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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Novas Ohren, und sie meinte noch immer zu hören, wie sie wüteten, wie sie sich von unten an der Luke zu schaffen machten. Sie fragte sich, ob sie heute Nacht würde schlafen können, dort drüben in der Anlage, und sie fragte sich, was wohl noch alles passieren mochte, bis sich die angeblich sicheren Türen hinter ihnen schlossen.
    Sie schaute nach unten, wo die zerschmetterte Virago lag, und ihr schauderte beim Gedanken an die Fracht, mit der sie begraben wurde – ein riesiges totes Rind, die bleichen Raubtiere, die es fraßen, und ein verschwundener brennender Mann, den außer Toro niemand gesehen hatte. Und Tina. Der Gedanke schmerzte fast so wie der an Gwenni und Puke. Die Virago von oben war ein befremdlicher Anblick, und sie verlor sich fast in den klaffenden Rissen im schwarzen Gestein. Wie ein Stöpsel im Abfluss eines riesigen Waschbeckens steckte sie dort unten, halb bedeckt von Trümmern.
    Als sie aufschaute, begegnete sie Arris’ Blick. Die Augen waren blau, das lange, strähnige Haar nicht blond, aber hell, sein Gesicht von der Sonne tief gerötet. Traurig sah er aus, fand sie. Eine seltsame Vorstellung, dass er und die anderen gekommen waren, um sie alle an Bord zu töten oder auszuliefern. Und jetzt retteten sie ihnen möglicherweise das Leben.
    Argon war nicht gerade überzeugt von ihren lauteren Absichten. Er stand mit Toro neben dem Frosch, den Arris an den Abgrund herangefahren hatte, so nah er es eben wagte, um das Seil daran zu befestigen, und behielt Arris im Auge. Seinen Ersatz und den für Sky – Arris hatte es ganz lapidar gesagt, als sei nichts dabei, dass ein Mann zwei Leute ersetzte. Nova fragte sich, was Argon dachte. Im Cockpit hatte er nur verächtlich geschnaubt, das seien typische Sparmaßnahmen.
    Arris beugte sich vor. Unwillkürlich schaute Nova ebenfalls nach unten und sah Wolf, der das Seil packte und anfing, die Wand hinaufzuklettern. Hinter ihm kam Nox, und sie erschrak über seine Größe und Geschmeidigkeit. Ohne weitere Umstände machte er sich an den Aufstieg, ohne Seil, er überholte Wolf mit einer Geschwindigkeit, als trabe er federnd über eine ebene Strecke, und ehe Nova recht auf die Idee kam, zurückzuweichen, tauchte er schon vor ihr und Arris auf, überragte sie um ein gutes Stück und zeigte Arris die Reißzähne. »Du siehst aus wie ein gekochtes Ferkel, Freund Arris.« Er streckte sich, wandte sich zur Sonne, in deren Licht sein Fell einen metallischen Schimmer hatte, und schnurrte sie wohlig an. »Dass ich die noch mal wiedersehe.« Er drehte sich wieder um und schaute auf Nova herunter, und ihr stockte der Atem. Hier und da war Fell ausgerissen, vor allem an den Gelenken, um den Bauch und auch im Gesicht, Wolf hatte sich offenbar nicht gerade Mühe gegeben, das Tape vorsichtig zu entfernen, oder es war nicht möglich gewesen. Trotzdem – er war schön. Die Aufnahme hatte nicht annähernd wiedergegeben, wie schön er war.
    »Danke, kleine Pilotin«, sagte er amüsiert, und sie erglühte.
    »Habe ich das etwa …«
    »Laut gesagt? Mindestens so laut gedacht, dass ich es hören konnte.«
    »Ich meinte das aber nicht … ich meine …«
    »Schscht. Ein bisschen Nettigkeiten zwischen Todfeinden, die zum Zweck des Überlebens dazu gezwungen sind, eine Notgemeinschaft zu bilden, ist doch nichts Verkehrtes. Ich tausche lieber Komplimente aus als Kugeln. Jedenfalls«, er grinste, »meistens.«
    »Zieh dir was an«, murmelte Arris. »Eddie lässt dich ohne Hosen nicht rein, sagt er. Hier.« Er zog etwas aus der Tasche und reichte es Nox, und als der es ausschüttelte, entpuppte es sich als einer der ultraleichten Thermoanzüge aus den Fahrzeugen.
    »Du bist ein Jump, nicht wahr?«, fragte Nox, zog die Krallen an einem Fuß ein und schob ihn durch ein Hosenbein.
    Nova starrte den anderen Fuß an – von Fell bedeckt, darunter fast menschlich bis auf die stark verbreiterten Vorderballen und die Zehen, die kürzer waren als die eines Menschen.
    »Das ist keine höfliche Frage«, ermahnte ihn Arris.
    Nova hörte, wie Argon ihren Namen rief, er klang wütend. Sie drehte sich nicht um – solange Wolf noch nicht oben war, bestand kein Grund zur Eile.
    »Ist es etwa anstößig, ein Jump zu sein?«, fragte Nox erstaunt. »Erwähnt man das nicht in besseren Kreisen?« Er steckte den anderen Fuß durch das zweite Hosenbein, zog den Anzug bis zur Taille hoch und beugte sich ein wenig hinunter, um Nova ins Gesicht zu sehen.
    Sie wich keinen Millimeter zurück. Er roch sehr

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