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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Länge ziehen, statt sich schnell zu entscheiden. Eddie irrte sich. Er hatte kein Problem mit allen Entscheidungen – nur mit solchen, deren Ergebnis auf sich warten ließ. Ihm war es am liebsten, wenn man möglichst rasch sah, für welches Resultat man geschwitzt und geblutet hatte.
    Ein Teil der Wände bestand aus Fels, und er wusste nicht, wie gut das Signal durchkam. Zweimal funkte er Nox auf der privaten Frequenz an. Gerade wollte er es ein drittes Mal tun, da bekam er Antwort. Aber es war nicht die Stimme von Nox, die wütend fragte: »Und wer, verdammte Scheiße, bist du?«
    Argon kam es vor, als schlügen gleich mehrere Wellen über ihm zusammen. Ihm rauschte der Schädel von dem Gespräch mit Nox, draußen rannte er fast gegen Toro, der seinem Befehl genau einen halben Meter weit gefolgt und dann stehen geblieben war, vermutlich, um nervös mit den Hufen scharrend darauf zu warten, dass sich Argon in Schwierigkeiten brachte, und zur Rettung herbeizustürmen. »Komm mit«, sagte Argon, antwortete auf die Frage, was los sei, mit: »Besprechung«, was ihm mit misstrauischen Nachfragen gedankt wurde, und noch bevor sie den Gang ganz hinter sich gebracht hatten, fiel Murray über sie her und feuerte einen derartigen Wust von Fragen ab, dass sich Argon später an keine einzige davon erinnerte.
    Er musste laut werden, damit die Cetaner an der rot markierten Linie stehen blieben, die das Ende des für Passagiere frei zugänglichen Areals kennzeichnete. Murrays wütendes Gekeife, die rührende und verräterische Undefiniertheit im Gesicht des Bengels, der wirklich noch fast ein Kind war, all das verschwand hinter der schalldichten Tür, die sich auf Knopfdruck aus dem Boden schob … aus dem Boden deshalb, weil drei Meter über ihnen bereits die Außenhülle begann und dort kein Platz war, die Türmechanik unterzubringen.
    Erleichtert atmete Argon aus, wollte zum Cockpit, um Nova zu holen, da fiel ihm Scar wieder ein, und zwar deshalb, weil er an ihr vorbeikam. Bewusstlos, haarig und seltsam verwundbar lag sie auf dem Besprechungstisch, Wolf hantierte an ihr herum, assistiert von Tina.
    »Komm mal her«, sagte Wolf, ohne aufzublicken. »Sieh dir das an.«
    Mit ein paar langen Schritten war Argon bei ihm und sah auf die Hyänen-Beta hinunter. Sie war umfangreich verarztet, wenn auch nicht sonderlich elegant, Wolf setzte eher auf Haltbarkeit denn auf Schönheit.
    »Nicht da. Hier.« Wolf hielt ihm einen MedScanner viel zu dicht vor die Nase, Argon nahm ihn und schaute aufs Display. Zahlen, ein paar Bezeichnungen, etliche Fragezeichen.
    »Das wirst du mir genauer erklären müssen.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Wolf und räumte ein paar Dosen wieder ins MedPack, eher nach dem Prinzip Wird-schon als nach dem Prinzip Da-war-es-auch-vorher . »Mehr weiß ich selbst nicht.«
    »Ich weiß gar nichts«, erwiderte Argon. »Was soll ich damit anfangen?«
    Irritiert blinzelte Wolf. »Gift«, sagte er dann. »Ihr Körper ist voll davon.«
    »Gift?«, wiederholte Argon mit einem Gesichtsausdruck, den seine Crew zu übersehen gelernt hatte. Weil es schwierig war, von jemandem Befehle entgegenzunehmen, der dreinschaute, als hätte gerade ein Pantoffeltierchen-Beta die Fernsteuerung für seine Mimik gefunden. Es wurde ihm alles gerade ein bisschen zu viel, er verlor den Überblick. »Wieso denn jetzt Gift?«
    »Ich habe keine Ahnung. Und ich weiß nicht, was es macht. Es bringt sie nicht um, es macht sie nicht langsamer, es zersetzt nichts. Soweit ich es bisher überschaue, stimuliert es bestimmte Bereiche im Gehirn.«
    Argon blickte auf die Beta hinunter. Sie sah nicht aus, als sei irgendein Bereich ihres Hirns stimuliert. Ihre Augen standen einen Spalt offen, er sah es weiß schimmern, und Wolf hatte die etwas zu lange Zunge aus dem linken Maulwinkel herausgezogen, damit sie sie nicht verschluckte. Sie war rosa, trocken und rissig.
    »Und welchen Sinn ergibt das?«
    »Das weiß ich ja eben nicht. Aber bei Stray habe ich dasselbe Zeug gefunden.« Mit einem knappen Nicken deutete Wolf auf die Leiche des Wolf-Betas, die entgegen aller denkbaren Hygienerichtlinien neben der Küchentür lag. »Diese Aliens vergiften ihre Beute. Mit den Krallen, mit Speichel, ich weiß es nicht. Und ich weiß nicht genau, was es mit einem macht. Die chemischen Verbindungen sind mir fremd.«
    »Dann finde raus, was es ist«, schlug Argon vor.
    »Ja, klar. Analysier dies, analysier das, warum sind wir abgestürzt, was ist das für ein Gift, und wenn du

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