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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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So glitt sie einigermaßen sanft aufs Metallplast, lag mit geschlossenen Augen da und blutete höllisch.
    »Eieiei«, machte Arris leise, und sein kantiges Captain-Darkbuster -Gesicht hinter den hellen Haarsträhnen zerknautschte sich zu einem Ausdruck tiefster Besorgnis.
    Morbus betrachtete Nelly und fand keine Worte, um Arris’ Sorge zu zerstreuen. Hüfte zertrümmert, der untere Teil des Brustkorbs eingedrückt, fürchterlich viel Blut – das waren die Schäden, die auf den ersten Blick zu sehen waren. Nicht nachdenken , summte es in ihm, nicht nachdenken . Er zog sein Messer und schnitt Nellys Tarnanzug auf, darunter erwarteten ihn zerrissene Schuppenhaut, Knochensplitter und noch mehr Blut.
    Ohne dass er etwas sagen musste, reichte ihm Arris eine Sprühdose, und er sprühte zähen, gelblichen Schaum auf alles, was offen aussah. Der Schaum verband sich mit dem Blut zu einer klebrigen Schmiere und versiegelte die Wunden. Hilfreich, wenn man sich in den Daumen schnitt, wunderbar auch bei schlichten Durchschüssen, jedoch vollkommen unnütz bei inneren Blutungen und durchtrennten Arterien, die gern ein Stück in den Körper zurückschnellten wie durchgeschnittene Gummibänder und dann fleißig dort vor sich hinspritzten, wo der Schaum sie gar nicht erreichte. Aber sie hatten nicht die Zeit, um bei beschissener Beleuchtung eine laienhafte Notoperation durchzuführen. Entweder würde es reichen oder nicht. Hastig rollte er das MedSet wieder zusammen und hakte es in seinen Gürtel.
    Er packte Nelly bei den Schultern und nickte Arris zu.
    »Tu ich ihr nicht weh?«, fragte Arris besorgt.
    »Sie ist bewusstlos. Sie merkt das nicht.«
    »Sieht schlimm aus, oder? Das sieht wirklich, wirklich schlimm aus.« Fassungslos schüttelte er den Kopf.
    »Es wird nicht besser, wenn wir hier rumstehen«, erwiderte Morbus gereizt. Als Arris noch immer nicht reagierte, setzte er einen Befehl hinterher: »Pack mit an. Und zwar sofort.«
    Arris gehorchte prompt, aber widerwillig, wuchtete mühelos ihr zerquetschtes unteres Ende samt Schwanz in die Höhe. Zu Morbus’ Erleichterung gab Nelly keinen Laut von sich. Sie schleppten sie über den schrägen Boden, zweimal taumelte Morbus unter ihrem Gewicht und wäre fast gestürzt, einmal stolperte Arris über irgendeinen Mist am Boden. Das Licht, so schien es Morbus, wurde zunehmend trüber, und er verwünschte seinen idiotischen Einfall, während sie sich den abschüssigen Gang hinunterquälten.
    Eddies Blick sprach Bände, als sie endlich ankamen, aber er sagte nichts. Sie legten Nelly ab, räumten notdürftig den Weg zum Jeep frei, erledigten in großer Hast tausend Handgriffe, und es kam Morbus vor wie einer dieser Träume, in denen man es ungeheuer eilig hat, aber nicht vorankommt. Gemeinsam verfrachteten sie Nelly in den Jeep, dann trug Arris Eddie, dessen Protest sich nur in seinem verkniffenen Gesicht ausdrückte, zum Frosch. Es dauerte ewig, bis Morbus die Schleusentür aufbekam, wo ihm der Regen frontal entgegenpeitschte und ihn bis auf die Knochen durchnässte. Wenigstens war es ganz normaler Regen, eiskalt, aber offenbar ungefährlich.
    Eine exakt dosierte kleine Sprengladung an den Offroader, samt Zeitzünder, dann große Eile, Rumpeln über Schrott, den Argon nun wohl doch nicht mehr für ein paar Tois verscheuern würde, Nellys Aufstöhnen auf dem Rücksitz, graues Sickerlicht statt eitergelber Notbeleuchtung. Sie rumpelten über die Rampe und versanken augenblicklich so tief im Schlamm, dass er bis an die Fenster schwappte.
    Wir sind auf dem verschissensten Planeten des ganzen Universums gelandet , dachte Morbus, während er verbissen versuchte, den Jeep auf Kurs zu halten und sich der eilig angeworfene Scanner bemühte, andere Daten zu liefern als scheißgarnichts, weil er nicht durch den Schlamm kam. Sie fuhren auf der Schleifspur der Virago zurück, in der Hoffnung, Nox zu finden, obwohl diese Hoffnung winzig war. Vermutlich war er zuerst verbrannt, dann ertrunken und schließlich im Schlamm erstickt, und auf der Rückbank wimmerte Nelly. Es war ein schrecklicher Laut, der eher zu einem Kätzchen passte.
    Der Scanner warnte ihn vor einer Felskante, er umfuhr sie, und der Jeep kletterte mühelos wie eine Bergziege an einer Stelle aus dem Schlamm, die Morbus für unpassierbar gehalten hätte. Er fuhr ein Stück weiter und hielt an. Wo der Frosch steckte, wusste er nicht, das Fahrzeug war flacher als der Jeep und vollständig im zähen Schlamm untergetaucht. Blieb nur zu

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