen können wir in acht oder neun Tagen“, erklärte der Arzt.
Patrick glaubte etwas Unsicherheit in dessen Stimme zu
vernehmen, nichtsdestotrotz blickte er überall hin, nur nicht
den Mann an, der mit ihm sprach.
„Geht klar Doc, danke fürs Flicken!“
„Kein Thema“, erwiderte dieser, griff nach dem Koffer und
verabschiedete sich höflich von ihnen.
Patrick war versucht dem anderen hinterherzublicken, drehte
sich aber stattdessen einfach um und verschwand in sein
neues Wohnzimmer.
Er hatte genug zu tun, sodass er sich ablenken konnte. Er
beschloss, die wandelnde Sünde namens Maximilian Schmied,
so weit wie möglich, aus den Gedanken zu verdrängen. Es
gelang ihm nur bedingt. Als er um drei Uhr nachts völlig
erschlagen ins Bett ging und die Lider schloss, hatte er
umgehend das
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