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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Barkeeperin aktuell zu kümmern hatte. Die Frau hatte jedoch derzeit nur Augen für das, was sich unmittelbar vor ihrem Arbeitsplatz abspielte.
    »Ich habe Ihre Freundin nicht angeschaut«, klagte ein schwarzer Albino, dem dicke Rastas bis auf die übertriebenen Schulterpolster seines Cordanzugs fielen.
    »Lüg doch nicht so dreckig«, keifte eine dürre Frau, deren Rippen man problemlos durch ihr knallpinkes Stretchkleid zählen konnte. »Du hast mir wohl auf die Titten gestarrt, du Freak.«
    Der dritte Beteiligte an diesem Streit – ein Schrank von Mann, dessen überdimensionierte Halsmuskeln ihn zweifelsfrei als Nutznießer einer genetischen Aufpolierung auswiesen – knurrte: »Willst du scheiß Beta mir etwa sagen, meine Püppi hier wäre hässlich, oder was?«
    Beta? Pollock stutzte und schaute näher hin. Tatsache! Der vermeintliche Albino ging nur auf den ersten Blick als normaler Mensch durch. Auf den zweiten fielen seine faltige Haut, seine Knopfaugen und der extraordinäre Überbiss dann doch zu sehr aus dem Rahmen, den Mutter Natur dem Homo sapiens vorgegeben hatte. Was für ein Vieh haben die Herren und Damen von FullCorp denn da reingequirlt?
    »Nein, Ihre Begleitung ist ganz und gar nicht hässlich«, nuschelte der Beta. »Man ist beinahe geneigt, von einer Augenweide zu sprechen, Sir.«
    »Willst du mich verarschen?«, blaffte der wandelnde Schrank.
    »Na klar will er das!«, keifte seine Püppi.
    »Nichts läge mir ferner, Sir«, verteidigte sich der Beta.
    Wo steckt eigentlich mein versprochener Sidekick? Pollock wollte sich schon abwenden, um zu überprüfen, ob er nicht doch einen weiteren Gast des Hanif Cromwell übersehen hatte, da bemerkte er, was für ein T-Shirt der Beta unter seinem Anzug auf der schmalen Brust trug. » LLOCK , PRIVATE E «, stand verstümmelt auf dem Shirt zu lesen, weil der Rest des Schriftzugs links und rechts vom Revers beschnitten wurde. O bitte nicht … »Entschuldigung!«
    Der aufgemotzte Muskelprotz fuhr zu Pollock herum. »Was?«
    »Ich glaube, ich habe einen Termin mit dem Mann, den Sie da am Schlafittchen haben.«
    »Und?«
    Pollock rang sich ein Lächeln ab. »Und da fände ich es ausgesprochen nett, wenn Sie ihn unversehrt lassen könnten.«
    »Ey, verpiss dich, Lord Monokel«, rief Püppi erst über die Schulter ihres Lovers hinweg, um dem Fleischberg danach mit dem Finger am Ohrläppchen zu spielen. »Die Glotzerei von dem Freak hat mich echt verletzt, Gary. Wenn du mich wirklich liebst …«
    »Augenblick!« Pollock machte einen Schritt auf die drei Streitenden zu und tippte auf seine Multibox. »Vielleicht lässt sich das mit einem kleinen Bump regeln, hm?«
    »Hältst du mich für eine Nutte, du Sackgesicht?«, empörte sich Püppi.
    »Mach meine Alte nicht an, du Lutscher!« Gary schüttelte sich die rechte Hand aus, als wäre sie ihm eingeschlafen. Aus seinem Handballen glitt eine kurze, hässliche Stoßklinge, die er dem Beta unter die vorspringende Nase hielt. »Ich kann euch gern beiden die Klöten abschneiden.«
    »Fahr dein Implantat wieder ein, Junge«, sagte Pollock ruhig. »Sonst …«
    »Sonst was?«, höhnte Gary.
    »Sonst was?«, echote Püppi.
    Ich hab’s wirklich im Guten versucht … Pollock seufzte innerlich. Na dann …
    Gary wartete dumpf darauf, dass Pollock seine angefangene Drohung konkretisierte. Dazu kam es nicht. Pollock packte einfach mit seiner Linken Garys rechten Oberarm, drückte ihn ein Stück nach unten und schmetterte dem Augie die rechte Faust ins ungeschützte Gesicht, zwei, drei schnelle Schläge direkt unters Jochbein. Pollock verkürzte die Distanz weiter und rammte ihm in einer Seitwärtsdrehung das Knie ins Gekröse. Gary knickte ein, und Pollock nutzte den Schwung, um ihn nach vorn zu stoßen, ohne den Messerarm loszulassen. Ein Ruck, ein Knirschen, und die Schulter des Augies war ausgekugelt. Gary prallte gegen den Beta, und beide gingen zu Boden. Der Beta wurde unter den grob geschätzten hundertzwanzig Kilo des vor Schmerzen keuchenden Schlägers begraben, aber nur so lange, wie Pollock brauchte, um Gary mit einer Serie beherzter Tritte in die Rippen von seinem Beinahe-Opfer herunterzubefördern. Püppi, die irre kreischend eine ungelenke Kratzattacke gegen ihn starten wollte, brachte er mit einem Beinfeger zur Räson.
    Pollock hörte, wie sich hinter ihm die Tür des Pubs öffnete, und wirbelte herum. Er begegnete dem finsteren Blick des Sikh-Rausschmeißers, der einen Teleskoptaserstock gezückt hatte, und

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