Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
Vom Netzwerk:
und mein Ersatz. Richtig?«
    Unvermittelt blieb Nox stehen, fast wäre Scar gegen ihn gerannt. Der Kopf des Wolf-Betas rutschte aus seiner Armbeuge und hing schlaff herunter, blutiger Schaum tropfte von den Lefzen.
    »Sky«, wiederholte er. »Du hast dich nicht auf dem Laufenden gehalten, mein lieber alter Freund.«
    »Ganz versehentlich habe ich den Newsletter für streng geheime Konzerninterna abbestellt«, erwiderte Argon. Mit dem Spott in seiner Stimme hätte man Löcher in die Außenhaut der Virago ätzen können.
    Grob stieß Scar dem Tiger-Beta den Lauf der MP zwischen die Schultern, er zuckte nicht einmal zusammen. Plötzlich hatte Nova das Bild vor Augen, wie sie Scar erst aufschreien hörten und dann, mit sekundenbruchteilkurzer Verzögerung, sehen würden, wie sich dieser Nox umdrehte und sie in Stücke riss. Er sah aus, als könnte er das mit Leichtigkeit tun.
    »Es war einmal«, dozierte Nox mit der ausdrucksvollen Stimme eines guten Geschichtenerzählers, »ein Justifier, der nannte sich nach dem klangvollsten aller Edelgase im gesamten Periodensystem der chemischen Elemente, die Scheißcollies wissen, warum. Nun trug es sich zu, dass dieser Justifier einen Freund hatte, der Hörner trug, auf die selbst Luzifer neidisch gewesen wäre. Dieser Freund hatte gute Beziehungen zu einem hohen Tier in der Verwaltung und ließ seinen Kumpel für einen ganz bestimmten Auftrag in ein anderes Team versetzen. O ja«, er zeigte die Zähne in einer seltsam treffenden Imitation eines menschlichen Lächelns, »ich habe ein wenig recherchiert.« Die gelblichen Augen verengten sich zu Schlitzen. »Die eigentlichen Gefährten dieses Mannes – nennen wir ihn Methan und verzeihen mir den billigen Tiefschlag –, bekamen als Navigator natürlich Ersatz gestellt, nennen wir diesen Ersatz In-seinen-Tank-muss-ein-Affen-Beta-geschissen-haben, und dieser Ersatz verkackte seinen Job so gnadenlos, dass am Ende Sky, die schönste aller Gestreiften, keinen anderen Gedanken mehr im Kopf hatte als den an ein Hochgeschwindigkeitsprojektil des Kalibers Viel-ist-nicht-mehr-übrig.«
    Novas Hände zitterten. Sie wusste nicht, ob sie verstand, ganz sicher nicht alles, aber es reichte aus, um sich zu wünschen, irgendwo anders zu sein, nur bitte nicht hier. Ihr war zumute, als hätte jemand die Welt angezündet, und sie ging so lichterloh in Flammen auf, dass ihr klar wurde, dass sie aus nichts als Pappe bestand. Nichts war wirklich, nichts stabil, sie selbst mitten in diesem Nichts.
    Argon regte sich nicht. Mit harten Augen musterte er den Tiger-Beta, der dort draußen auf der Ebene stand, die Beine bis zu den Knien mit Schlamm bespritzt, den Rest seines Fells blutverklebt, so hoch aufgerichtet, als könnte ihm niemand etwas anhaben.
    »Ich habe sie bis zum Shuttle getragen, weißt du?«, fuhr Nox im Plauderton fort. »Genau wie jetzt ihn hier.« Er schüttelte die Leiche des Wolf-Betas leicht, und der Kopf pendelte hin und her.
    Hinter ihm kreischte Scar etwas davon, dass er vorsichtig mit ihm umgehen solle, ob er ihn umbringen wolle, aber niemand beachtete sie.
    »Ist es nicht irgendwie … elegant, dass ich wieder einen Toten zu einem Schiff trage? Zum Schiff desjenigen, der eigentlich hätte da sein sollen und der womöglich nicht übersehen hätte, dass er einen veralteten Datensatz über unseren Einsatzort in den Bordcomputer eingespeist hatte?«
    »Und wie genau lautet dein Vorwurf?«, fragte Argon ruhig. »Dass ich den Job besser gemacht hätte?«
    »Mein Vorwurf«, wiederholte Nox. »Ja, vielleicht. Egal. Für mich sind wir quitt.«
    »Ist das so.«
    »Sicher. Wir haben deinen Koch bestochen und uns an Bord geschlichen. Wir hätten dich und dein Team betäubt, festgesetzt, umgebracht, was eben erforderlich gewesen wäre, und dich ausgeliefert.«
    »Wem ausgeliefert?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Schön.«
    »Nein. Ebenso wenig schön wie die Tatsache, dass du dich in eine vielversprechende Mission hineingemogelt hast, nur dich, keinen von uns. Eine Mission, die dir die Freiheit gebracht und Sky das Leben gekostet hat. Schön ist nichts an uns. Nicht an dir, nicht an mir. Zweckmäßig. So würde ich es beschreiben.«
    Argon atmete schnell und war noch immer kalkweiß. »Und deshalb stampfst du jetzt nackt mit einer Leiche auf dem Arm auf mein Schiff zu und riskierst, dass ich dich abknalle, wie man es mit tollwütigen Tieren und Irren tun sollte?«
    »Tu doch, was du willst«, beschied ihm Nox knapp und setzte sich wieder in

Weitere Kostenlose Bücher