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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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schüttelte den unnützen Gedanken ab. »Ich weiß nichts. Kommunikation war weg, die verdammte Kuh ist durchgedreht, vielleicht auch andersrum. Wir hatten den Sprung noch nicht eingeleitet, Nova hatte nicht mal die Daten eingegeben. Möglich, dass es eine Fehlfunktion war. Ich weiß weder, wo wir sind, noch warum.« Argon aktivierte sein JUST , Wolf folgte seinem Beispiel. Kein Funkkontakt.
    »Störsender«, vermutete Wolf mit gerunzelter Stirn, dann zögerte er. »Puke ist tot, Captain. Genick gebrochen.«
    Übelkeit wallte in Argon auf. »Wann?«
    »Eben gerade, bei uns im Quartier«, erwiderte Wolf erstaunt. »Wann denn sonst?«
    »Wart ihr dabei?«
    Er spürte, wie sie einander anschauten, auch wenn Toro vermutlich nicht viel mehr sah als vage Umrisse. In den letzten Monaten hatten sie sich diese wortlosen Blicke angewöhnt – wenn er gereizt war, wenn er über einen ihrer blöden Witze nicht lachte, wenn er zu hart reagierte oder ihrer Meinung nach zu lasch, wenn er das Interesse irgendeiner Frau nicht mitbekam oder nicht registrierte, dass eine interessante Frau in der Nähe war, das Essen nicht schmeckte, das Wetter nicht stimmte, irgendwer im vermeintlich falschen Augenblick hustete oder einer von ihnen eine Respektlosigkeit äußerte, die im Normalfall nur ein Grinsen zur Folge gehabt hätte. Sein erster und sein zweiter Offizier schlichen um ihn herum wie um einen Gemütskranken, als hätten sie sich bei Nova mit der O-nein- hab-ich-was-Falsches-gesagt-Seuche angesteckt, und obwohl er wusste, dass er selbst schuld daran war, weil er tatsächlich gereizt, verstimmt, unberechenbar gewesen war, hätte er sie für jeden dieser Blicke am liebsten mit den Köpfen gegeneinandergeknallt. Hielten sie ihn für blöd? Dachten sie ernsthaft, er bekäme das nicht mit?
    Er atmete tief durch. »Ich habe eine Frage gestellt.«
    »Aye«, erwiderte Wolf rasch. »Ja, wir waren dabei.«
    »Ist es beim Sprung passiert? Oder als die Schwerkraft ausgefallen ist?«
    Wieder so ein Blick.
    »Vor dem Sprung hat er noch gelebt«, sagte Toro dann. »Nach dem Sprung hat er sich nicht mehr gerührt.«
    Die Erleichterung war mäßig, aber trotzdem spürbar. Immerhin hatte Argon ihn nicht eigenhändig umgebracht, als er die Schwerkraft ausgeschaltet hatte.
    Wenn Puke bei den beiden im Quartier gewesen war, hieß das, er hatte sich wieder mit Gwenni gezofft. Wunderbar. Die beiden waren seit bald zwei Jahren einander entweder treu ergeben oder der festen Überzeugung, der andere sei die Inkarnation allen Übels. Argon wollte gar nicht wissen, wie die letzten Worte lauteten, die sie miteinander gewechselt hatten.
    Wolf erwiderte seinen fragenden Blick und erriet, was er dachte. »Wir haben noch nicht nach ihnen geschaut.«
    »Scheiße«, murmelte Toro bedrückt. »Gwenni. Die dreht durch.«
    Die Tür zu Quartier eins war in bösem Zustand, nachdem sich Toro mit ihr befasst hatte, die von Quartier zwei gab nach, als Argon ihr mit dem Servohandschuh nachdrücklich signalisierte, dass er nicht zu verhandeln gedachte. Schon als sie davorgestanden hatten und von drinnen kein Laut hervordrang, hatte er gewusst, dass etwas nicht stimmte, aber mit dem, was er sah, hatte er nicht gerechnet.
    Regen.
    Argons Herzschlag setzte aus.
    Das Quartier endete zwei Schritte von der Tür entfernt. Es gab nur noch jeweils ein kleines Stück Wand links und rechts. Und vier Spinde, an dem von Little hing das angekohlte Holo einer nackten Katzen-Beta. Sie strahlte Argon mit spitzen kleinen Zähnchen an, als sei alles in bester Ordnung, solange man nur mit bloßen Brüsten herumlief.
    Normalerweise war hier ein kurzer Gang mit zwei Türen, die eine hatte in das Quartier geführt, das sich offiziell Gwenni und Nova teilten, im anderen hatten Puke und Little geschlafen – regelmäßige Tauschereien vorbehalten, je nachdem, wie es zwischen Puke und Gwenni stand. Es waren ausnehmend bescheidene räumliche Verhältnisse, pro Person keine sechs Quadratmeter, aber jetzt war bis auf ein bisschen Boden und ein kurzes Stück Wand gar nichts mehr übrig.
    Sie standen da und schwiegen. Wolf hatte nur einen kurzen Blick hineingeworfen und sich wieder dem Gang zugewandt, und das erlaubte Argon den Luxus, sprachlos die Regenwand anzustarren, ohne sich Gedanken um seine Sicherheit zu machen. Er dachte daran, dass auch Nova möglicherweise hier gewesen wäre, wenn sie nicht mit Schwierigkeiten gerechnet hätten, manchmal flog er gern selbst, und Wolf leistete ihm als Navigator

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