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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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nebenbei noch den Bordlaser bedienen würdest … was hat denn Priorität? Das Zeug hier oder der Absturz?«
    Argon verzog das Gesicht. Wolf hob ungeduldig die Brauen und strich sich über den kahlgeschorenen Kopf. Vor einigen Wochen hatte Nova bemerkt, dass er nie auf der Stirn schwitzte und sein kahler Schädel immer trocken war. Seitdem fiel es Argon ununterbrochen und zu den blödesten Anlässen auf, so auch jetzt.
    »Das Gift«, sagte er endlich.
    »Gut. Alles klar. Ich finde raus, was es ist. So gut es eben geht. Ich bin dafür nicht qualifiziert, wir haben kein Labor, die Krankenstation ist im Arsch, aber ich gebe mein Bestes. Was machen wir …«
    Die Tür zum Cockpit flog auf. Nova kam herausgeschossen und winkte hektisch.
    »Was ist los?«
    »Morbus«, sagte sie so selbstverständlich, als richte sie Argon dreimal pro Woche Nachrichten von ihm aus. »Er will dich sprechen.«
    »Und wer, verdammte Scheiße, bist du?«
    Kurz stand Morbus derart auf dem Schlauch, dass ein Dutzend Lucies durch die Tür hätte brechen können, ohne dass er sich dabei etwas gedacht hätte, so beschäftigt war sein Gehirn mit einer Fehlassoziation.
    Die Stimme war weiblich. Sie klang nicht wie die von Sky, nicht im Entferntesten, aber trotzdem traf es ihn wie ein Schlag, und auf einmal hatte er ihr Gesicht vor Augen, schmaler als das von Nox, der ganze Schädel weniger wuchtig, die Augen eher gelb als bernsteinfarben. Auf einmal sah er sie irgendwo in der Ebene kauern und die Virago beobachten, belauern, und einen Plan entwickeln, wie sie Nox dort herausholte. Es wäre kein Plan geworden, an dem Morbus gern beteiligt gewesen wäre. Skys Pläne waren voller Unwägbarkeiten gewesen und voller Fallstricke für jeden, der sich nicht darauf verlassen konnte, im Zweifelsfall schneller, stärker und skrupelloser zu sein als der Gegner.
    Unvermittelt wurde ihm klar, dass er mit der Pilotin sprach. Das Bild der lauernden Sky in der Ebene wurde unscharf und verschwand, und er hätte nicht sagen können, ob er es bedauerte oder eher erleichtert war.
    »Morbus«, sagte er. »Hier spricht Morbus. Ich habe das Vergnügen mit Nova, richtig?«
    Für die Dauer von zwei schnellen Atemzügen antwortete sie nicht. Er sah ihr Bild vor sich, einen Schnappschuss: eine Wolke wirren, aschblonden Haars, das sich um ein schmales Gesicht bauschte; ein kindliches Gesicht, recht hübsch auf eine Weise, dass sie vermutlich eher große Brüder in ihrem Leben anhäufte als glühende Verehrer. Unter dem Schnappschuss stand: Entbehrlich . Über sie hatte der Sergeant in der knappen Missionsbesprechung kaum drei Sätze verloren.
    »Vergnügen«, wiederholte sie. »Morbus.«
    »Das sagt sehr selten jemand in direktem Zusammenhang«, bemerkte er mit dem Unterton, über den Lucea einmal gesagt hatte, er sei verlogen, weil er Gefährlichkeit und Charme versprach, die der Mann dahinter nicht liefern konnte.
    »Das war kein direkter Zusammenhang«, versetzte die entbehrliche kindliche Pilotin kalt. »Ich wollte nur sichergehen, dass ich den Namen richtig verstanden habe. Sie sind eins von den Arschlöchern, die unser Schiff auf dem Gewissen haben. Ist doch so, oder?«
    Verblüfft runzelte er die Stirn. »Ich würde ja eher sagen, euer Schiff hat uns auf dem Gewissen. Wie dem auch sei, ich …«
    »Ihr Fotzen«, zischte sie. »Ihr Fotzen! Sehe ich richtig? Sendest du verschissener Furz von einem inzuchtgeschädigten Quintatherium etwa aus unserer Anlage?«
    Für einen Augenblick wusste er nicht, was sie meinte, und rettete sich mit einem amüsierten: »Netter hat mir noch keiner das Du angeboten.« Dann wurde ihm klar, dass sie ihn geortet hatte. Schnell. Das Mädchen war schnell. Allerdings sendete er mangels irgendwelcher Stationen und Satelliten auch direkt, das hätte also vielleicht sogar Arris hinbekommen.
    »Das werdet ihr so bitter bereuen«, fauchte sie, und er konnte sich, ihr Holo im Hinterkopf, nicht recht vorstellen, wie dieses nette Mädchen wohl aussah, wenn es wütend war und ihr Fotzen zischte oder wüste Drohungen ausstieß. Aber er hätte es gern mal gesehen.
    »Kleine«, sagte er, »jetzt ist mal gut. Ja, wir sind in eurer Anlage, und damit haben sich die Besitzverhältnisse – die ich vorher übrigens mindestens als uneindeutig bezeichnet hätte – ja hinreichend geklärt. Es handelt sich nämlich jetzt um unsere Anlage.«
    »Davon habt ihr nicht viel, wenn ich sie euch über den Ärschen zusammenschieße«, fauchte sie.
    »Dann, mit Verlaub, hat

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