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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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fremd, mehr nach Raubtier als nach Mensch.
    »Interessante Augen«, bemerkte er leise.
    »Gleichfalls«, erwiderte sie. »Flirtest du gerade mit mir?«
    »Ganz unverbindlich. Hast du Angst vor mir?«
    Sie lauschte ihrem Herzschlag und bemerkte, wie trocken ihr Mund war. »Ja.«
    »Das nenne ich Mut, kleine Pilotin. Deine Freunde sind zu weit entfernt, um rechtzeitig einzugreifen, dein Captain ruft gerade zum dritten Mal, um dich dazu zu bewegen, dich aus der Schusslinie zu begeben, aber du stehst hier ganz nah bei uns und rührst dich keinen Zentimeter. Und du tust das nicht etwa, weil du so dumm bist, keine Angst zu haben – nein, du hast Angst, durchaus, das kann ich sehen, und ich kann es riechen. Aber du tust es trotzdem. Darf ich fragen, warum?«
    Ihre Beine wurden weich. »Weil es keinen Sinn ergäbe, wenn ihr mir was tut«, antwortete sie. »Argon und Toro sind beide bewaffnet, der Cetaner auch, und wenn ihr mir was tun würdet …«
    Er stand noch immer leicht vorgebeugt. Auf einmal wurde ihr klar, dass sie von dort hinten nicht auf ihn schießen konnten, ohne sie in Gefahr zu bringen. Er benutzte sie als Deckung.
    »Dann würden sie uns erschießen, meinst du.« Er nickte. »Und dann? Würden sie anschließend hinausfahren in die heraufdämmernde Nacht, drüben bei den anderen anklopfen und sie bitten, sie hereinzulassen, ehe die Jäger sie in Stücke reißen? Hörst du sie da unten? Das sind Hunderte, und sie sind hungrig.«
    Ehe ihr bewusst wurde, dass sie zurückweichen wollte, schloss sich seine Hand so schnell und leicht um ihren Nacken, dass es nichts Feindseliges an sich hatte. Es war eher, als wollte er sie stützen. »Entbehrlich, kleine Pilotin«, flüsterte er. »Das stand unter deinem Holo – entbehrlich. Entbehrlich für unseren Auftrag, und auch jetzt hat sich daran nicht viel geändert. Hat er dich gern, dein Captain? Täte es ihm weh, wenn dir etwas passieren würde? Wenn – hm. Sagen wir, wenn dich ein geisteskranker Tiger-Beta ohne erkennbares Motiv hier und jetzt fünfzig Meter tief in die Grube schleudern würde, so dass dein kleiner runder Schädel auf der Außenhülle von eurem Wrack da unten zerplatzt? Meinst du, das würde ihm schlaflose Nächte bereiten?«
    »Nox, Mann«, murmelte Arris unbehaglich.
    »Ja.« Novas Stimme zitterte. Als sie den Kopf bewegte, verstärkte er seinen Griff, nur ganz leicht, aber es machte deutlich genug, dass sie nur loskam, wenn er es zuließ.
    »Ja«, stieß sie hervor. »Es täte ihm weh. Jedenfalls glaube ich das. Mach doch, du Arschgesicht.«
    »Nox!«, warnte Arris und klang ernstlich beunruhigt.
    »Mach doch, du Arschgesicht«, wiederholte Nox versonnen, schaute über ihre Schulter und lächelte. Dann ließ er sie abrupt los, und sie wäre fast gestürzt. Nur Arris war es zu verdanken, dass sie auf den Beinen blieb, er griff rasch zu und hielt sie am Oberarm fest, aus einem Reflex heraus schlug sie nach ihm. Er ließ sie los, und sie hörte Nox leise lachen.
    »Was ist hier denn los?«, fragte jemand hinter ihm.
    Durch Tränen blinzelnd sah sie Wolf über dem Rand des Kraters auftauchen, er schwang sich hoch und starrte Nox an, eine Hand am Griff seiner Waffe.
    Wie ein Spiegelbild legte Arris eine Hand an die Viper ; die Bewegung war so schnell und leichthin, hatte diese spezielle Beiläufigkeit kybernetisch aufgepeppter Reflexe, dass Nova Wolf keine großen Chancen ausrechnete.
    Wolf runzelte die Stirn und schien zu einem ähnlichen Schluss zu kommen. Er nahm die Hand wieder fort und machte sich daran, das Seil hochzuziehen. »Hilf mir hier mal eben«, sagte er zu Nova, und nach einem kurzen Blick auf Nox drängte sie sich direkt zwischen den beiden Justifiers durch, statt einen Bogen zu schlagen, und stellte sich neben ihn. Er brauchte ihre Hilfe kein Stück, sie wäre eher im Weg gewesen, wenn sie versucht hätte, sich nützlich zu machen. Sie sog seinen Geruch ein, vertraut und ganz nah, und spürte, wie sich ihr Herzschlag beruhigte, obwohl es streng genommen keinen Anlass dafür gab.
    »Da kommt Morbus«, sagte Nox, als wären sie gar nicht da.
    Arris lauschte. »Scheiße, ja, du hast recht.«
    »Später gehört als ich, hm?«
    »Nur einen Sekundenbruchteil.«
    »Mach dir nichts draus«, tröstete Nox, schlug ihm leicht auf die Schulter und setzte sich in Bewegung. Arris folgte ihm. Nova starrte ihnen hinterher und wünschte, Argon würde sie abknallen. Alle beide.
    »Da ist er also wieder in freier Wildbahn«, sagte Wolf, rollte mit

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