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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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schnaufte Eddie. »Dass es noch siebzig Lucies gab, heißt leider, dass es wohl noch mehr gibt. Zwei Stück, möglicherweise der Nachwuchs von etwas mit einem großen Revier – vorstellbar. Hier zwei, dort siebzig … unwahrscheinlich, dass es sich damit hat. Richtig?«
    »Gut möglich, ja. Aber immerhin ist Nox …«
    »Er ist nackt«, stellte Eddie fest, als fiele es ihm jetzt erst auf.
    »Er hat einen kleinen Rückfall.«
    »Bestens. Wenn du mich fragst, war er zwischendurch gar nicht wieder wirklich auf der Höhe, aber das heißt jetzt, er ist wieder richtig durchgeknallt, oder?«
    »Er kann dich hören.«
    »Nox«, rief Eddie, »bist du wieder so richtig beschissen durchgeknallt?«
    Nox blickte auf, lächelte und nickte. »Tut mir leid.«
    Eddie hob die Brauen und machte seine dreieckigen Augen.
    »Warum bist du eigentlich noch schlechter gelaunt als sonst?«, fragte Morbus gereizt. »Wir …«
    »Sie haben gescannt, während ihr dort draußen wart.«
    »Was?«
    »Sie haben gescannt. Keine Ahnung, was sie erfasst haben, der Scan lief etwa acht Minuten lang.«
    »Oh, scheiße!«
    »Richtig. Timing, hm?«
    »Mit ein bisschen Glück gehen sie davon aus, dass wir nicht hier sind, sondern dort hinten …«
    »Die ungefähre Richtung stimmt«, beharrte Eddie unerbittlich.
    »Und was sollen sie machen? Zu Fuß herkommen? Durch den Schlamm?«
    »Es sind über fünfzig Grad da draußen. Wenn das so weitergeht, ist der Boden bis heute Abend so weit getrocknet, dass du einfach rüberlaufen kannst. Jedenfalls wenn auch die Tage deutlich länger sind, was angesichts der langen Nacht und dem Umstand, wo die Sonne nach mehreren Stunden erst steht, durchaus wahrscheinlich ist. Ich schätze den Tag-Nacht-Zyklus auf zweiunddreißig Stunden. Mindestens.«
    »Aber selbst wenn …«
    »Sie haben uns auf dem Scan, davon kannst du ausgehen. Die Gegend ist mit deinen Lucies verseucht. Und wir haben einen irren Nox zurück, der sich Alienblut aus dem Fell leckt, nackt herumrennt und möglicherweise jede Sekunde auf einen von uns losgeht. Verzeih meine schlechte Laune. Und verzeih, dass ich es dir so offen sage, aber wir bleiben nicht hier.«
    Sie starrten einander an. »Na, dann verzeih, dass ich so offen frage, aber wo gehen wir denn hin?«, erkundigte sich Morbus spitz.
    »Nordosten.«
    »Ach. Und was ist im Nordosten?«
    »Ein Gebäude. Jedenfalls vermute ich das.«
    Morbus war klar, dass sie sich benahmen wie kleine Kinder, aber er kam aus der Schleife nicht raus. Am liebsten hätte er Eddie die Faust mitten in die selbstgerechte Fresse gezimmert. Mit Mühe riss er sich halbwegs zusammen. »Und das weißt du woher?«
    »Ich habe gescannt, während ihr unter der Erde wart.«
    »Du hast …«
    »Nachdem sie gescannt haben. Da kam es ja ohnehin nicht mehr darauf an.«
    »Du hast von hier aus …«
    »Nein, habe ich nicht. Sehe ich aus wie ein Idiot? Ich bin mit dem Frosch rausgefahren und habe …«
    »Du hast Nelly allein gelassen?«, brüllte Morbus so unvermittelt, dass er fast selbst zusammengezuckt wäre. »Du hast Nelly hier mutterseelenallein mit dem Ding dort drüben im Kokon gelassen, um einen nicht mit uns abgesprochenen Scan durchzuführen? Bist du völlig durchgedreht?«
    Ganz kurz Stille, sehr, sehr tiefe Stille, in der alles möglich schien. Dass sie runterkamen. Dass sie aufeinander losgingen. Es war seltsam, Morbus hatte sich noch nie richtig mit Eddie angelegt, sie waren eigentlich immer halbwegs miteinander ausgekommen, aber jetzt fragte er sich, wie ihm das jemals möglich gewesen war.
    »Nelly?«, fragte Nox mitten in die Stille. »Was ist mit ihr? Wo ist sie überhaupt?«
    Als wäre das ihr Stichwort gewesen, stöhnte Nelly auf. Nox war schneller bei ihr als Morbus. Fassungslos starrte er mit bernsteinfarbenen, weit aufgerissenen Augen auf sie hinunter.
    Nellys Körper streckte sich. Für einen kurzen Augenblick glaubte Morbus, sie käme zu sich. Es gibt Idioten – er hatte einige Jahre seines Lebens an eine Vertreterin dieser Spezies verschwendet –, die daran glauben, man müsse sich etwas nur fest genug vorstellen, damit es Wirklichkeit wird, und dann geschähe es, so unausweichlich, als hätte es nie anders sein können. Die Kraft der Gedanken lenkt Krankheit, Krieg und das, was uns morgen erwartet.
    Morbus trat den Gegenbeweis an – für einen Augenblick stand ihm so klar vor Augen, wie Nelly die Augen aufschlug und um einen Schluck Wasser bat, dass es ihm unausweichlich schien, die einzige Option, die die

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