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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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hoffen, dass die Frontscheibe hielt, sonst konnte er hier ewig warten, während Arris und Eddie im Dreck erstickten.
    Die Virago war zu seinem Erstaunen noch andeutungsweise zu sehen, schwach und verschwommen glomm sie in der Dunkelheit, als sei sie radioaktiv, von Wasserdampf umgeben, weil die Regentropfen auf der heißen Außenhülle explodierten. Ihre Konturen waren nur zu ahnen.
    Die Explosion, die den Offroader hatte hochgehen lassen, lag schon über eine Viertelstunde zurück. Keine Spur von Nox, auch der Scanner zeigte nichts an. Morbus aktivierte sein JUST . »Arris? Kannst du mich hören?«
    Das JUST knackte vernehmlich. »Klar und deutlich. Over.«
    Nachdenklich starrte Morbus zur Virago zurück. Hier draußen blockierte nichts mehr das Signal. Hinter ihm kämpfte sich endlich der Frosch aus dem Dreck.
    »Wohin jetzt?«, fragte Arris in seinem Ohr. »Over.«
    »Hast du den Scanner laufen?«
    »Oh«, machte Arris. »Nee. Sorry. So. Jetzt aber. Over.«
    »Idiot«, murrte Eddies Stimme aus dem JUST und fügte in einer perfekten Arris-Imitation spöttisch hinzu: » Over .«
    Morbus verbiss sich ein gewohnheitsmäßiges Grinsen, nach dem ihm nicht zumute war. »Welchen Radius scannt ihr?«
    »Oh. Hm. Bei den Witterungsbedingungen … also, eingestellt ist es auf zwanzig Kilometer. Over.«
    »Auf was kann man es einstellen?«
    »Maximal? Over.«
    »Ja, Arris. Maximal.«
    »Fünfzig, glaube ich. Over.«
    »Dann mach das doch mal.«
    »Klar. Sorry. Erledigt. Over.«
    »Irgendwas Interessantes bisher? Irgendeine Siedlung, irgendeine Formation, irgendein Lebenszeichen?«
    »Ja. Die Virago . Und ihr beide. Sonst nichts. Over.«
    »Da könnte man meinen«, knurrte Eddie, »er hätte einen Witz gemacht. Hat er aber nicht.«
    Morbus trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. »Kein Lebenszeichen?«, fragte er nach. »Ganz sicher?«
    »Ganz sicher. Over.«
    Nox, Nox, Nox , dachte Morbus und würgte einen riesigen Klumpen hinunter, der plötzlich in seiner Kehle saß, ehe er wieder sprechen konnte. »Gut. Wir fahren weiter.«
    »Wohin?«
    »Geradeaus«, erwiderte Morbus nach einer Weile, als ihm klarwurde, dass Arris fertig war und zum ersten Mal, seit er ihn kannte, sein penetrantes Over vergessen hatte, was normalerweise ein Anlass für eine kleine Feier gewesen wäre. Er schätzte jedoch, die fiel aus. »Und sag Bescheid, wenn sich irgendwas Interessantes auf dem Scanner zeigt. Ich hab nicht mal die halbe Reichweite von eurem.«
    »Alles klar. Over.«
    Sie waren noch keinen Kilometer weiter – die Fahrt gestaltete sich schwierig, weil sie immer wieder durch Schlammlöcher tauchen oder sie weiträumig umfahren mussten –, da funkte Eddie ihn an, privat. Das war Blödsinn und reine Provokation, denn natürlich konnte Arris hören, was er sagte, nur Morbus’ Antwort bekam er nicht mit. »Wenn Nelly tot ist, sag doch bitte Bescheid. Ich möchte dann gern umsteigen.«
    »Das ist pietätlos, Eddie«, sagte Morbus kalt und warf einen Blick über die Schulter. Er konnte nicht beurteilen, ob Nelly noch lebte, regen tat sie sich jedenfalls nicht, und auch das Wimmern hatte aufgehört.
    »Er singt«, beschwerte sich Eddie. »Arris singt.«
    Morbus riss sich zusammen. Bedrücktes Schweigen und düstere Gedanken brachten sie jetzt auch nicht weiter. »Singt er so schrecklich?«
    »Nein, er singt ziemlich gut. Es geht mir ums Prinzip.«
    »Steck dir dein Prinzip doch so tief in den Arsch, bis es oben wieder rauskommt«, schlug Morbus vor. » Over .«
    Eine Weile war Stille. Dann knackte das JUST , und Arris’ Stimme erklang. Er hatte einen tiefen Bariton und sang etwas von Horseheadz United . Offenbar hatte Eddie beschlossen, dass Morbus teilhaben sollte. Morbus lauschte eine Weile. Arris sang von trostloser Einsamkeit und riesengroßen interplanetaren Mistkäfern, die Scheißhaufen zusammenrollten, die man Planeten nannte und auf denen Schmeißfliegen lebten, die versuchten, einander davon zu überzeugen, dass es einen Unterschied bedeutete, auf welchem der Haufen man sein kurzes Leben fristete und welche Oberfliege die Befehle gab. Danach sang er eine der wenigen Balladen der Band, die die Schönheit von durch Splittergranaten verursachten Wunden pries. Morbus musste zugeben, dass Arris’ Stimme das Schönste an der Sache war.
    »Arris?«, fragte er.
    »Ja? Over.«
    »Kennst du was von Contact ? «
    Kurze Stille.
    »Sicher. Aber ich kann die Texte nicht auswendig. Over.«
    »Wenn du dir nicht sicher bist, summ einfach an der

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