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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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einfach nur widersprechen wollte.
    »Du nicht?« Gennaro atmete heftig, dann trat der ihm den schweren Fuß in die Rippen. »Dann bist du also ein Verräter! Ich dachte immer, du bist in Ordnung. Aber vielleicht setzen sich eben doch die dreckigen Gene deiner Mutter durch. Sie war keine Romanow!« Wieder trat er zu. »Verdammter Mischling!«
    Aleksej konnte nichts erwidern. Beim nächsten Treffer schwanden ihm endgültig die Sinne.

24
    26. Dezember 3041 (Erdzeit)
    Planet: Deadwood
    Als Aleksej erwachte, lag er auf einer schmalen Pritsche. Nach kurzem Blinzeln erkannte er eine der Arrestzellen. Pavel stand mit einer Pistole in der Hand in der offenen Tür und behielt ihn misstrauisch im Blick. Als Aleksej ihn ansah, reagierte er nicht.
    Auf einem Schemel neben der Pritsche saß Tanja, die ihn traurig betrachtete und eine Spritze in der Hand hielt.
    »Was ist das?«, fragte er mit Blick auf die lange Nadel.
    »Das war dein Prinz, der dich wachgeküsst hat.«
    »Hm«, brummte er. Noch fühlte er sich nicht wach genug, um auf eine solche Antwort einzugehen.
    »Wie geht’s dir?«
    »Ich …« Mit einem Mal fiel ihm wieder alles ein, und er fragte: »Was ist mit Doreen?«
    Der traurige Ausdruck auf Tanjas Gesicht verstärkte sich.
    Dann hatte er also weder geträumt noch sich alles eingebildet. Doch sie antwortete nicht, fragte stattdessen: »Stimmt es, was Gennaro sagt?«
    »Was sagt er?«
    »Dass du ihn angegriffen hast.«
    »Er hat sie getötet!«
    Tanja zuckte hilflos mit den Schultern. Sie hatte sich verändert, wirkte, als würden unheimliche Lasten auf ihr ruhen und sie unerbittlich niederdrücken. »Sie hätte reagieren sollen.«
    »Was?«
    »Er hat zweimal gerufen. Hat sie gewarnt, er würde schießen, doch sie hat sich nicht zu erkennen gegeben. Was sollte er tun? Ein neuer Planet ist per Definition automatisch Krisengebiet oder Feindesland, und nach der Botschaft der Drohne musste er …«
    »Er hat nie gedroht zu schießen. Er hat es einfach getan.« Mühsam rappelte sich Aleksej hoch.
    Mit versteinertem Gesicht hob Pavel die Waffe und Tanja beruhigend die Hand.
    »Er sagte, du würdest das sagen. Weil du ein Verhältnis mit ihr hattest und ihm deswegen eins reinwürgen willst.«
    »Reinwürgen?« Angesichts der Untertreibung lachte Aleksej bitter auf. Umbringen wollte er das miese Schwein, ihn ganz langsam in winzig kleine Würfel schneiden oder ihm bei lebendigem Leib das nutzlose Herz herausreißen. Aber das sagte er nicht laut.
    »Du hast ihm das Ohr abgebissen.« Tanjas Stimme klang anklagend.
    Aleksej zuckte mit den Schultern. Sein ganzer Körper fühlte sich taub an, doch unter der Taubheit lauerte irgendwo der Schmerz. Erneut blickte er zu Pavel. Der Wolfsbeta sah ihn weiterhin ausdruckslos an und verzog keine Miene, als würden sie sich nicht kennen, als wäre einer von ihnen eine Maschine, die entweder keine Gefühle besaß oder keine verdiente. Hinter dem Wolfsbeta konnte er die durchsichtige Tür der gegenüberliegenden Zelle erkennen. Die Hände um die Gitter am Türfenster gelegt, stand Aragorn da und blickte zu ihm herüber. Als er Aleksejs Blick auffing, nickte der ihm zu.
    »Du hast wirklich Glück, dass ich ihm das Ohr wieder annähen konnte.«
    »Verdammt«, murmelte Aleksej. »Das ist nicht mein Glück, sondern seines.«
    Tanja hob eine Augenbraue, sagte jedoch nichts. Hatte sie etwa gedacht, er bereute, was er getan hatte? Nein, er hoffte, dass sich die Operationsnaht heftig entzünden würde.
    »Was habt ihr mit Doreen gemacht?«
    »Du hättest nichts mit ihr anfangen dürfen«, wich sie ihm aus.
    »Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    Tanja seufzte. »Tiefgefroren. Sie bekommt ein Begräbnis zu Hause.«
    Aleksej nickte, sein Hals war mit einem Mal wie zugeschnürt, während sein Körper Schritt für Schritt weiter erwachte. Begräbnis . Seine Augen brannten, und er zog Luft in der Nase hoch, bevor er noch anfing zu schniefen.
    »Ich lass dich jetzt besser allein.« Tanja erhob sich. »Ich hab dich zusammengeflickt, du hast keine bleibenden Schäden davongetragen. Aber du brauchst noch ein paar Tage Ruhe.«
    »Wann darf ich hier raus?«, fragte er matt.
    »Das musst du Howard fragen.«
    »Du bist die Ärztin.«
    »Das wird nicht nach medizinischen Gesichtspunkten entschieden, sonst lägst du auf der Krankenstation. Du hast einem Kameraden das Ohr abgebissen und eine verbotene Affäre gepflegt.«
    »Du hast es ihm doch wieder angenäht.«
    Sie hob einfach nur die rechte Braue.
    »Was sagen

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