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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Welt bereithalten konnte, es war nichts anderes denkbar. Aber Nelly streckte sich durch, ungeachtet des zertrümmerten Beckens, bis sie nur noch auf Fersen und Schulterblättern lag. Das reißt alles wieder auf , dachte Morbus benommen, aber für einen schrecklichen Augenblick konnte er sich nicht rühren.
    Ein leichtes Zittern lief über den Körper unter der silbrigen Isolierdecke. Und dann erfasste der Krampf Nelly, wie am Abend zuvor das Beben den Planeten erfasst hatte, und dreihundertfünfzig Kilo reine Muskeln begannen unkontrolliert zu zucken.

11
    Datum: 26. Juli 3042
    System: unbekannt
    Planet: unbekannt
    Ort: Wrack des Raumfrachters Virago
    Für ein so sorgfältig vorbereitetes und lang ersehntes Ereignis, das sie so viel kostete, war der Umgebungsscan ernüchternd unspektakulär. Wolf setzte in ermüdender Fummelarbeit etliche Parameter fest, drückte auf einen Knopf und bestätigte den Befehl. Das Kontrollpult piepste zehn Minuten lang penetrant vor sich hin, auf dem Schirm überlagerten lange Reihen von Daten das Abbild der glühenden Ebene, das sehr viel beeindruckender gewesen war, und Argon speicherte fein säuberlich alle neu eingelesenen Daten auf einem kleinen Chip ab.
    Es gab ein paar Serien, in denen es um Justifiers ging, die ständig irgendwelche wahnsinnig unbekannten Planeten scannten, und obwohl er längst wusste, dass in Wirklichkeit kein den Boden erschütternder kreisförmiger Lichtblitz samt einer Art Druckwelle von dem scannenden Raumschiff ausging, verspürte Argon bei jedem Scan dieselbe lächerliche Enttäuschung wie beim ersten Mal. Damals, erinnerte er sich, hatte Nelly ihn beobachtet, im Gesicht jenen wissenden Ausdruck, den er später als Lächeln zu deuten gelernt hatte, aber sie hatte nichts gesagt.
    »Na ja«, sagte Wolf auf dem Navigatorsitz. »Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das Ding noch wie neu wäre, hm?«
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Nova den Schirm, über den verstümmelte Daten zogen. »Das System hat ein paar Ausfälle, ja, aber eigentlich nicht so massiv.«
    »Sieht ziemlich massiv aus, wenn du mich fragst.« Wolf öffnete ein kleines Fenster auf dem Schirm, ein ganz schlichtes, der ganze grafische Schnickschnack war abgeschaltet. Mit den Zahlen konnte Argon wenig anfangen, er beugte sich vor und wandelte die Darstellung in eine grafische um. Nova und Wolf waren zu angespannt, um wie sonst spöttische Blicke zu wechseln … das Einzige, was die beiden zu einer Einheit zusammenschmolz, war der gemeinsame Spott darüber, dass Argon Probleme hatte, reine Zahlenwerte zu einem Bild umzurechnen.
    Diesmal lag es jedoch nicht an ihm: Fehlende Daten rissen riesige Löcher in die Abbildung.
    »Irgendwas im Boden blockiert das Signal«, stellte Nova fest, tippte ein bisschen herum, und die Löcher wurden aufgefüllt.
    »Was hast du gemacht?«, fragte Argon.
    »Ich habe alles im Radius, was nicht vom Scan erfasst wurde, als Gestein klassifiziert. Erhöht nicht den Informationsgehalt, aber die Übersichtlichkeit.«
    »Wir scheinen uns auf einer Art Plateau zu befinden«, stellte Wolf fest.
    »Riesiges Plateau, oder?«, fragte Nova. »Mehrere Dutzend Kilometer. Und hoch … schaut, der Scan erfasst nicht, was unten liegt.«
    »Da ist ein See.« Mit einem Seitenblick auf die prognostizierten Temperaturen der nächsten Tage ließ Argon den Computer die beste Route zu Fuß ausrechnen.
    Der Rechner veranschlagte drei Tage. Wie tief der See war, ließ sich nicht ermitteln, möglicherweise war er längst ausgetrocknet, ehe sie ankamen.
    »Was ist das?«, fragte Nova stirnrunzelnd und deutete auf ein Gebilde, das einige Kilometer von der Virago entfernt und nicht allzu weit von einer der unregelmäßigen Grenzen ihrer virtuellen Karte lag, wo vermutlich der Rand des Plateaus verlief. Sie vergrößerte den Ausschnitt. Es war eine auffallend regelmäßige Struktur, der Scanner vermeldete Gestein und Metall, und ein Teil der Darstellung war in dem dunklen Rot gehalten, mit dem Nova nicht gescannte Bereiche aufgefüllt hatte.
    Wolf drehte das Bild und drang eine Datenschicht tiefer. Überwiegend Dunkelrot, aber auch einige gerade oder sehr gleichmäßig geschwungene Linien.
    »Wände«, sagte er. Das Wort hatte Wucht, es erzeugte Wellen aus angespanntem Schweigen, das Argon schließlich brach: »Kein Anzeichen für Leben. Vielleicht uralt, vielleicht verlassen.«
    »Wahrscheinlich sogar.« Wolf zoomte näher heran. »Sieht aber recht intakt aus, oder? Vielleicht sollten wir

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