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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Ball und entschied, ob und mit welcher Härte es ihn zurückspielte. Themis nannte das abschätzig Geistersquash.
    Nach dem dritten Punkt in Folge für seinen Geistergegner drosch Wilbur seinen Schläger erst gegen die Wand und pfefferte ihn danach vor sich auf den Boden. Der Ball surrte artig herbei und landete sanft neben dem malträtierten Spielgerät.
    »Du bist ziemlich angespannt, mein Lieber«, stellte Themis fest.
    Wilbur nahm sich ein Handtuch und rubbelte sich das schweißnasse Haar trocken. »Tate hat mich angebettelt, ihm und seiner neuen Frau ein größeres Apartment zu geben.«
    »Ich weiß.«
    Natürlich weißt du das. Er lugte unter dem Handtuch zu der Kamera an der Decke empor. »Dann weißt du auch, warum ich angespannt bin.«
    »Was Tate von dir will, ist irrelevant. Wir stehen vor wichtigeren Herausforderungen.«
    Seufzend ging Wilbur zu einem kleinen Kühlschrank in der Ecke und holte sich ein eiskaltes Elektrolytgetränk – Papaya-Limone-Aroma war sein absoluter Favorit. »Was hast du angestellt?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Du störst mich hier oben nur, wenn du etwas getan hast, von dem du von mir hören möchtest, dass es genau das Richtige war.«
    »Es gibt tatsächlich etwas, worüber ich dich informieren muss.«
    »Ich höre.« Wilbur drehte die Flasche auf und nahm einen tiefen Zug. Herrlich!
    »Ich habe Prognosen über Mister Shermars Erfolgschancen erstellt«, erklärte Themis. »Sie waren alles andere als zufriedenstellend.«
    Wilbur presste sich die kalte Flasche gegen die Stirn. »Und?«
    »In Anbetracht der Tatsache, dass wir Mister Shermar potenziell entscheidende Informationen vorenthalten haben, die uns bereits vorlagen, habe ich beschlossen, Mister Shermar einige dieser Informationen zukommen zu lassen. Ich zitiere aus Pollock, Private Eye , Episode 5.09, Kasernenblues : ›Mein Verstand ist wie ein MG – ohne fetten Patronengurt mit Daten völlig unnütz.‹ Ich war fest davon überzeugt, dass er Hilfe braucht.«
    »Was hast du ihm gegeben?«
    »Das Video aus dem Wohnbereich von Ippolito Carter.«
    Ach ja … Nachdem er die Flasche geleert hatte, drehte Wilbur sie ordentlich zu und klopfte einen kleinen Marschrhythmus auf seinem Oberschenkel. »Hast du ein Muli verwendet?«
    »Selbstverständlich«, reagierte Themis auf das Codewort für jene Besucher, die von ihr und Wilbur als verzichtbar und somit als hervorragende einmalige Informationsüberträger eingestuft wurden. »Es gibt keine direkte Spur zu uns.«
    »Schön.« Er stellte die Flasche weg. »Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er herausfinden wird, von wem dieses Video stammt.«
    »Er wird nur Vermutungen haben«, erwiderte Themis. »Keine Beweise. Außerdem hat Mister Shermar nach allem, was über ihn bekannt ist, kein so naives Menschenbild, um nicht davon auszugehen, dass wir Daten über deine Untertanen sammeln. Auch und gerade Daten von intimer Natur, die sich bei Bedarf verwenden lassen, um aufkommende Unstimmigkeiten mit den Betreffenden zu klären.«
    »Themis, Themis, Themis ….« Wilbur bückte sich nach Ball und Schläger, ein versonnenes Lächeln im Gesicht. »So wie du das ausdrückst, könnte man meinen, wir wären skrupellose Erpresser.«
    »Das sind wir nicht.« Themis’ Einwand trug beinahe eine Spur echter Empörung in sich. »Wir dienen nur dem Gemeinwohl unseres Projekts.«
    »Sicher«, murmelte Wilbur. »Wie immer.« Aber es würde schwierig werden, das einem Mann wie Pollock Shermar zu erklären.
    Bei seinem nächsten Aufschlag beschleunigte Wilbur den Ball auf recht beeindruckende 220 Stundenkilometer.

17
    27.09.3042 A.D., 13:30
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Plato Boulevard, Chez Shih-Han
    »Wenn ich nicht aufpasse, wird das noch zu einer schlechten Angewohnheit«, grummelte Pollock.
    »Wie bitte?«, fragte Trudy Zelle.
    »Nichts.« Was nützt es, ausgerechnet dir mein Leid zu klagen?
    Pollock und Trudy standen in einem Hinterzimmer des Chez Shih-Han , wo zwei Trooper den Leichnam Mason Lees auf einer Palette Sojamilchbeutel aufgebahrt hatten, um die Flaneure auf dem Plato Boulevard nicht länger mit dem Anblick des Toten zu belästigen. Pollocks ohnehin miese Stimmung war noch mieser, weil er binnen weniger Tage nun schon das zweite Video eines Mords analysieren musste, zu dem es keinen Ton gab. Das zwang ihn dazu, die Lippenleseapp seines Monokels anzuwenden, was ihn wiederum daran erinnerte, dass er eigentlich bereits seit einigen Jahren vorgehabt hatte, dringend

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