Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
Vom Netzwerk:
seine Kinder liebt oder nicht. Ob man einer oder zehn oder hundert oder tausend Katzen ein Zuhause gibt. Ob man Männer oder Frauen oder Zwitter oder Bots oder Betas vögelt. Es ist alles egal.«
    Kacke … Pollock sah zur Tür, um sicherzugehen, dass Bruno nicht überraschend zurückgekehrt war. Diese feige Ratte braucht nicht zu wissen, dass ich eine weiche Seite habe. Dann schob er Mephistopheles behutsam beiseite, stand auf und stakste über die anderen verstreuten Katzen zu Hughette. »Es ist nicht alles egal«, sagte er leise. »Was Sie mir sagen können, zum Beispiel, das ist alles andere als egal.« Er fasste nach Hughettes Hand und streichelte ihr mit aller Zärtlichkeit, die er aufbringen konnte, mit dem Daumen über die Knöchel. »Vielleicht haben Sie Recht. Vielleicht vergisst die Seele wirklich nichts. Aber wenn dem so ist, dann gilt das für das Schlechte genauso wie für das Gute. Und Sie haben die Chance, hier etwas Gutes zu tun.«
    Hughette überrumpelte Pollock mit einem Gefühlsausbrauch: Sie fiel ihm schluchzend um den Hals, und er konnte nicht anders, als die Arme um sie zu legen. Ihr Rücken bebte, ihre Hände krallten sich in seinen Mantel, er spürte ihren heißen Atem an der Brust durch den Stoff seines Hemds. Er murmelte ein paar tröstende Worte – »Schon gut. Ganz ruhig« –, und sie presste sich in einer ruckartigen Bewegung noch enger an ihn, warf sich ihm entgegen.
    Fuck! Pollock geriet aus dem Gleichgewicht und machte einen ungelenken Schritt nach hinten. Seine Ferse landete auf etwas Weichem, das sich sofort fauchend unter seinem Stiefel wand. Einem Reflex folgend, nahm er den Fuß gleich wieder hoch, zwängte einen seiner Arme aus Hughettes Griff und hielt sich an der Kante des Servierwagens fest, um nicht umzukippen.
    Das Fauchen der Katze, auf die Pollock getreten war, ging in ein Maunzen über, anklagend und beleidigt zugleich. Die anderen Tiere im Raum stimmten ein, und begleitet von der Kakophonie dieses Katzenjammers ließ Hughette ihre schweren Arme an Pollocks Flanken herunterrutschen und starrte ihn an. »Du hast ihr wehgetan«, sagte sie leise, und noch einmal, lauter, grollender: »Du hast ihr wehgetan.«
    »Sorry«, entschuldigte sich Pollock rasch.
    Der Stoß, den ihm Hughette mit beiden Händen versetzte, mitten vor die Brust und mit ihrem vollen Gewicht dahinter, quetschte ihm die Luft aus den Lungen. Seine Hand glitt an der Kante des Servierwagens entlang, dann ins Leere, und er stürzte.
    »Du verdammter Wichser hast Grizabella wehgetan«, brüllte Hughette.
    Sie trat nach seinem Unterleib, ihr Bein eine wuchtige Keule aus Fleisch.
    Er wehrte den Tritt mit dem Knie ab, stechender Schmerz raste seinen Oberschenkel hinauf. Fuck! Fuck! Fuck!
    Metall kratzte singend auf Metall, als Hughette nach dem Futternapf auf dem Wagen grabschte. Sie bekam ihn zu fassen und hob ihn über den Kopf wie die bizarre Nahkampfwaffe einer ahumanen Rasse. Trockenfutter prasselte als Hagel kleiner brauner Bröckchen auf Pollock nieder.
    Pollock zog ein Bein an – das, das sich nicht anfühlte, als hätte man die Kniescheibe mit einem Vorschlaghammer bearbeitet – und setzte zu einem Tritt gegen seine Angreiferin an. Er hatte auf ihren Bauch gezielt, traf sie aber nur am Oberschenkel. Hughette krümmte sich erst und stürzte dann vornüber, führte ihren Schlag jedoch zu Ende.
    Die Kante des Napfs schrammte über Pollocks Schläfe, schnitt ihm in die Haut. Heißes Blut rann ihm ins Auge und legte einen rötlichen Schleier über die gesamte linke Hälfte seines Gesichtsfelds. Hughettes fettiges Haar strich ihm über den Mund. Sie war so auf ihm gelandet, dass ihr Gesicht in seiner Magengrube vergraben war. Er spürte sie knurren und ihre Zähne an seinem Hemd kauen. Sie beißt mich!
    Pollock stützte sich auf die Ellbogen und strampelte mit den Beinen. Stück für Stück robbte er nach hinten und befreite immer mehr von seinem Rumpf. Hughettes Gesicht rutschte auf seinen Bauch. Seine Hoden wanderten in ihrem Sack in Richtung seiner Leisten, als ihm klar wurde, dass diese Irre ihm in den Schritt beißen würde, wenn er seine Strategie nicht änderte. Er packte ihr Haar und zerrte ihr den Kopf in den Nacken. Aus einer Fratze aus Wut und Schmerz blitzten ihn Augen an, deren Blick kaum noch etwas Menschliches hatte. Es waren die Augen eines Raubtiers, das seine Jungen verteidigte. Er schlug ihr Gesicht gegen die Seite des Servierwagens. Einmal, zweimal. Ihre Wange platzte auf, und durch

Weitere Kostenlose Bücher