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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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die Tickets«, sagte er zu Nova. »Das sollten wir wirklich nicht mit leerem Magen angehen.«

Arbeitsanweisung VII
    Die Rückkehr
    Kehren Sie erfolgreich von einer Mission zurück, steht Ihnen eine gewisse Zeit zur Erholung zu. Genießen Sie Ihren Urlaub, den Ihnen StellarExplorations nach erfolgreichem Einsatz gern gewährt, und denken Sie daran: Ihre Erholung dient auch dem Unternehmen. Wir erwarten Sie in bester Verfassung zurück für Ihren nächsten Einsatz!

32
    Datum: 08. November 3046
    System: Shiva
    Planet: Bismarckmond Dolphin
    Ort: Büros der Firma S.K.Y
    Sie war nervös. Während sie wartete, verspürte sie nacheinander das Bedürfnis, aufs Klo zu gehen, auf und ab zu wandern und die Bilder an den Wänden zu betrachten – großformatig, ein wenig skurril und tatsächlich der Betrachtung wert –, und den wirklich lächerlichen, aber umso dringlicheren Impuls, ihre Frisur zu richten und sich nicht vorhandene Flusen von demeng anliegenden Blazer zu zupfen.
    Sie tat nichts von alldem, sondern wartete ruhig, verwundert, dass man sie warten ließ, und eher amüsiert ob ihrer Nervosität als verärgert. Möglicherweise gefiel es ihr sogar ein wenig. Es war eine Weile her, dass ihr zum letzten Mal ein wenig flau im Magen gewesen war.
    Als der junge Assistent schließlich erschien und sie bat, mit ihm zu kommen, lächelte sie ihm zu. Er erwiderte das Lächeln, geleitete sie in ein kleines Büro, das ein bisschen zu eigenwillig eingerichtet war, um es mit der Bezeichnung geschmackvoll zu beleidigen, und schloss die Tür hinter ihnen. Er bot ihr einen Platz auf einem der zwei kleinen Sofas an, schenkte ihr ein Glas Wasser ein, als sie es den angebotenen Alternativen vorzog, und dann ließ er sich auf das andere Sofa sinken, statt in ein Nebenzimmer zu verschwinden.
    Sie musterte ihn mit ein wenig mehr Interesse. Er war sehr jung, hatte ein offenes Gesicht mit hohen Wangenknochen, die man vor langer Zeit einmal slawisch genannt hätte, das blonde Haar war zu kurz, um sich ernsthaft zu locken, zeigte aber eindeutig Bestrebungen dazu. Sein Blick ruhte auf ihr, während sie ihre Betrachtungen vornahm, die Hände lagen locker im Schoß. Sie hätte recht gern gewusst, was in zehn Jahren aus ihm geworden sein würde. Er hatte Potenzial für beides – für den nicht uncharmanten, aber etwas zu selbstgefälligen Typ Mann, dem alles zu früh zugeflogen war und dessen Instinkte sich deshalb nicht richtig hatten entwickeln müssen, oder für jemanden, mit dem es tatsächlich die Klingen zu kreuzen lohnte, weil es möglich war, zu verlieren.
    »Sie wissen, dass ich nicht hier bin, um mit Ihnen zu sprechen«, sagte sie schließlich, als sie ihre Betrachtungen abgeschlossen hatte.
    »Ich habe es befürchtet.« Er lächelte. »Aber wegen der Aussicht sind Sie auch nicht hier.«
    »Die ist sicher spektakulär«, gab sie zu.
    Die Geschäftsräume von S.K.Y lagen hoch über der Oberfläche des Monds, der ganz dem Glücksspiel gewidmet war, und jenseits der Fenster stürzte der Blick in einen Abgrund aus Lichtern.
    Sein Blick war sehr direkt, und deshalb entschied sie sich für die direkte Konfrontation. »Er weiß, dass ich hier bin, nicht wahr?«
    Er wartete, sagte nichts, zuckte nicht mit der Wimper.
    »Morbus«, schoss sie ins Blaue und sah, wie ein winziger Nerv in seinem Gesicht zuckte. Entspannt lehnte sie sich zurück. »So hat er sich zumindest zuletzt genannt. Unter dem Namen haben Sie ihn wohl kennengelernt?«
    Er schwieg. Sein Gesicht war blass. Er hielt sich gut, aber er war noch sehr jung.
    »Leynard? Sind Sie noch bei mir?«
    Auf seinen eigenen Namen reagierte er kaum, aber seine Miene war zu neutral, er hatte bereits eine brauchbare Maske entwickelt, aber noch nicht gelernt, sie mit passenden Ausdrücken zu beleben, damit sie echt wirkte.
    »Ich warte auf die Pointe.« Aus dem zuckenden Nerv am Mundwinkel wurde ein Lächeln. »Morbus?«
    »Ich bin nicht hier, um zu spielen«, sagte sie sanft. »Rufen Sie ihn an.«
    »Ich …«
    »Jetzt.«
    Er musterte sie, wieder zuckte der Nerv, wieder verwandelte er es in ein Lächeln.
    Diesmal lächelte sie nicht zurück.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte er etwas steif. »Ich rufe meinen Vorgesetzten an, möglicherweise kann er Ihnen weiterhelfen.«
    »Ich bin ganz sicher«, erwiderte sie freundlich.
    Als er gegangen war, saß sie eine Weile da und betrachtete das große Bild an der Wand, ein wilder, verzerrter Schatten irgendeines Tiers. Dann stand sie doch auf,

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