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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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dich.« Er stockte kurz. »Halt, nein. Was für dich gilt, muss auch für mich gelten: Falls Mister Beauregard dir Böses wollte, hätte ich gegen einen ehemaligen Justifier wie ihn bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung sicher nicht den Hauch einer Chance. Und was Miss Purrtra anbelangt, möchte ich nicht Zeuge werden, wie du dich ihr in sexueller Absicht näherst.«
    »Was?« Pollock lachte. »Ich will nur mit ihr reden.« Obwohl ich das Kätzchen sicher nicht von der Bettkante stoßen werde, wenn es unbedingt mit mir schmusen will. »Wie kommst du darauf, dass ich vorhabe, sie anzubaggern?«
    Bruno tippte sich auf die Nase und blinzelte ihm zu. »Wir Nacktmulle haben diese große Nase nicht nur, weil sie so toll aussieht, Pollock. Wie gesagt: Du bist ein erwachsener Mann. Ich mache dir keinerlei Vorwürfe. Beschwer dich aber bitte nicht bei mir, wenn die Katze ihre Krallen zeigt und du mit Kratzern nach Hause kommst, hm?«
    Pollock rieb sich genüsslich den Bart. Solange die Kratzer auf dem Rücken sind, ist das kein Problem.

24
    29.09.3042 A.D., 13:47
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Apartment von Leo Beauregard
    »Also, Shermar, was kann ich für Sie tun?«
    Pollock betrachtete den Ex-Justifier, der nur in einer langen Sporthose vor ihm stand. Seine beeindruckenden Muskelpakete an Armen und Rumpf glänzten regelrecht, weil sie von einem feinen Schweißfilm überzogen waren. »Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen.«
    Beauregard, der gerade einen ordentlichen Zug aus einer Wasserflasche nahm, machte eine wegwerfende Geste mit seiner sehnigen Pranke.
    »Okay.« Pollock sah sich nach einer Sitzgelegenheit um. Beauregards Apartment war eine Studie in spartanischer Innenarchitektur: grau gestrichene, schmucklose Wände, einfache Kugellampen an der Decke, ein absolutes Mindestmaß an robustem, rein auf Funktionalität ausgerichtetem Mobiliar. Ich kann mich schlecht auf seine Drückbank setzen. Pollock blieb gezwungenermaßen einfach in der Mitte des Raums stehen und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. »Mister Beauregard, bringen wir es ohne Umschweife hinter uns. Ich schätze Sie als einen Mann ein, der albernen Spielchen nichts abgewinnen kann. Das genaue Gegenstück zu einem Ihrer verstorbenen Nachbarn auf dieser Etage. Ich habe mich in Slim Kaschgalejews Wohnung umgesehen und bin dabei auf ein interessantes Brettspiel gestoßen.«
    »Sein Pseudoschach mit Atlantern als Figuren?« Beauregard lächelte schief. »Ja, ich habe ihm immer gesagt, er bräuchte mal ein ordentliches Hobby.«
    »Auf dem Feld mit Ihrer Figur lagen zwei Marker. Einer mit einer explodierenden Handgranate, einer mit zwei Männern darauf, die sich die Hand reichen«, sagte Pollock. »Was hat Slim damit denn Ihrer Meinung nach … nun … markieren wollen?«
    »Shermar, Shermar, Shermar.« Beauregard nahm das Handtuch, das er um den Hals hängen hatte, und wischte den Schweiß vom schwarzen Polster der Drückbank. »Wollen Sie jetzt doch Ihre Arbeit auf mich abwälzen? Ich dachte, Sie sind hier der schlaue Privatdetektiv.«
    »Bin ich auch«, sagte Pollock. »Ich will bestimmt nichts auf Sie abwälzen. Es ist nur so, dass Sie jetzt wegen dieser Marker quasi Teil meiner Arbeit geworden sind. Aber na gut. Machen wir’s anders. Ich sage Ihnen, was ich mir so überlegt habe, und Sie sagen mir, ob Sie meinen, ich könnte richtig liegen.«
    »Warum nicht?« Beauregard legte sich auf die Drückbank, hob scheinbar mühelos eine Doppelhantel aus ihrer Halterung, an deren Enden bestimmt jeweils siebzig Kilo hingen, und begann, Eisen zu pumpen.
    Angeber … Pollock versuchte, nicht weiter auf das beeindruckende Muskelspiel zu achten. »Fangen wir mit der Handgranate an. Es könnte sich natürlich nur um einen Verweis auf die Tätigkeit handeln, mit der Sie früher Ihre Brötchen verdient haben.«
    »Stimmt.« Beauregards Stimme klang nur ansatzweise gepresst. »Aber?«
    »Aber ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie auch ein Symbol für eine Ihrer grundlegenden Charaktereigenschaften ist. Sie verstecken es ganz gut, doch ich denke, Sie sind ein Choleriker, den man nicht über Gebühr reizen sollte, wenn man weiß, was gut für einen ist.«
    »Stocher nicht mit dem Stock im Tigerkäfig«, gab Beauregard Pollock Recht. Auf und ab ging die Hantel.
    »Sehr schön.« Pollock machte ein paar Schritte nach hinten, um sich locker gegen die Wand zu lehnen. »Kommen wir zu diesem Händeschütteln.« Freunde? Geschäftspartner?

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