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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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etwa einem Jahr bei uns. Seit … seit …«
    »Seit Sky erschossen wurde.«
    »Ich denke, die sitzt neben dir?«
    »Das tut sie auch.«
    »Das gibt sich wieder«, versicherte Morbus dem verstörten Arris, obwohl er nicht ganz sicher war. Immerhin hatten beim letzten Mal Traumaexperten an Nox herumgewerkelt, ihm Medikamente verpasst, ihn in Suggestionstanks gesteckt, ihn sozusagen einer professionellen Reprogrammierung unterzogen. Danach hatte er auf einmal Vergnügen an Beatball und gelben Bohnen gefunden, womit man ihn vor der Sache auf Duve ohne TransMatt-Portal ins nächste Sonnensystem hätte jagen können. Aber immerhin redete er nur noch mit Leuten, die auch die anderen sahen, es sei denn, er wollte Eddie ärgern.
    Man wird nie wieder so stabil wie vorher , hatte Nelly einmal zu Morbus gesagt, als es Nox beliebte, zwei Tage lang lächelnd auf einem Dach zu sitzen und nur stumm mit der Schwanzspitze zu zucken, wenn man ihn ansprach. Wenn man einmal über einen bestimmten Punkt raus ist, dann gibt es Dutzende neuer Sollbruchstellen im Hirn. Der Schritt von dem, was wir normal nennen, zu dem, was wir als behandlungsbedürftig betrachten, ist dann noch viel kleiner, als er ohnehin schon ist . Im Augenblick kam es ihm vor, als würde Nox vergnügt über den Abgrund springen, in dem der Wahnsinn kochte, und wieder zurück, und wieder rüber, als wäre es ein nettes kleines Spiel.
    »Okay«, sagte er. »Wir philosophieren später weiter, ja? Erst mal müssen wir uns überlegen, was wir mit den Viechern dort unten anstellen.« Er schaute zu Arris hinüber.
    »Sprengen«, schlug der pragmatisch vor.
    »Das halte ich für keine …«
    »Du meinst die Überraschungseier?«, erkundigte sich Nox. Mit einem Mal leuchteten seine Augen.
    »Was für Eier?«, wollte Arris wissen, der sich allmählich auch näher wagte.
    »Die Kokons?«, fragte Morbus verblüfft. »Warst du etwa da unten, Nox?«
    Ein vorwurfsvoller Blick traf ihn. »Gleich muss ich dich doch für echt halten. So dumme Fragen würde ich dir nicht in den Mund legen, ich habe viel Achtung vor dir. Oder nicht?« Er kratzte sich hinter einem seiner pelzigen runden Ohren. »Wenn ich dich so etwas fragen lasse, wohl nicht.«
    »Okay. Du warst da unten. Es gibt vier Höhlen, ja? Warst du in allen?«
    Nox nickte.
    Es fiel Morbus wie Schuppen von den Augen. »Es gibt noch mehr Ausgänge, richtig?«
    »Zwei Ausgänge. Den, den ihr benutzt habt, und noch einen anderen. Da ist was eingestürzt. Die Höhle ist leer.« Er verzog das Gesicht. »Und nass«, fügte er angewidert hinzu.
    »Und die anderen Höhlen? Sind die so wie die hier? Sind da auch diese Kokons?«
    Lächelnd nickte Nox. »Ich habe einen ausgepackt. Schmecken ganz gut, sind aber ziemlich zäh.«
    »Mann, Nox«, entfuhr es Arris.
    »Der, den ich nicht kenne, stellt sich ziemlich an«, fand Nox. »Man isst, was da ist.«
    Er zwinkerte Sky zu, mit solcher Selbstverständlichkeit, dass Morbus sie in der Dunkelheit eines kurzen Blinzelns aufflammen sah, zwischen ihm und Nox, leuchtend orangenes Fell mit den schwarzen, wie hineingebrannten Streifen. Sky, biegsam und schlank und jung und von der Arroganz einer zwei Meter langen Siamkatze. Morbus , echote ihre amüsierte Stimme in seinem Ohr, du hast doch nicht schon wieder Angst um dein eines kleines Leben?
    Besorgt warf er einen Blick zum Himmel. »Irgendetwas wird die Dinger zur Reife bringen. Entweder die Zeit oder ein bestimmtes Ereignis. Sehr gut möglich, dass es die Temperatur ist. Drei Höhlen voller Kokons, das gibt eine Katastrophe. Wir sollten …«
    »Wartet hier«, sagte Nox sanft, und ehe einer der beiden etwas sagen konnte, war er im Felsspalt verschwunden.
    Eddie war sehr ruhig, als sie zurückkehrten. »Hallo Nox«, sagte er nur tonlos. »Du siehst aus wie Sau.«
    »Er hat ungefähr siebzig Kokons zerstört«, erklärte Morbus müde. »Riesenschweinerei.«
    »Das heißt also, es gibt noch mehr«, erwiderte Eddie, stiefelte davon und warf Nox eine Tube Reinigungsschaum aus dem Werkzeugkasten zu.
    Nox fing sie auf, stellte sie ungeöffnet auf dem kleinen Absatz beim Eingang ab, setzte sich daneben und fing an, sich mit der langen Zunge und bloßen Händen zu putzen.
    »Meine Fresse«, sagte Eddie.
    »Jetzt gibt es immerhin um die siebzig Lucies weniger«, gab Morbus zu bedenken und strahlte Nox an. Nackt und verrückt hin oder her – er war am Leben. »Siebzig Lucies weniger und einen Nox mehr.«
    »Ob das ein so guter Tausch ist, weiß ich nicht«,

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