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Just Listen - Roman

Just Listen - Roman

Titel: Just Listen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Lichtschalter, fand jedoch beides nicht. Meine Finger berührten nur die Wand. »Nick?«
    Da spürte ich plötzlich, wie etwas gegen meine linke Seite stieß. Kein Möbelstück, kein Gegenstand. Etwas Lebendiges. Jemand.
Nick
, sagte ich mir.
Er ist betrunken.
Aber gleichzeitig bewegten sich meine Hände hinter meinem Rücken automatisch schneller, um entweder den Lichtschalter oder die Türklinke zu fassen zu kriegen. Endlich   – die Klinke. Doch als ich sie gerade runterdrücken wollte, spürte ich, wie sich Finger um mein Handgelenk schlossen.
    »Hey.« Obwohl ich versuchte, ganz normal zu wirken, klang meine Stimme verängstigt. »Was ist   –«
    »Schsch, Annabel.« Dieselbe Stimme wie vorher. Die Finger wanderten meinen bloßen Arm hinauf, eine Hand legte sich unvermittelt auf meine rechte Schulter. »Ich bin’s bloß.«
    Das war nicht Nick. Die Stimme klang tiefer, lallte auch kein bisschen. Jede Silbe war perfekt artikuliert. Als mir das bewusst wurde, überfiel mich plötzlich Panik. Unwillkürlich umschloss meine Hand die Wasserflasche fester. Der Deckel sprang mit einem Knall ab. Ich spürte, wie sich kalte Flüssigkeit über mein Top und meine Haut ergoss. »Bitte nicht«, sagte ich.
    »Schsch«, wiederholte die Stimme. Ich wurde für eine Sekunde losgelassen, spürte die Hände nicht mehr auf meiner Haut. Doch einen Moment später bedeckten sie meine Augen.
    Ich machte einen Satz nach vorn, versuchte mich loszureißen. Die Wasserflasche, inzwischen ohnehin halb leer, fiel mir aus der Hand, schlug mit einem dumpfen Geräusch auf dem Teppich auf. Seine Hände packten mich hart bei den Schultern. Ich wand mich unter seinem Griff, versuchte weiterhin krampfhaft wegzukommen, mich zur Tür umzudrehen. Aber meine Hände ruderten hilflos durch leeren Raum, bekamen nichts zu packen als Luft. Es war fast so, als wären die Wände eigenständig zurückgewichen, sodass sie sich weit außerhalb meiner Reichweite befanden. Nirgendwo ein Halt.
    Ich hörte, wie ich keuchte. Mein Atem ging stoßweise. Er legte den Arm um meinen Hals und presste mich an sich.
    Ich verlor den Boden unter den Füßen und fing an, um mich zu treten. Traf sogar einmal die Tür   –
peng!
–, ehe er mich ein paar Schritte tiefer in den Raum zog. Dort umschlang er mit dem anderen Arm meinen Bauch, schob zuerst mein Top hoch und dann seine Hand zielstrebig in den Bund meiner Jeans.
    »Aufhören!«, flehte ich. Doch sein Arm   – der warm war und nach Schweiß roch   – bedeckte meinen Mund, erstickte jeden Laut, den ich von mir gab. Ich spürte seine Finger auf meiner Haut, hart, spitz, rau. Sie zerrten meinen Slip beiseite, drangen immer tiefer vor. Und ich hörte nun auch seinen Atem, kurze, flache Keucher dicht an meinem Ohr. Ich kämpfte weiter, um mich loszureißen, wand mich unter seinem Griff, während seine Finger immer weiter nach unten glitten. Und dann waren sie in mir.
    Ich biss ihn fest in den Arm. Er stieß einen Schmerzenslaut aus, zog seinen Arm von meinem Mund weg, schob mich grob vor sich her, sodass ich stolperte. Sobald ichvorübergehend Boden unter die Füße bekam, versuchte ich, die nächste Wand zu erreichen, die Orientierung wiederzugewinnen, hielt mich an allem fest, das mir in die Quere kam, schaffte es allerdings immer nur kurz, bevor er mich schließlich gewaltsam zu sich umdrehte, sodass ich ihm gegenüberstand, und den Bund meiner Jeans ergriff. Ich riss instinktiv die Hände hoch, um mich zu schützen, aber er schlug sie zur Seite. Dann lag ich unten, auf dem Boden.
    Gleichzeitig   – ich konnte nicht fassen, wie schnell er sich bewegte   – warf er sich auf mich. Seine Finger fummelten am Verschluss meiner Jeans herum, bis er ihn offen hatte. Ich spürte den Teppich unter mir, er kratzte am Rücken, während ich verzweifelt versuchte, ihn wegzustoßen. Der Geruch nach nassem Wildleder stieg mir in die Nase, als er eine Hand schwer auf meine Brust legte, um mich unten zu halten. Mit der anderen begann er, mir die Jeans runterzuziehen. Ich stemmte mich mit beiden Ellbogen in den Boden, versuchte, mit aller Kraft aufzustehen. Aber ich kam keinen Millimeter hoch.
    Ich hörte, wie er einen   – seinen   – Reißverschluss öffnete. Dann war er wieder über mir. Ich wollte seine Schultern wegdrücken, warf mich mit meiner gesamten Körpermasse gegen ihn, aber er war zu schwer, begrub mich einfach unter sich. Er stieß eines meiner Beine nach oben   – das hier geschieht
wirklich
!, schoss mir

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