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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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aneinander rum, angeturnt von der krassen Gangsteratmo, und denkt, hier könnte euch keiner was. Ist ja schließlich At Lantis hier, wo’s keine tödlichen Waffen gibt, hm? Newsflash: Wenn euch hier jemand umlegen will, braucht er keine schicke Wumme. Da reicht so was hier!« Er stach drei, vier Mal mit dem Flaschenhals in die Luft, als würde er es einem Gegner in den Bauch rammen. »So. Das war’s. Aus die Maus. Zack! Einmal den Boden wischen bitte!«
    »Was wollen Sie von uns?«, winselte Pferdegesicht, der inzwischen eines der Tischbeine fest umschlungen hielt.
    Gute Frage … »Nimm dich nicht so wichtig!«, schrie Pollock. »Hier geht es ums Prinzip! Darum, dass ihr alle es euch in eurer Blase richtig gemütlich gemacht habt. Wisst ihr was? Ich scheiße auf euer angebliches Paradies!« Aus den Augenwinkeln nahm Pollock wahr, wie sich die Tür öffnete, hinter der Bruno vor ein paar Minuten verschwunden war. »Ah, gut, dass du kommst. Ich bin gerade dabei, den Herrschaften anschaulich zu erklären, wie das echte Leben funktioniert.«
    »Leg das weg«, bat Bruno sofort. »Du machst den Leuten Angst.«
    Das ist Sinn und Zweck der Übung! »Dann wissen sie wenigstens, was ein unverfälschtes Gefühl ist. Mal was anderes als dieser ganze Designerkack, hm?«
    Mit mechanischen Bewegungen drückte die Rothaarige einen Knopf auf ihrer Multibox.
    Na also. Gutes Mädchen … »Ich nehme an, Sie verständigen gerade die Ordnungshüter?«, fragte Pollock freundlich.
    Die Frau wurde kreidebleich, nickte aber tapfer. Ihr älterer Lover stieß einen schrillen Schrei aus und krabbelte unter dem Tisch in den hintersten Winkel der Nische.
    »Sehr schön.« Pollock machte einen Schritt zur Seite und legte den Flaschenhals auf die Bar. »Vielen Dank. Einen schönen Abend noch.« Er nickte Bruno zu. »Ich wäre dann so weit.«
    Brunos Gesichtsausdruck war unbezahlbar. »Wofür?«
    »Zum Gehen.« Er steuerte auf den Ausgang zu und musste sich gestehen, dass er mächtig einen sitzen hatte, als er gegen einen Stuhl schwankte und um ein Haar darüber gestolpert wäre. »Kommst du jetzt, oder was?«
    »Entschuldigen Sie bitte vielmals«, sagte Bruno erst in Richtung des Barmanns, dann zu den eingeschüchterten Gästen. »Ich weiß wirklich nicht, was in ihn gefahren ist.«
    Pollock hielt Bruno galant die Tür auf. Nachdem der Beta sie passiert hatte, wandte sich Pollock noch einmal an den Barmann. So wie die Schulter des Kerls zuckte, hämmerte er im Sichtschutz des Tresens eifrig auf einen Panicbutton ein. Hurra! »Mein Name ist übrigens Pollock Shermar. Nur, falls jemand Sie danach fragt.« Er tippte sich an die Krempe eines imaginären Schlapphuts und folgte Bruno.
    Hermes Christus! Das hab ich gebraucht. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich diese Aktion auszahlt.

41
    01.10.3042 A.D., 13:31
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Transportachse 41/4-HUB
    Es sollte nur wenige Minuten dauern, bis Pollock seinen Willen bekam. Bruno und er saßen noch in einem Elektroflitzer, unterwegs zu ihrem Hauptquartier in At Lantis, da piepte seine Multibox.
    Das ging schnell. Pollock stellte den eingehenden Anruf auf eine kleine Projektionsfläche auf der Frontscheibe des Flitzers um. Wie nicht anders zu erwarten, hatte Trudy schlechte Laune. »Was sollte das eben, Shermar?«
    »Was?«, spielte Pollock den Unschuldigen. »Sie klingen ja, als hätte ich mich an Wilburs Kronjuwelen vergriffen.«
    Trudy meldete sich aus einem Zimmer, das Pollock anhand dessen, was er hinter ihrem Kopf erkennen konnte, sofort als ihr Büro identifizierte: Das stumpfe Hellgrau der Wände – bis auf einen auffälligen Wandteppich und ein Regal mit einem Aufbewahrungssystem für Speichermodule waren sie vollkommen kahl – und die typischen Tageslichtlampen entlang der Deckenleiste ließen auch kaum einen anderen Schluss zu. »Sie sind ein mieser Schauspieler, Shermar. Sie wissen genau, wovon ich rede. Also noch mal: Was sollte das? Sind Sie scharf darauf, dass ich Sie einbuchte, oder wie soll ich das verstehen?«
    »Raus aus der Deckung und immer feste druff! Nette Strategie.« Pollock grinste unverschämt und blinzelte zweimal. »Haben Sie die in Neu Essen gelernt? Oder in Bremen II? Oder haben Sie nie eine Akademie von innen gesehen, weil Gauss Sie im Knast in Australien aufgelesen hat? Für letzteren Fall: Nichts für ungut. Sie haben es weit gebracht.«
    Trudys Mundwinkel zuckten, und ihre Augen nahmen einen harten Glanz an. Hätten sie sich von

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